Die zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens sind eine zentrale Vorstellung im buddhistischen Denken.

 

1)    Nichtwissen, Unwissenheit, Ignoranz bezieht sich auf 4 Edle Wahrheiten

2)    Bildekräfte, Gestaltungen, Formationen, Vorbereitung, Tatabsicht,       

       emotionalen-, Geistes- und Willenskräfte und Tendenzen

3)    Bewußtsein, Erkennen als Erkenntnis im Sinne „richtiger Erkenntnis"

4)    Geist und Körper entstehen bedingt zusammen und bedingen

5)    6 Sinne, Hören, Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken, Denken

6)    Kontakt, bedingt durch die sechs Sinnesgebiete entsteht (Sinnes-)

       Berührung

7)    Gefühlstönung (Vedana), 1. angenehm, 2. unangenehm, 3. weder-

       angenehm-noch-unangenehm. Aus der Empfindung entsteht ...

8)    Verlangen, Begehren oder Abneigung 

9)    Anhaften, Denken, Ergreifen, Identifizieren Ich und Mein, sämtlichen

       Gedanken, Ideen, Konzepten und Vorstellungen. Daraus entsteht

10)  Werden und gewohnheitsmäßige Tendenzen diese führen zur

11)  Geburt, einer Handlung gedanklicher, verbaler oder körperlicher Natur oder der Geburt in einer neuen Existenz 

12)  Alter und Tod, Schmerz und Klagen, Leid, Betrübnis und Verzweiflung

 

Das Herzstück der buddhistischen Lehre und Praxis ist das „Abhängige Entstehen“ und die

„Leerheit“. Abhängiges Entstehen bezieht sich hier nicht auf die sogenannten „zwölf Glieder des abhängigen Entstehens“, sondern auf das Moment-zu-Moment abhängige Entstehen aller Dinge des Daseins.

Fred von Allmen

 

1)     Es beginnt damit, dass wir nicht verstehen wie das Leben, das uns gegeben wurde funktioniert. Wir investieren in Fähigkeiten, Dinge die uns nicht glücklich machen, bzw. wir wissen gar nicht was hilfreich ist.

 

2)  Wir brauen uns dann etwas zusammen, Tatabsichten die uns durchs Leben navigieren.  

 

Was oft als Bildekräfte bezeichnet wird, sind die emotionalen-, Geistes- und Willenskräfte und Tendenzen. Diese vierte Daseinsgruppe ist der aktive Teil der Funktionen unseres Geistes und Herzens. Es schliesst alle heilsamen und unheilsamen Emotionen und alle Geistesfaktoren und -qualitäten mit ein. Diese Gruppe umfasst sowohl Verlangen, Ablehnung und Täuschung, als auch Achtsamkeit, Loslassen, liebevolle Güte und Weisheit. Sie schliesst sowohl Schläfrigkeit, Zerstreutheit und Ruhelosigkeit, als auch Wachheit, Sammlung und innere Ruhe mit ein.

Fred von Allmen

 

3)     Bewusstsein, wir nehmen wahr:

1. das Basisbewusstsein und die Tendenzen darin, die durch Handlungen entstehen;

2. der herangereifte Aspekt dieses Bewusstseins, der die Dinge entstehen lässt.

 

4)     Geist und Körper, manifestieren die 6 Sinne (Sehen, Hören, Schmecken, Fühlen, Riechen, Denken).

 

5)     Sinnesorgane und Sinnesfähigkeiten stimulieren uns, fordern oft Reaktionen.

- Sehbewusstsein in Verbindung mit dem Auge,

- Hörbewusstsein in Verbindung mit dem Ohr,

- Geruchsbewusstsein in Verbindung mit der Nase,

- Geschmacksbewusstsein in Verbindung mit der Zunge,

- Berührungs-/Körperbewusstsein in Verbindung mit dem Körper und

- Mentales, emotionales Bewusstsein (Denk-Fühl-Bewusstsein) in Verbindung mit Herz und Geist

 

6) Es entsteht Kontakt mit............

 

Bis dahin haben wir kein Mitspracherecht, sondern trotten einfach mit.

Die ersten Sechs der zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens (Paticcasamuppāda), Halbzeit, Innehalten und dann.......

 

Jetzt läuft es in der Regel folgendermaßen ab:

Abhängig von den sechs Sinnen (salāyatana), nämlich Hören, Sehen, Riechen, Geschmack, Empfindung, Denken/Fühlen, entsteht Kontakt (phassa).

Abhängig von Kontakt entsteht Vedanā (d.h. angenehme, neutrale oder unangenehme Gefühlstönung).

Abhängig von Vedanā entsteht Verlangen (tanhā) oder Abneigung 

Abhängig von Verlangen/Abneigung entsteht Ergreifen (upādāna) oder Wegstossen.

Abhängig von Ergreifen oder Wegstossen entsteht Werden (bhava).

 

Was ergreifen wir? Und gehen da die Probleme los!?

Kamupadana - Ergreifen und Festhalten im Bereich von Sinnlichkeit

Ditthupadana - Ergreifen von Anschauungen, Recht haben und kompetent sein

Silabbata-Upadana: Festhalten an Tugenden und Gepflogenheiten, „Läuterung und Heil ist ohne diese spezifische Übung nicht möglich“

Attavada-Ùpadana: Festhalten an der Lehre eines Selbst, Die vierte und letzte Grundform des Ergreifens und Anhaftens bezieht sich auf die explizit vertretene Lehre eines ,Ich‘ oder ,Selbst

 

Als psychologische Realität bezeichnet upàdàna den letzten und wirkungsvollsten Akt jenes Prozesses, in dem sich die fatale Zweiteilung meiner Wirklichkeit in ein „Ich“ und eine „Welt“ vollzieht. Es ist der Akt, in welchem das unfreie Herz sich die Dinge seiner Sinneserfahrung wahlweise als „Selbst“ und „Welt“ aneignet — sich also eine Daseinssituation schafft, in der einige Phänomene seiner Erfahrung einem „Selbst“ zugeordnet werden und andere, augenscheinlich außen liegende und nicht
diesem Selbst zugehörige, werden als „die Welt“ verstanden.

Akincano M.Weber

 

Was ist eigentlich das Problem?

Wir wollen etwas festhalten das sich nicht festhalten oder wegstoßen lässt. es ist da und geht seinen gang, in der ihm eigen Zeit.

An welcher Stelle haben wir eine Chance auszusteigen, die Richtung zu ändern, uns nicht zu verhärten, verfestigen!?

Die angenehm-unangenehm-Erfahrung der Gefühlstönung setzt, besonders beim Nichtmitbekommen derselben, einen Prozess in Gange dem wir blind folgen. Also aufmerken und innehalten, möchte ich den Highway schon wieder entlangrasen oder genieße ich die Aussicht und entscheide dann wohin es geht......

Und mal wieder aufwachen zur gegenwärtigen Erfahrung, präsent sein, weise unterscheiden was mich glückstauglich macht.

 

Wer die Gesetzmässigkeit vom bedingtem Entstehen aller Dinge korrekt versteht und die Leerheit von Selbstexistenz jedes Dinges vollständig erkennt, der hat den Pfad betreten, der die Buddhas erfreut.

Je Tsongkhapa