T.K.V. Desikachar

war ein inspirierender Mensch  mit einem liebevollen Herzen. Mit großer Anstrengung und unermüdlichem persönlichen Einsatz hat er entscheidend dazu beigetragen, den Yoga uns westlich geprägten Menschen zugänglich zu machen. Er hat dabei nicht nur alle seine Möglichkeiten ausgeschöpft, sondern auch seine Grenzen klar und deutlich gesehen. Nicht zuletzt das macht ihn so groß und zu einer Ermutigung für uns alle.

 

Sein Vertrauen darein, dass diese inspirierende Disziplin mit Hilfe seiner Schülerinnen und Schüler im Westen ihren eigenen Platz und ihre eigenen Formen neu finden würde, war tief und von keinem Zweifel berührt. Es war sein Verständnis von Yoga als ein dynamisches und in die Welt hinein offenes System mit dem einzigen Ziel, Menschen in ihrem Leben weniger Leid und mehr Sinn im würdigen Miteinander finden zu lassen, das ihn so einzigartig macht. Das Yoga Sutra hat er als ein Handbuch fürs Leben interpretiert und es so vielen Menschen im Westen ermöglicht, genau dafür Inspiration und Richtung zu finden.

Desikachar war kein Guru und schon gar kein perfektes Wesen, das über alles Weltliche erhaben sein wollte - im Gegenteil: Die Welt mit ihren vielen Rätseln und Schwierigkeiten war das, was es ihm mit Hilfe von Yoga zu verstehen und zu verändern galt.

 

Entsprechend unmittelbar war seine Art des Unterrichtens, immer bezogen auf konkrete Fragen und Situationen. Wir haben in ihm immer einen wachen und teilnehmenden Menschen kennen gelernt, der sein ganzes Wissen mit großer Selbstverständlichkeit frei teilte. Seine freundschaftliche Zuneigung fehlt uns schon seit langem und wir müssen uns mit unserer Erinnerung daran begnügen.