Achtsamkeit

 

 Buddha

Wer achtsam ist der wächst im Glück,

Wer achtsam ist wird immer glücklich sein.

Meditieren heißt: mit aufnahmefähigem Herzen lauschen.                                       

Nimm dir täglich Zeit still dazusitzen und zu lauschen.

 

Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit.

 

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

 

Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich ist aufzuwachen. Diese Zeit ist jetzt.

 

Ein Augenblick kann einen Tag verändern, ein Tag kann ein Leben verändern, und ein Leben kann die Welt verändern.

 

Auf mich selbst achtend, achte ich auf den anderen, Auf den anderen achtend, achte ich auf mich selbst.

 

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft, konzentriere den Geist auf den gegenwärtigen Moment. 

Wenn du die Wahrheit nicht da entdecken kannst wo du bist, wo sonst glaubst du sie wohl zu entdecken?

 

O Mönche, wenn ihr die Grundlagen der Achtsamkeit andauernd und wiederholt praktiziert, dann werden sich die sieben Arten der Bojjhangas (Ereuchtungsfaktoren) automatisch und vollständig einstellen.

 

Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit.

 

 

 

                                              

 

 Fred von Allmen

Rechte Achtsamkeit ist die Fähigkeit des Geistes wahrzunehmen was ist, ohne die Erfahrung zu werten, an ihr zu haften oder sie zu manipulieren.

                                                         

Es geht nicht ums Denken über die Erfahrung des Moments, sondern um ein direktes im Kontakt sein.

 

Mit Achtsamkeit spüren wir was die verschiedenen geistigen Zustände bewirken. Wir erkennen welche davon Leiden schaffen und welche vom Leiden befreien und zu Glück führen.

 

Wir alle möchten unser Leben so vollständig wie möglich leben. Deshalb müssen wir lernen, dort zu sein, wo das Leben stattfindet, nämlich genau hier, jetzt.

 

Um Herz und Geist wirklich zu transformieren, brauchen wir also diese drei Praxisaspekte:
Zuhören, systematisches darüber Nachdenken und dann Meditieren, also in die Praxis umsetzen, sich angewöhnen.

 

Vipassana-Meditation ist seit Jahrtausenden erprobt, und sie gilt - unter verschiedenen Namen - in den meisten Traditionen des Buddhismus als zentrale Übung mit dem Ziel der inneren Befreiung. Sie wird in allen vier Körperhaltungen des Sitzens, Gehens, Stehens und Liegens geübt, in der formellen Praxis wie auch im Alltag.

 

Der Begriff Achtsamkeit, so wie er hier gebraucht wird, ist synonym mit Gewahrsein, Präsenz, Gegenwärtigsein und ähnlichen Begriffen. Dabei ist hier tatsächlich ‘richtig verstandene Achtsamkeit’, ‘richtig verstandenes Gewahrsein‘, ‘richtig verstandene Präsenz und ‘richtig verstandenes Gegenwärtig sein‘ gemeint.

 

Wirkungsvoller ist die Achtsamkeits-Meditation, die heute allerorts als Mittel zur Beruhigung, zu Stressabbau und zu innerem Ausgleich angeboten wird. Bei all jenen, die sich einigermaßen sammeln können, funktioniert das auch sehr gut. Hier sollten wir aber unterscheiden, zwischen Achtsamkeit (einerseits) und Beruhigung anderseits.

 

 

                                                        

 Jack Kornfield

Wir haben nur den gegenwärtigen Moment, nur diesen einzigartigen und ewigen Augenblick, der sich vor unseren Augen öffnet und entfaltet, Tag und Nacht.

 

Mit der Achtsamkeit beginnen wir, dies ist die erste Zutat des Buddha-Rezepts zum Erwachen.

                                                 

Wenn wir unsere volle Aufmerksamkeit auf etwas gelenkt haben, ob es sich dabei um die Arbeit um die Schule, um eine Beziehung oder um die Meditationsübung handelt, wird der Geist von Energie und Freude erfüllt.                                                 

Mit weiser Aufmerksamkeit können wir die Gesetze entdecken, die unseren Körper, unser Herz und unseren Geist beherrschen.

Mit der Achtsamkeit beginnen wir, dies ist die erste Zutat des Buddha-Rezepts zum Erwachen.

                                          

Achtsamkeit, ein klares Gewahrsein dessen was in jedem einzelnen Augenblick geschieht.

 

Alle spirituellen Methoden sind nur Mittel, um Gewahrsein, Herzenswärme und Mitgefühl auf dem Weg zu entwickeln. Das ist alles. 

 

Es geht nicht darum, was auch immer zu ändern, sondern an nichts festzuhalten und die Augen sowie das Herz zu öffnen. 

 

Die Erfahrung der Wirklichkeit, des Erwachens oder des Göttlichen ist nur in dem Maße authentisch, in dem sie jeden Augenblick erleuchtet.

 

Das Dharma der Weisheit, zu dem wir erwachen können, ist die Wahrheit, die genau dort ist, wo wir sind - wenn wir uns von unseren Fantasien und Erinnerungen lösen und uns auf die Wirklichkeit der Gegenwart einlassen. 

 

Die meisten von uns sind ihr Leben lang von einem Wust von Projekten, Erwartungen und Plänen für die Zukunft eingenommen sowie von Bedauern, Schuldgefühlen und Scham im Hinblick auf die Vergangenheit. In die Gegenwart zurückkehren bedeutet, dem Konflikt ein Ende setzen. 

 

Mit dem Meditieren beginnen bedeutet, dass wir unser Leben mit Anteilnahme und Liebenswürdigkeit betrachten und herausfinden, wie man wachsam und frei sein kann.

                                     

Wir kümmern uns mit Sanftheit um die wertvollen Tage die uns gegeben sind.                                    

 Thich Nhat Hanh

Achtsamkeit hilft uns, uns nicht länger abzulenken und zu unserer Atmung zurückzukehren. Indem wir mit der Aufmerksamkeit nur bei unserer Ein- und Ausatmung sind, hören wir auf zu denken und erwachen innerhalb weniger Sekunden zu der Tatsache, dass wir lebendig sind, dass wir einatmen, hier sind. Wir existieren. Wir sind nicht nicht existent. Wir erkennen: »Ahhh, ich bin hier, ich bin lebendig.« Wir hören auf, an die Vergangenheit zu denken, wir hören auf, uns über die Zukunft zu sorgen, wir richten unsere gesamte Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass wir atmen. Unser achtsames Atmen befreit uns. Wir sind frei, ganz gegenwärtig zu sein: frei von Gedanken, Angst, Sorgen und Streben.

 

Der erste und wichtigste Faktor des Erwachens ist Achtsamkeit. Smriti bedeutet wörtlich „erinnern“, d.h. nicht vergessen wo wir sind, was wir tun und mit wem wir zusammen sind.

                                               

Stell Dir vor, du praktizierst Gehmeditation am Strand und plötzlich kommt der Gedanke auf : „Habe ich genug Geld auf der Bank?“ Wenn Du jetzt wieder Deine Achtsamkeit auf die Füße lenkst und dir des Kontakts, den sie mit dem Sand machen, erneut bewusst wirst, so reicht das aus, um dich in den gegenwärtigen Augenblick zurückzuholen.

 

Der erste und wichtigste Faktor des Erwachens ist Achtsamkeit. Smriti bedeutet wörtlich „erinnern“, d.h. nicht vergessen wo wir sind, was wir tun und mit wem wir zusammen sind.

 

Das wertvollste Geschenk, das Du denen geben kannst die Du liebst ist Deine echte Gegenwart. Was müssen wir tun, um wirklich da zu sein? Diejenigen die buddhistische Meditation praktiziert haben wissen, dass es bei Meditation zuallererst darum geht präsent zu sein: für Dich selbst, diejenigen die Du liebst, für das Leben.

 

Wenn unsere Achtsamkeit diejenigen einschließt, die wir lieben, blühen sie wie Blumen auf. 

 

Du kannst Gehmeditation bei jeder anderen Gelegenheit üben, auch zwischen Geschäftsterminen oder wenn du vom Auto in den Supermarkt gehst. Lass dir Zeit beim Gehen! 

Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.

 

Die beste Weise, sich um die Zukunft zu kümmern, besteht darin, sich sorgsam der Gegenwart zuzuwenden. 

 

Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es.

 

Achtsamkeit kann uns dabei helfen, wieder zu kommunizieren, vor allem mit uns selbst.

 

 

 Sylvia Boorstein

Der Verstand ist wie Tofu. Er schmeckt wie das, worin man ihn mariniert. 

 

Es ist dein Leben, verpass es nicht.

 

Ein Moment der Achtsamkeit ist immer ein Moment der Freiheit.  Wir haben die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen die einen positiven Unterschied für uns und andere machen. 

 

Achtsamkeit ist praktisch. Völlig präsent zu sein in jedem einzelnen Moment mit vollem Verstehen und ruhiger Akzeptanz  ist eine zufriedene, glückliche Art zu leben. Es macht einfach Sinn. Es ist absolut vernünftig. Es ist keine Reketenwissenschaft. 

 

Ich bin entschlossen keinen Tag zu verpassen, in dem ich auf einen besseren warten.

 

Angst verwirrt den geist. Wenn wir ruhig sind und achtsam, beginnen wir auf eine weise Art zu sehen.

 

Das Leben ist für uns alle so schwierig. Wie können wir da nicht mitfühlend sein?

 

Das Leben ist eine Herausforderung, weil sich alles ständig ändert und wir uns immer wieder den neuen Umständen anpassen müssen. Indem wir der Herausforderung mit Kampf begegnen entsteht Leiden. Schmerz ist unausweichlich, Leiden ist freiwillig.

Frieden ist möglich. Inmitten eines komplizierten Lebens, kann der Geist entspannt bleiben.

Der Weg hin zu einem solchen Geist besteht aus Aufmerksamkeit auf einen ethischen Lebenswandel, Geistestraining durch Meditation und klarer Absicht.

 Ashin U Tejaniya

Wenn man mit dem Geist arbeitet sollte man entspannt sein und ohne Anspannung praktizieren, ohne sich zu zwingen.

 

Je entspannter man ist, desto leichter fällt es Achtsamkeit zu entwickeln.

                                     

Wenn du nicht beobachten kannst, zwinge dich nicht dazu es hinzukriegen. Lerne dich zu entspannen und dich zuerst einmal wohlzufühlen. 

                                  

Wenn es keine geheime Agenda im beobachtenden Geist gibt ist es Rechte Achtsamkeit.    

 

Betrachte jeden Moment als eine wertvolle Gelegenheit, um Gewahrsein zu entwickeln, aber nimm die Praxis nicht zu ernst. Wenn du es zu ernsthaft betreibst verspannst du dich und bist nicht mehr natürlich, leichten Herzens. 

 

Die Welt ist eine Schöpfung des Geistes. Es besteht also keine Notwendigkeit, nach draussen zu schauen. Alles geschieht genau hier, in unserem eigenen Geist.

                                     

Achtsamkeit zu entwickeln ist lebenslanges Unterfangen. Es gibt keinen Grund zur Eile oder zur Sorge. Es ist wichtig auf die richtige Weise zu praktizieren, so dass was immer du lernst für dein tägliches Leben nützlich ist, nicht nur im Meditationszentrum.

                                  

Die Aufgabe des Gewahrseins ist lediglich zu erkennen. Die Arbeit der Weisheit ist zu unterscheiden was heilsam bzw. unheilsam ist.

                                   

Einsicht für sich genommen ist nicht so wichtig, was wirklich wichtig ist, ist ob oder ob nicht diese Einsicht zu einer Transformation des Geistes führt, die dich in die Lage versetzt in der Zukunft in ähnlichen Situationen ohne Verwirrung zu agieren.

 

Wenn wir kontinuierlich in jeden Moment Gewahrsein und Weisheit hineinbringen können, ergibt sich alles wie von selbst. Das gibt uns die Energie und Schubkraft, mit unserer Praxis fortzufahren, wobei nichts weiter erforderlich ist, als das echte Interesse, sich anzuschauen, was die Meditation ans Licht und in unser Leben bringen kann. Also bitte: Seien Sie achtsam, entdecken Sie ein bisschen Weisheit und beginnen Sie mit Ihrer Praxis.

 

Was immer du tust, das Gewahrsein dessen ist wichtig. Du musst nicht jedes Detail der Erfahrung mitbekommen. Sei dir einfach bewußt wessen du gewahr bist.                             

Wenn der Geist sich daran erfreut zu verstehen, wird er motiviert genauer, tiefer hinzuschauen.

 

Du musst dich daran erinnern den ganzen Tag achtsam zu sein. Beobachte dich also überall: beim Sitzen, Gehen, sauber machen, allem was du tust-beobachte es, sei dir gewahr was geschieht. 

 

 Je entspannter man ist, desto leichter fällt es Achtsamkeit zu entwickeln.

 

 Wenn man mit dem Geist arbeitet sollte man entspannt sein und ohne Anspannung praktizieren, ohne sich zu zwingen.

 

Bei Achtsamkeitsmeditation geht es nicht um Druck sondern um Verstehen. Echter Gleichmut ist das Ergebnis von echtem Verständnis der Natur von Mögen und Abneigung durch Beobachtung und Erforschung.

                                    

 Bhikkhu Analayo

Das ist eine der 4 Schwerpunkte, die für jede Art von Satipatthana Meditation relevant ist: an nichts in der Welt anzuhängen. Das ist der Kern der ganzen Praxis. Hier bedeutet die „Welt“ die Welt der Erfahrungen. Die entscheidende Frage bezogen auf diese Welt ist nicht „zu sein oder nicht zu sein“, sondern „ anzuhaften oder nicht anzuhaften“.

Auch die Erfahrung nur eines Moments der hier beschriebenen Unabhängigkeit, gibt einen Vorgeschmack auf die Befreiung. Das ist das Ziel, wofür wir praktizieren. Das ist der Maßstab für den Fortschritt. Was wirklich zählt sind nicht die besonderen Erfahrungen, egal wie tiefgründig sie erscheinen mögen. Was wirklich zählt ist der Grad, in dem wir verbleiben (verweilen) können ohne an irgendetwas zu haften.

 

Die Anweisungen für die Achtsamkeit auf den Atem die im Ānāpānasati-sutta gegeben werden, bestätigen die Prämisse die sich aus der Betrachtung des achtfachen Pfades ergibt. Die Praxis der vier satipaṭṭhānas entfaltet sich hier nahtlos und wird zu einer einheitlichen Form der Praxis. Im Ānāpānasati-sutta geschieht dies auf der Basis der Achtsamkeit auf den Atem. Die nahtlose Kontinuität der Praxis im Ānāpānasati-sutta schult die Übenden in genau der Art der Kontinuität des Gewahrseins die in Alltagssituationen so entscheidend ist.

 

Vorher schien mir die Betrachtung des Körpers eher eine Möglichkeit zu sein den Körper zu nutzen um Achtsamkeit zu kultivieren. Nun weist sie stattdessen eindeutig darauf hin mit Achtsamkeit die Einsicht in die Natur des Körpers zu kultivieren.

 

Weltliche Gefühle der angenehmen, schmerzhaften und neutralen Art entstehen, wenn der Geist mit Lust, Zorn oder Täuschung verbunden ist. Bei nicht-weltlichen Gefühlen handelt es sich um die gleichen drei Arten von affektiven Gefühlen, nur ist hier der Geist vorübergehend frei von Lust, Zorn und Verblendung.

Das Gewahrsein dieser Gefühle führt natürlicherweise zum Erkennen dieser Geisteszustände. Ein solches Erkennen ist die unverzichtbare Grundlage für den richtigen Fortschritt auf dem Weg. Insbesondere bedeutet dies nicht nur zu wissen, wann Begierde, Hass und Verblendung vorhanden sind, sondern auch, wann sie nicht vorhanden sind. Sowohl An- wie auch Abwesenheit sind gleichermaßen Teil der Aufgabe der Betrachtung des Geistes. Die Praxis kann dann voranschreiten indem man das Gewahrsein auf den Zustand des eigenen Geistes mit Hilfe dieser drei Paare richtet:

- Mit Begierde / ohne Begierde,

- Mit Zorn / ohne Zorn,

- Mit Verblendung / ohne Verblendung.

 

Diese Freude gründet sich auf festverankerter Achtsamkeit, auf der Ergründung des Geistes um das Vorhandensein eines Hindernisses festzustellen und darauf diese Prüfung mit genügend geistiger Energie durchgeführt zu haben, um sicherzustellen, dass in der Tat kein Hindernis vorhanden ist. Die Freude, die auf diese Weise entstanden ist, kann zum Erwachensfaktor Freude werden, der ja auf Achtsamkeit, Ergründung-der-dhammas und Energie beruht. Solche Freude kann auf natürliche Weise zu den verbleibenden Erwachensfaktoren Ruhe, Konzentration und Gleichmut weiterführen.

 Verschiedene

Und wenn wir lernen im Augenblick präsent zu sein, werden wir das finden was wir immer gesucht haben; Glück, Zufriedenheit, Geborgenheit, Liebe und Gelassenheit im Umgang mit allem was geschieht.

Sylvia Kolk – Segeln im Sturm

 

Wie im Falle der Anstrengung sagte der Buddha, dass es nur einen Ursprung für die Freude gebe: weise Aufmerksamkeit

Sayadaw U Pandita - Im Augenblick liegt alles Leben

 

Wenn es dieser Achtsamkeit nicht erlaubt wird sich natürlich zu befreien, aufzulösen, ist man immer noch in der dualistischen Sichtweise gefangen. Der Beobachter beobachtet immer noch.

Tsoknyi Rinpoche

 

Ich kann anfangen zu erforschen, zu untersuchen, zu lernen, zu entdecken und herauszufinden, was geschieht. So können wir alles in unserem Leben erforschen, entdecken, davon lernen.

Godwin Samararatne

 

Es reicht nicht, einfach zu denken, Liebe ist eine gute Idee. Da gibt es Arbeit zu erledigen, Aufmerksamkeit muss angewandt werden. Wir müssen es in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

Joseph Goldstein

 

Wer achtsam ist der wächst im Glück,

Wer achtsam ist wird immer glücklich sein.

Buddha

 

Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren.

Søren Kierkegaard

 

Es gibt Leute die glauben je länger man sitzen könnte, desto weiser müsste man sein. Ich habe Hühner tagelang auf ihren Nestern sitzen sehen. Weisheit kommt durch Gewahrsein in allen Körperhaltungen.

Ajahn Chah – Still forest pool

 

Nur geschärfte Achtsamkeit und wache Bewusstseinsklarheit sind imstande, zu einer unverfälschten Erfassung der Wirklichkeit vorzudringen.

Leonard Bullen

 

Wenn Du deinen Geist verstehen willst, setz dich hin und beobachte ihn.

Munindra-Ji

 

Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist Repräsentant einer ganzen Ewigkeit.

J.W.Goethe

 

Erleuchtung ist wie ein Zufall, aber Meditation scheint uns zufallsanfälliger zu machen.

Jiddu Krishnamurti

 

Ich wollte lernen, was mir meine hervorragende Erziehung nicht vermittelt hatte: aufmerksam zu sein, präsent zu sein, lebendig zu sein und besonders anzufangen, mir selbst, meinem Geist und meinen Erfahrungen mit Achtung zu begegnen.

Jessica Morey (21) aus Blue Jean Buddha

 

Langeweile ist ein Mangel an Aufmerksamkeit.

Fritz Perls

 

Selbst wenn ich eines Tages ohne Erfüllung meines Strebens sterben sollte – ich bedauere nichts. Ich tat, was ich tun wollte. Was ich tat, geschah mit Aufrichtigkeit und so gut ich es konnte. Viel mehr kann man vom Leben nicht erwarten.

Bruce Lee
 

Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen, ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben.

Jean-Luc Picard

 

Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, sondern um Kraft für den Alltag. 

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. 

Antoine de Saint-Exupery

 

Leiden Dukkha

 

 Dalai Lama

Denke daran, dass etwas, was du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.

 

Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln. 

 

Was hält mich davon ab, mein Leben so zu leben wie ich möchte?

 

Wir sind Besucher auf diesem Planeten. Wir sind für neunzig, höchstens hundert Jahre hier. Während dieser Zeit müssen wir versuchen, etwas Gutes, etwas Nützliches mit unserem Leben anzufangen. Versuchen Sie, in Frieden mit sich zu sein, und helfen Sie anderen diesen Frieden zu teilen. Wenn Sie zum Glück anderer Menschen beitragen, werden Sie das wahre Ziel, den wahren Sinn des Lebens finden.

 

Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.

 

Öffne der Veränderung deine Arme, aber verliere deine Werte dabei nicht aus den Augen.

 

Veränderung wird nur hervorgerufen durch aktives Handeln, nicht durch Meditation oder Beten allein.

 

ie Ironie will es so, dass wir dann, wenn wir das Objekt unserer Wünsche erlangt haben, immer noch nicht zufrieden sind. Auf diese Weise nimmt die Begierde nie ein Ende und ist eine ständige Quelle der Schwierigkeiten. Das einzige Gegenmittel ist die Genügsamkeit.

 

Alte Freunde sterben, neue Freunde erscheinen. Es ist wie mit den Tagen. Ein alterTag geht vorbei, ein neuer erscheint.

 

Der Mensch. Er opfert seine Gesundheit, um Geld zu verdienen. Wenn er es hat, opfert er es, um seineGesundheit zurückzuerlangen. Und er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genießt. Das Ergebnis ist, dass er weder die Gegenwart, noch die Zukunft lebt. Er lebt, als würde er nie sterben und schließlich stirbt er ohne jemals richtig gelebt zu haben.

 

Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens. 

 

Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm Verantwortung für das was du tust. 

 

 

 Jon Kabat-Zinn

Loslassen bedeutet, sich ganz bewusst dem Strom des Augenblicks hinzugeben, es bedeutet, dass man aufhört, Dinge erzwingen zu wollen, Widerstand zu leisten oder für etwas zu kämpfen.

 

Es ist möglich durch Meditation Schutz vor den Winden zu finden, die den Geist in Aufregung bringen. Über die Zeit wird ein großer Teil der Turbulenzen sich legen, weil wir sie nicht dauernd füttern. Aber letzten Endes werden die Winde des Lebens und des Geistes wehen, egal was wir tun. Meditation handelt davon etwas darüber zu wissen und wie man damit arbeiten kann.

 

Wir müssen bereit sein, uns mit Dunkelheit und Verzweiflung auseinanderzusetzen, und dies so oft, wie es notwendig ist, ohne davonzulaufen oder uns auf eine der vielen Weisen zu betäuben, mit denen wir versuchen dem Unvermeidlichen aus dem Weg zu gehen.

 

Die aufreibenden Schwierigkeiten, denen wir auf dem Weg begegnen, sind Herausforderungen, die wir benötigen, um unsere Grenzen zu erweitern.

 

Früher oder später werden sie gezwungen sein, sich hinzusetzen, über ihr Leben nachzudenken und sich zu fragen, wer sie sind und wo auf der Lebensreise- ihrer Lebensreise – der Sinn liegt.

Wir müssen bereit sein, uns mit Dunkelheit und Verzweiflung auseinanderzusetzen, und dies so oft, wie es notwendig ist, ohne davonzulaufen oder uns auf eine der vielen Weisen zu betäuben, mit denen wir versuchen dem Unvermeidlichen aus dem Weg zu gehen.

 

Unsere mangelnde Selbstachtung rührt größtenteils von einem Denken her, das durch frühere Erfahrungen gefärbt ist. Wir sehen nur unsere Mängel und übertreiben sie maßlos. Gleichzeitig betrachten wir alle unsere guten Eigenschaften als Selbstverständlichkeiten oder sehen sie nicht einmal.

 

 

 

 

                                     

 Joseph Goldstein

Die meisten Menschen vergeuden viele Jahre ihres Lebens, indem sie sich von Gier, Angst und Aggression antreiben lassen oder unaufhörlich Sicherheit, Zuneigung, Macht, Sex, Reichtum, Vergnügen und Ruhm nachjagen. Dieser endlose Kreislauf des Suchens wird im Buddhismus Samsāra genannt. Nur selten nehmen wir uns die Zeit für den Versuch, dieses Leben, das uns gegeben ist, zu verstehen, um daran arbeiten zu können. Wir sind geboren worden, werden älter und werden irgendwann sterben; wir vergnügen uns, leiden, wachen, schlafen – wie schnell entgleitet uns all dies.

 

Das Gewahrsein des Leidens, welches der Lebensprozeß des Geborenwerdens, des Alterns und Sterbens mit sich bringt, veranlaßte den Buddha dazu, sich in die Frage zu vertiefen, wie es zu all dem kommt und wie wir uns davon befreien können. Das war die Frage des Buddha und der Anfang seines Weges. Jeder von uns stellt diese Frage auf seine Art. Die Einsichtsmeditation will uns helfen, uns

selbst und unser Leben verstehen zu lernen: zu verstehen und frei zu sein.

 

Befreiung bedeutet das Leiden loszulassen.

                                      

Das Nicht-Sehen des Leidens halt uns im Leiden gefangen.

 

Zu wahrer Heilung und Vergebung in uns selbst wie auch mit anderen können wir nicht durch eine Abkürzung erreichen. zuerst müssen wir völlig das Leiden verstehen das da drinsteckt. 

 

Alles kann jederzeit geschehen.

 

Befreiung bedeutet das Leiden loszulassen.

     

Wir können nur selten kontrollieren welche Emotionen in Herz und Geist auftauchen. Aber, wenn sie kommen, können wir die Freiheit erlangen uns zu ihnen auf eine andere Art zu verhalten.

 

Wenn wir mit Schmerz keinen geschickten Umgang finden, erschöpft er unseren Geist, und anschließend nehmen unser Gewahrsein und unsere Energie ab. 

 

Angenehme und unangenehme Gefühle sind keine Anzeichen, wie gut unsere Praxis funktioniert.

                                

 Jack Kornfield

Doch das ist eine der grundlegenden Lektionen in der Meditation: Stelle dich deiner eigenen Gier, deinem Gefühl der Wertlosigkeit, deiner Wut, deiner Paranoia und deinem Größenwahn, dann findest du die Tür zu Weisheit und Furchtlosigkeit, die hinter diesen Kräften liegen. 

 

Nach dieser Erkenntnis setzte sich der Buddha unter einen großen Feigenbaum und gelobte, sich von den Fesseln, die das menschliche Leid verursachen, zu befreien. Er spürte diese Fesseln nur zu deutlich – Angst, Anhaften, Gier, Haß, Wahn, Versuchung und Zweifel. Und statt sie zu bekämpfen, besann sich der Buddha nun auf sich selbst und verweilte in edler Nüchternheit, bis er in der Tiefe menschlichen Bewußtseins einen Ort fand, von dem vollkommener Frieden ausging. Dies war seine Erleuchtung, die Entdeckung des Nirvana, die Befreiung seines Herzens von allen möglichen weltlichen Verstrickungen.

 

Nachdem was Du mir angetan hast werde ich Dir niemals vergeben oder Dich je wieder lieben. Aber währenddieser Hass aufsteigt verlieren wir die Freude unseres eigenen offenen Herzens. Weil wir das sehen, verstehen wir den Preis des Hasses. Wir erkennen, dass er um unserer selbst willen zu hoch ist.

 

Um in unserem Leben die Freiheit zu finden, müssen wir bereit sein allen Dämonen unseres Geistes ins Auge zu blicken.

 

In einer Gesellschaft, die geradezu von uns verlangt, dass wir im Zeitraffertempo leben, sind wir derart von der Geschwindigkeit und den anderen Abhängigkeiten betäubt, dass unser Empfindungsvermögen abgestumpft ist. Unter solchen Bedingungen ist es fast unmöglich, in unserem Körper zu wohnen und mit unserem Herzen verbunden zu bleiben, geschweige denn mit anderen und mit der Welt verbunden zu sein.

 

In gewisser Weise bedeutet Vergebung bisweilen einfach, dass wir beschließen, den Hass in unserem Inneren nicht länger mitzuschleppen, weil wir begriffen haben, dass er uns vergiftet.

 Sylvia Boorstein

Das Leben ist für uns alle so schwierig. Wie können wir da nicht mitfühlend sein?

 

Verlangen, Begierde ist nicht das Problem, von ihm herumgeschubst zu werden schon.

 

Etwas anderes wollen als das was gerade geschieht ist Leiden.

 

Leiden – der Geist der unfähig ist seinen Frieden mit der gegenwärtigen Erfahrung zu sein.

 

Wenn deine Achtsamkeit, während des Sitzens von bestimmten Ereignissen gefangen ist - Gedanken, Stimmungen, Gefühle - erfährst du direkt die Gründe für leidvolle Zustände. Es wird nicht wichtig sein, ob die Erfahrungen angenehm oder unangenehm sind.  Der Geist fest in der Hand von Anhaftung oder Ablehnung fühlt sich ungemütlich an, er ist nicht frei.

 

Das Leben ist eine Herausforderung, weil sich alles ständig ändert und wir uns immer wieder den neuen Umständen anpassen müssen. Indem wir der Herausforderung mit Kampf begegnen entsteht Leiden. Schmerz ist unausweichlich, Leiden ist freiwillig.

 

Frieden ist möglich. Inmitten eines komplizierten Lebens, kann der Geist entspannt bleiben.

Der Weg hin zu einem solchen Geist besteht aus Aufmerksamkeit auf einen ethischen Lebenswandel, Geistestraining durch Meditation und klarer Absicht.

 

Das Leben ist für uns alle so schwierig. Wie können wir da nicht mitfühlend sein?

 

 

 Larry Rosenberg

Manchmal müssen wir, bevor wir sie beobachten können, uns der Furcht direkt stellen, müssen lernen wie wir mit der Angst vor ihr sein können. Wir stellen achtsam fest, wie sehr wir es grundsätzlich hassen uns zu fürchten.

 

In diesem Leben werden wir jedes Mal wiedergeboren, wenn wir etwas zu ich oder mein machen, eine Stimmung, ein Gefühl, einen Geisteszustand. Diese Reihe von Wiedergeburten ist buchstäblich erschöpfend, es ist ein Vollzeitjob sich um das Ego mit seinen vielen Vorlieben und Abneigungen zu kümmern, seinen diversen Wunden.

 

Die Sattipathana Sutra, die ich für die Unabhängigkeitserklärung der Vipassana-Meditierenden halte, erklärt kühn, dass ein etabliertes Gewahrsein des Geist-Körper-Prozesses uns aus unserem Leiden befreien kann.      

 

Wir haben eine riesige Menge an ungefühlter Furcht hinsichtlich Krankheit, Alter und Tod in uns, und diese Furcht beraubt uns unserer Vitalität, teilweise weil wir so viel Energie aufwenden um sie zu leugnen und zu unterdrücken. Diese Frucht zum Vorschein kommen zu lassen und ihr zu begegnen ist eine Bereicherung unseres Lebens. Dem Tod wirklich ins Angesicht zu sehen hilft uns, unser Leben wertzuschätzen und es auf eine völlig neue Art zu nutzen.

                                     

Selbstbilder sind ein Problem. Sie sind dazu da, dass wir uns gut und sicher fühlen, aber sie führen oft auch zu großem Leid. Wir alle haben sie und dieeisten von uns sind sich dessen nicht bewusst.



Die Tatsache, dass das Leben unbeständig und unsicher ist bedeutet nicht, dass es wertlos ist. Wenn man diese Tatsachen korrekt erkennt wird das Leben wertvoller. Sie zeigen uns, dass jeder Augenblick ein Geschenk ist.

                                   

 Verschiedene

Welches sind die Erfahrungen, auf denen die Lehren des Buddha beruhen? Es sind der Schmerz tiefer Traurigkeit, Liebe und ein weit offener Geist. Obwohl sie sehr unterschiedlich zu sein scheinen, sind dieser Schmerz und die Offenheit des Geistes in Wirklichkeit eng miteinander verbunden.

Chökyi Nyima Rinpoche

 

Aus „Selbst“ und „Welt“ wird implizit „mein Selbst“ und „meine Welt“ und beide werden nun so zueinander in Beziehung gesetzt, daß sie sich schließlich gegenseitig und scheinbar zweifelsfrei begründen. Dieses Ergreifen und Sich-Aneignen - upàdàna - wird vom Buddha als ein tiefsitzender Impuls des unfreien Herzens verstanden, mit welchem wir uns angesichts der offenkundigen Unbeständigkeit alles Erfahrbaren vor der Hinfälligkeit unseres Daseins zu schützen versuchen. Der Buddha zeigt auf, daß dieser Versuch misslingen muß und daß der im Unverständnis unserer wahren Situation missratende Schutzversuch in Wahrheit unsere Leidensanfälligkeit begründet

Akincano M.Weber

 

Hitze und Kälte, Kummer und Schmerz, Schrecken und Schwäche an Besitz und Körper - dies alles zusammen bürdet uns die erhabene Weisheit auf, damit ans Tageslicht kommt, aus welchem Stoff unser Innerstes gemacht ist.

Rumi

 

Etwa ein Drittel des menschlichen Leidens ist unvermeidlich.
Die anderen zwei Drittel entstehen durch unsere missglückten Versuche,
das erste Drittel zu vermeiden.

Aldous Huxley

 

Die Ermutigung des Buddha uns selbst Mitgefühl zu schenken verlangt, dass wir nachdem wir unser Leid erkannt haben, ihm mit liebevoller Aufmerksamkeit begegnen. Das braucht Mut und Entschlossenheit. Es bedeutet nicht wegzuschauen, keine Ablenkung zu suchen, wenn wir die Gelegenheit bekommen mit unserem eigenen Schmerz zu sein.

Beth Roth

 

Wenn wir die geheime Geschichte unserer Feinde lesen könnten, würden wir genug Trauer und Leid in dem Leben eines jeden finden, um alle Feindseligkeit von uns abfallen zu lassen.

Henry Wadsworth Longfellow

 

Schmerz ist unausweichlich, Leiden ist freiwillig.

Sally Clough

 

Wie bringen wir unsere Schattenwelt persönlicher Dämonen und tiefster Ängste in unser Gewahrsein?

Ezra Bayda

 

Wie erkenne ich die Person die mir helfen kann Verwirrung aus meinem Geist zu vertreiben und mein Herz zuöffnen? Wo ist der Lonely Planet Reiseführer für den Trip?

Julia Hengst – Blue Jean Buddha

 

Die „Freie Welt“ ist ökonomisch abhängig geworden von einem fantastischenSystem, der Gier die nicht befriedigt werden kann, des sexuellen Verlangens das nicht erfüllt werden kann, und des Hasses der keinen anderen Ausweg weiß als gegen sich selbst anzugehen, die Personen die man eigentlich lieben sollte oder die revolutionären Hoffnungen von bedauernswerten, verarmten Ländern wie Kuba oder Vietnam.

Gary Snyder – Buddhismus und die kommende Revolution

 

Energie

 

 Thich Nhat Hanh

Wenn wir wirklich lebendig sind, ist alles, was wir tun oder spüren, ein Wunder. Achtsamkeit zu üben bedeutet, zum Leben im gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.

 

Fehlendes Vertrauen raubt Kraft. Ohne Vertrauen vergeuden wir viel Energie, weil wir grübeln, unsere Ängste zu verdrängen versuchen und nach Sicherheiten suchen. 

 

Tatkraft resultiert aus der Gewißheit, dass unser Leben einen Sinn hat.

 

Aus Vertrauen entwickelt sich Energie, Tatkraft und diese Energie wiederum stärkt unser Vertrauen.   

     

Energie läßt unser Praktizieren zum freudvollen Tun werden. So gewinnen wir wirkliche Lebenskraft. Unsere Augen leuchten und wir gehen mit festen, sicheren Schritten.

 

Aus Vertrauen entwickelt sich Energie, Tatkraft und diese Energie wiederum stärkt unser Vertrauen.

 

Im Buddhismus gelten Achtsamkeit, die Ergründung des Dharma und Vertrauen in den Übungsweg als Quellen

der Tatkraft.                              

Wenn wir in unserem Leben einen Sinn erkennen können, werden unsere Tatkraft und Freude selbst dann nicht schwinden, wenn wir Schmerzen haben.                                      

Strengen wir uns zur falschen Zeit oder an falschem Ort an, so lässt unsere Tatkraft nach.

 

Sammlung (samadhi), Sam bedeutet“ zusammen“, -a heißt „zu einem bestimmten Ort bringen“, und –dhi ist die Energie des Geistes. Wir sammeln unsere geistige Energie und richten sie auf ein bestimmtes Objekt.

 Jack Kornfield

Wenn wir uns der Trauer verschließen und nur den starken Mann oder die starke Frau spielen wollen, müssen wir immer härter kämpfen. Und wir drohen mehr und mehr zu verbittern, weil das Herz nicht mehr aus seinen Leiden lernen und daran wachsen kann. 

Eine der wichtigsten Fragen für meditierende Menschen ist, wie man vollkommene Anstrengung entwickeln kann. Was ist Vollkommene Anstrengung?
                            

Wir denken: “Ich habe nur eine begrenzte Menge Energie; wenn ich also heute angestrengt über, habe ich morgen keine Energie mehr, Vielleicht sollte ich heute ein wenig vorsichtiger an die Sache herangehen.“

                                   

An diesem Punkt sei ein Geheimnis des Übens wie auch des gewöhnlichen Lebens erwähnt: Energie verhält sich genau entgegengesetzt zu unseren Befürchtungen. Wir ähneln keineswegs einer Batterie, die irgendwann leer ist. Je mehr wir uns öffnen, um so größer wird die Energie und die Anstrengung die durch das Üben freigesetzt wird.

                                     

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns bei der Meditation oder im Leben krampfhaft bemühen sollten oder daß wir kämpfen müssten.

 

Ich möchte, dass wir die Kraft unseres Herzens begreifen, alles in sich aufzunehmen – Kummer, Einsamkeit, Scham, Begierde, Reue, Frustration, Glück und Frieden –, und so tiefes Vertrauen in die Tatsache gewinnen, dass wir, egal wo wir sind und was uns begegnet, in der Lage sind, inmitten all dessen, was geschieht, frei zu sein

                                     

Im Laufe des Übens müssen wir die Achtsamkeit nähren indem wir lernen, für unseren Körper zu sorgen und intensiver in ihm zu leben.

                                     

 Sylvia Wetzel

Wir haben mehr Energie und Ausdauer, wir bleiben wach und interessiert, wenn wir immer wieder unsere Motive klären. Mit der Meditation ist es wie im sonstigen Leben auch: Wir haben Zeit und Energie für alles, was uns am Herzen liegt.

                                      

Wenn es uns brennend interessiert, wie Wahrnehmen und Fühlen, Denken und Erinnern funktionieren, wie Gewohnheiten und Muster entstehen und welche Ansichten und Werte unser Leben regieren, haben wir Zeit für die Übung.                                

                                      

Wir bleiben am Ball, wenn die Flamme der Inspiration in unserem Herzen brennt.

 

Für ein kontemplatives Leben, für tiefes Nachdenken und die direkte Schau der Wirklichkeit, brauchen wir Muße, freie Zeit. Nur wenn wir in den Meditationsstunden innerlich und äußerlich frei sind von Gedanken an Arbeit und Beziehungen, an Erfolg und Leistung, können wir in Ruhe üben und dann auch die Früchte der Übung ernten.

Wer nachdenken will braucht nicht nur Freizeit nach der Arbeit, um sich zu regenerieren, sondern Muße. Muße ist freie Zeit, in der wir wach und ausgeschlafen, frisch und munter sind. Dann können wir über uns und die Welt nachdenken. Wer im Laufschritt durch die Welt rennt, hat keine Chance eigene Muster zu erkennen. Wer zu wenig Zeit, wird sich auch mit erprobten Meditationstechniken nicht besser kennenlernen. Wer unter Druck steht und keine Zeit hat, kann und wird immer nur alte Ansichten, emotionale Muster und Gewohnheiten reproduzieren.

 

 Fred von Allmen

Wichtig für unseren Prozess des Erwachens ist, dass es sich um eine klare ruhige Energie handelt und nicht um eine hektische, emotional geladene.

Diese klare Energie entsteht durch unser Bemühen, wach und achtsam zu sein.

 

Die kontrollierenden, bestimmenden Fähigkeiten oder Kräfte werden auch so genannt, weil sie ihr unheilsames „Gegenüber“ meistern und unter Kontrolle bringen. Vertrauen hält Zweifel, Angst, Sorge, Niedergeschlagenheit und Mangel an Hingabe unter Kontrolle. Bemühen/Energie überwindet Schläfrigkeit und Trägheit. Achtsames Gewahrsein schaltet Achtlosigkeit aus. Sammlung kontrolliert Zerstreutheit und Ruhelosigkeit. Erkenntnis/Weisheit löst Unwissenheit und Verblendung auf. Es sind also wesentliche und in der Praxis sehr wirksame Eigenschaften.

 

Spirituelle Praxis bedeutet also: ein lebenslanges Bestreben, aus der selbstzentrierten Enge auszusteigen und eine viel offenere und weitere innere Haltung einzunehmen – eine altruistische Perspektive, die möglichst viele oder gar alle Menschen, Lebewesen, Lebensformen mit einschließt.

Wenn uns das Schritt für Schritt gelingen soll, brauchen wir viel, sehr viel Achtsamkeit, um uns immer wieder daran zu erinnern.

Ein grosser Teil der Disziplin und der äusseren Form eines Retreats, das still Sitzen, Gehen und Schweigen, dient dem Schutz und der Unterstützung der inneren Ruhe.

 

Loslassen hat mit Einfachheit zu tun und damit, uns nicht durch all die vielen Dinge, die wir nicht wirklich brauchen, zu belasten und zu behindern.

 

Wir brauchen beides: tiefes Verstehen der wahren Natur unseres Geistes und Herzens und die daraus resultierende Freiheit, genauso wie tiefes Mitgefühl, das uns bewegt zu tun, was wir können, um den Lebewesen direkt und unmittelbar zu helfen, wie und wo immer dies möglich ist.

 

 Ashin U Tejaniya

Wenn der Geist zu angespannt oder zu müde ist, kann man nichts lernen. Wenn Geist und Körper müde werden, stimmt etwas nicht mit der Art und Weise wie du praktizierst.

                                    

Wenn du zuviel Anstrengung aufwendest, um achtsam zu sein, wirst du deine Energie zu schnell verbrauchen und deshalb nicht in der Lage sein, die Achtsamkeit den ganzen Tag über aufrecht zu erhalten. Wenn du auf eine entspannte Art praktizierst, wirst du Energie sparen, und fähig sein eine lange Zeit zu praktizieren. Wenn du an der Meditation dran bleiben möchtest, kannst du dir nicht leisten deine Energie zu verschwenden. Meditation ist ein lebenslanges Unternehmen, ein Marathon, kein 100m Sprint. 

                                     

Erinnere dich immer daran, dass nicht du es bist der die Verwirrung beseitigt-die Weisheit erledigt den Job. Wenn du kontinuierlich achtsam bist, entfaltet sich Weisheit auf natürliche Weise.

 

Wenn du unzufrieden mit deiner Praxis bist oder zu ernsthaft praktizierst wirst du weder Freude noch Ruhe erfahren.

                                     

Wenn wir kontinuierlich in jeden Moment Gewahrsein und Weisheit hineinbringen können, ergibt sich alles wie von selbst. Das gibt uns die Energie und Schubkraft, mit unserer Praxis fortzufahren, wobei nichts weiter erforderlich ist, als das echte Interesse, sich anzuschauen, was die Meditation ans Licht und in unser Leben bringen kann. Also bitte: Seien Sie achtsam, entdecken Sie ein bisschen Weisheit und beginnen Sie mit Ihrer Praxis.

                                     

Wenn man mit dem Geist arbeitet sollte man entspannt sein und ohne Anspannung praktizieren, ohne sich zu zwingen.

 

Jeder Moment ist der richtige für Meditation.

 

Gewahrsein braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Zu Beginn musst du dich daran erinnern gewahr zu sein, aber wenn sich eine Dynamik ergibt bleibst du auf natürliche Art und Weise gewahr. Du kannst starkes Gewahrsein nicht erzwingen. Nur durch kontinuierliche Achtsamkeit entsteht die Dynamik.

                                     

 Verschiedene

Je rückhaltloser wir unsere Energie hingeben, desto mehr strömt sie zu uns zurück.

Anagarika Sujata

 

Immer mehr richte ich meine Energie und Aufmerksamkeit auf Menschen, die die gute Arbeit tun, die da draußen aktiv und kreativ sind, und Alternativen entwerfen. Mit ihnen zu arbeiten ist unglaublich lebensbejahend, inspirierend und hoffnungsvoll.

Ani Di Franco

 

Wie kann man beim Praktizieren ein Ziel verfolgen, sich durch eine bestimmte Absicht und Richtung inspirieren lassen, und es dennoch vermeiden, sich in einem Wirrwarr von Anstrengung und Ehrgeiz zu verfangen? Das ist eine entscheidende Frage für jeden, der sich auf einem spirituellen Weg befindet.

Joseph Goldstein - Vipassana

 

Energie ist ewige Freude

William Blake

 

Was für mich bedeutungsvoll ist, ist jeden Tag Frieden und innere Ruhe zu spüren, damit ich meine Energie dafür einsetzen kann, anderen Menschen in meiner Umgebung zu helfen.

Sister Kristine (25) aus Blue Jean Buddha

 

Glück findet sich nicht mit dem Willen

oder durch große Anstrengung.

Es ist immer schon da, vollkommen und vollendet,

im Entspannen und Loslassen.

Beunruhige dich nicht. Es gibt nichts zu tun.

Lama Gendün

 

Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.    

Augustinus

 

Ermunterung und Inspiration sind sehr wichtig, und zwar nicht nur wenn sie von einem selbst stammen, sondern auch, wenn sie von anderen Menschen ausgehen. Sie können einem weiterhelfen und einen Anstoß geben, wenn man steckengeblieben ist.

Sayadaw U Pandita

 

Die symbiotische Beziehung zwischen Inspiration und Bemühung führt dazu, dass wir uns eifrig der Meditation widmen.

Sakyong Mipham Rinpoche

 

Als wir unser Ziel aus dem Auge verloren hatten,

verdoppelten wir unsere Anstrengungen.

Mark Twain

 

 

 

Erforschung der Wirklichkeit

 

 Buddha

Unser schlimmster Feind kann uns nicht so sehr schaden wie unsere unklugen Gedanken. Keiner kann uns so helfen wie unsere eigenen mitfühlenden Gedanken.                                               

 

Deinem Rind oder Schaf eine große, ausgedehnte Weide zu geben ist der beste Weg, es zu überwachen.

Glaub nicht blind was andere sagen – auch dem Buddha nicht. Finde selbst heraus, was Zufriedenheit, Klarheit und Ruhe bringt. Ebendies ist der Pfad, dem du folgen sollst.                                                       

Wenn du die Wahrheit nicht da entdecken kannst wo du bist, wo sonst glaubst du sie wohl zu entdecken?

 

Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit.

 

Nimm dir täglich Zeit still dazusitzen und zu lauschen.

 

Die Menschheit ist gefangen in einer Verblendung.“

Das frage ich dich, ehrwürdiger Buddha:

Wer kann diese Verblendung auflösen?

 

Erfahre diese Welt als seine Luftblase, eine Welle, eine Illusion, einen Traum.

 

Was wunderbar ist in dieser Welt, bleibt es, aber die Weisen dürsten nicht mehr danach. 
So wie das Morgenrot der Vorbote ist für die Sonne. So ist weises Ergründen der Vorbote für den Edlen Pfad zur Befreiung.

 

Mit deinen Gedanken erschaffst du die Wirklichkeit.

 

Glaub nicht blind was andere sagen – auch dem Buddha nicht. Finde selbst heraus, was Zufriedenheit, Klarheit und Ruhe bringt. Ebendies ist der Pfad, dem du folgen sollst.

 

Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit.

 Fred von Allmen

Ergründen ist die Qualität des Geistes, die alle Erfahrungen deren wir gewahr werden, untersucht, erforscht, genau betrachtet.

                               

Ergründen ist jener Aspekt, der die Erkenntnismeditation von der Sammlungsmeditation unterscheidet.

                                

Es ist die tiefe Einsicht in die Merkmale aller Dinge, in das eigentliche Wesen allen Seins, welche Herz und Geist zu befreien vermag. Ergründen schafft die Voraussetzung dafür.

 

In einer Vipassana-Zugangsweise erkennen wir Nicht-Selbst (anatman / anatta / dak-me), wenn wir sehen, dass das, was wir sind, ein Tanz ist von Herz-Geist und Körperlichkeit (nama-rupa). Wenn ‘Absichten‘ (intentions) öfters und deutlicher gesehen werden im achtsamen Gewahrsein, wird die in komplexer Abhängigkeit ablaufende Prozesshaftigkeit von Erfahrung, von Dasein, von dem was wir sind, zunehmend sichtbar.

 

Erkenntnis-Meditation (Vipassana) ist ein direkter Weg zur Erforschung von Körper, Herz und Geist, der zu befreiender Einsicht in das Wesen der Wirklichkeit führt. Achtsames, zentriertes Gewahrsein von Moment zu Moment erlaubt uns, alle Aspekte des Lebens mit zunehmender Sensibilität, Ausgeglichenheit und Fülle zu erleben. Die unmittelbare Einsicht in die unbeständige, nicht-erfassbare Natur aller Dinge ermöglicht tiefes inneres Loslassen und Annehmen, wodurch Gelassenheit entsteht und innere Befreiung möglich wird. 

 

Ruhe bedeutet im Zentrum einer jeden Erfahrung zu bleiben. Damit ist nicht Totenstille gemeint, sondern ruhevolle Lebendigkeit.

 

 

 Sayadaw U Pandita

Man muß sich auf durchdringende Weise all dessen bewusst sein, was entsteht. Dann kann der Geist Einsicht in die wahre Natur der Erscheinungen gewinnen.

Nur die intuitive Einsicht in die wahre Natur des Geistes und der Materie befreit uns vom Konzept des Egos, des Persönlichen, des Selbst, des “Ich”.

 

Durch das zur Kenntnis Nehmen, Benennen oder Etikettieren ist es möglich, eine kontinuierliche Achtsamkeit bezüglich des primären Objektes aufrechtzuerhalten.

 

Notieren, Etikettieren oder Benennen wird vitakka genannt. Die daraus resultierende Erkenntnis oder das Wissen nennt man vicāra (der analysierende Geist). Wissen ergibt sich aus Beobachten und zur Kenntnis Nehmen. Auf das Objekt der Meditation bezogen ist das Ihre Investition und Bemühung.

 

In jenen, die sich in weisem Reflektieren üben, entstehen heilsame Qualitäten und die schon vorhandenen (heilsamen Qualitäten) werden gestärkt.

 Thich Nhat Hanh

Die Erforschung der Erscheinungen ist der zweite Faktor des Erwachens. Wir Menschen gehen den Dingen gerne auf den Grund. Achtsames Ergründen der Erscheinungen führt uns tief ins Leben und in die Wirklichkeit ein.

 

Die Praxis der Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht im Buddhismus hat viel vom Geist der Naturwissenschaft. Wir verwenden hier jedoch keine kostspieligen Apparaturen und Messinstrumente, sondern bedienen uns des klaren Geistes und der Stille, um offen und unvoreingenommen die Realität zu erkunden und tiefe Einblicke zu gewinnen. Wir möchten wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Vor allem aber möchten wir glücklich sein. Die Menschheit hat viele hochtalentierte Künstler, Musiker und Architekten hervorgebracht, aber wie viele von uns haben die Kunst gemeistert, einen Moment des Glücks hervorzubringen –für uns selbst und für die Menschen um uns herum? 

 

Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern. 

 

Verweilt ganz und gar im gegenwärtigen Augenblick, und ihr werdet sehen, dass auch die Zukunft vorhanden ist. Ebenso wie die Vergangenheit, die ihr verwandeln könnt. Denn im gegenwärtigen Augenblick sind alle Augenblicke enthalten. 

Langsam und achtsam zu gehen ist eine Befreiungstat. Wir gehen und befreien uns von allen Sorgen, Ängsten, Zielen und Anhaftungen. 

 

Weil Denken oft zu Tun führt, müssen wir „recht“ denken, damit wir auch „recht“ handeln. Rechtes Denken ist als die Voraussetzung für Rechtes Handeln.

 

In der Wissenschaft geht es darum, die Dinge zu verstehen. Sie macht uns ferne Sterne und Galaxien und unseren eigenen Platz im Universum verständlich, dieses innig verwobene Ganze aus Materie, lebenden Zellen und unserem eigenen Körper. Wissenschaft und Philosophie möchten die Natur der Existenz und den Sinn des Lebens ergründen.

Spiritualität ist auch ein Forschungs- und Studiengebiet. Wir möchten uns selbst, die Welt um uns herum und unser Dasein auf dieser Erde verstehen. Wir möchten herausfinden, wer wir eigentlich sind und wir möchten unser Leiden verstehen.

 

 

 Joseph Goldstein

Von diesem Standpunkt aus ist die Frage:

»Was ist Meditation?« praktisch identisch mit der Frage »Was ist der Geist?« oder »Wer bin ich?« oder »Was bedeutet es, lebendig zu sein, frei zu sein?« All dies sind Fragen zum Wesen von Leben und Tod. Wir müssen diese Fragen aus unserer eigenen Erfahrung heraus beantworten, durch eine Entdeckungsreise in unser eigenes Inneres. Das ist das Herz der Meditation.

 

Wissen Sie, in den meisten spirituellen Traditionen, einschließlich des Buddhismus, gibt es Phasen, die die dunkle Seite der Seele ansprechen. Sie gehen durch manche sehr schwierige Zeiten, wenn sie sich der Wahrheit öffnen und Aspekte der Vergänglichkeit sehen und die unbefriedigende Natur der vergänglichen Bedingungen, weshalb nicht die ganze Reise freudvoll ist. Aber diese Stadien sind nicht das Ende, sie sind das, was im Prozess des Lernens passiert, wenn man lernt, an nichts fest zu halten.

 

Wissen Sie, die wörtliche Übersetzung des Wortes für die Art der Meditation, die wir praktizieren ist "klar sehen". Und so können Sie tatsächlich sehen, dass die Meditation, die wir praktizieren, eine Meditation des klaren Sehens ist. Es geht noch nicht einmal darum, spezielle Zustände zu erreichen, sondern nur darum, Dinge klar zu sehen und in diesem Sehen wird uns bewusst, was Leid erzeugt und wir praktizieren, das los zu lassen und wir sehen, was mehr Glück erzeugt, und wir praktizieren, das zu kultivieren. Das ist einfach gesunder Menschenverstand.

 

Durch Achtsamkeit können wir den Gedanken im Geist in seiner Entstehung entdecken, bevor wir ihnausdrücken und uns sagen: 'Nein, ich muss das nicht tun.

 

Ich denke, eine der Sachen, die Menschen bereits erfahren, wenn sie am Anfang ihres Pfades stehen und zu praktizieren beginnen, beginnen, klar zu sehen, wenn sie achtsam werden auf das, was in Ihrem Geist vor sich geht, wie sie handeln, wenn sie selber erkennen– das ist keine Frage von Glauben, das geschieht durch die Praxis der Achtsamkeit, in der Menschen selber sehen, welche Aktionen ihrer Rede oder ihres Körpers oder ihres Geistes Leiden verursachen und welche Aktionen sie glücklicher machen. 

 

Ein anderer Weg, um den beobachtenden Geist außerhalb der Sitzpraxis und der Meditationsretreats zu stärken, besteht darin, besonders aufmerksam zu sein, wenn Ihr Erleben intensiv oder schwierig wird. Einige unserer ausgeprägtesten Momente von Öffnung und Einsicht können in schwierigen Zeiten auftreten – in Zeiten von physischem Schmerz, Krankheit, emotionalem Aufruhr, Gefahr; in irgendeinem jener Momente erhöhter Erfahrung, die wir alle erleben.

 

 

 Verschiedene

Ich möchte Sie bitten, so gut ich es kann Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst zu liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken eines fernen Tages in die Antwort hinein.

Rainer Maria Rilke - Briefe an einen jungen Dichter

 

Aber wir können auch darüber nachdenken, wer wir eigentlich wirklich sind? Wie sollen wir leben? Was ist unser wahrer Daseinszweck in dieser flüchtigen, fließenden Welt, diesem Raumschiff Erde? Wie sollen wir jemals unser ganzes Potential verwirklichen, uns selbst und unseren Mitmenschen helfen, ohne die Antworten auf diese großen Fragen zu wissen?

Lama Surya Das – Buddha is as Buddha does

 

Das Fragen ist die Frömmigkeit des Denkens.

Martin Heidegger

 

Wenn Du deinen Geist verstehen willst, setz dich hin und beobachte ihn.

Munindra-Ji

 

Ich kann anfangen zu erforschen, zu untersuchen, zu lernen, zu entdecken und herauszufinden, was geschieht. So können wir alles in unserem Leben erforschen, entdecken, davon lernen.

Godwin Samararatne

 

Stell keine Vermutungen an. Finde den Mut Fragen zu stellen und das auszudrücken, was Du wirklich möchtest. Kommuniziere mit anderen so eindeutig wie möglich, um Missverständnisse, Leid und Drama zu vermeiden.

Don Miguel Ruiz (Toltekische Weisheit)

 

Was ich schließlich lernte ist Teil jener ewigen Philosophie, die keine Nationen kennt und an keine Religion gebunden ist, weil sie aus dem tiefsten Streben der menschlichen Seele erwächst, mit jenem ewigen Bedürfnis, zu erfahren, wieso wir auf der Welt sind und wie wir in Berührung kommen können mit dem, was uns hier hergebracht hat.

Tiziano Terzani – Karussell

 

Der Preis der Selbstbestimmung ist stets hoch, und in gewissen Situationen ist er unvorstellbar. Aber um das Wunderbare zu erlangen, ist es genau das Unvorstellbare, das gedacht werden muß.

Tom Robbins

 

Freude

 

 Fred von Allmen

Es braucht Interesse und Freude, um Erleuchtung möglich zu machen.

                                               

Dankbarkeit ist eine unmittelbare Ursache für Freude.

 

Vertrauen ist das Eingangstor für alle guten Eigenschaften des Geistes. Es ist wie guter Nährboden, in dem sie Wurzeln schlagen, wachsen und sich entfalten können. Vertrauen macht den Geist offen und klar; es schafft einen Zustand der Freude, frei von innerem Aufruhr.

 

Grosszügigkeit und Wohlwollen sind

wie die Sonne der Lebensfreude in dieser Welt.

 

Zusammen mit Mitfreude (mudita) ist Grosszügigkeit die freudvollste Dharma-Praxis, die es gibt.

 

Der Weg der Selbstfindung muss, trotz Disziplin und beherztem Bemühen, nicht grau und fade sein, sondern kann Licht, Farbe und Lebendigkeit in unser Herz und in unseren Alltag bringen. Rumi ging gar so weit zu betonen, auf dem spirituellen Weg gehe es darum, 'Freude zu bewahren im Herzen, wenn die Zeit des Kummers komme'.

Wir können Großzügigkeit in jeder Situation auf vielen Ebenen allzeit üben. Und das Resultat erscheint unverzüglich! Grosszügigkeit, wenn sie echt ist, schafft Verbundenheit und Freude. Sie macht uns offen.

 

Wenn Grosszügigkeit unser Leben durchdringt, verändert sich seine Qualität spürbar: Wir fühlen uns offener, verbundener und freudvoller. Grosszügige Menschen wecken in uns Gefühle der Offenheit, der Liebe und der Freude. Und: jede Art und jedes Maß des Gebens macht uns und andere glücklich, froh.

 

In dem Masse in welchem wir aber unfähig sind, uns über uns selber zu freuen, wird es uns auch nicht gelingen, andere wertzuschätzen. Deshalb ist es für uns von besonderer Wichtigkeit, die schönen inneren Eigenschaften der Liebe, der Mitfreude und des Mitgefühls zu entwickeln.

 

So wie ein Kunstwerk Licht braucht, um Farben und Formen zum Leuchten zu bringen, so braucht unsere Praxis das Licht des Interesses, der Anteilnahme und der Freude, um zur vollen Entfaltung und Befreiung zu führen.

 

 

 

 Sylvia Wetzel

Es gibt Momente, da spüren wir inmitten aller Turbulenzen für wenige Sekunden Ruhe, Offenheit und Freude. Wir fühlen Raum, werden weit, leicht  und klar. Wir sehen die Farben und hören die Töne, die uns umgeben, ganz frisch und wie zum ersten Mal. In solchen Momenten der Freude fühlen wir uns am rechten Platz. Die Welt ist in Ordnung, wir sind im Einklang mit ihr, fühlen uns mit allem und allen verbunden. Wir hören auf zu hadern und zu zweifeln, an gestern und morgen zu denken, zu bereuen und zu hoffen. Stattdessen nehmen wir den Augenblick aufmerksam und mit allen Sinnen wahr und sind ganz auf das Jetzt konzentriert. Verglichen mit den vielen Augenblicken, aus denen sich unser tägliches Leben zusammensetzt, dauern solche Erfahrungen spontaner Freude und Klarheit nur sehr kurz an. Dem Buddhismus gelten sie als Hinweis auf die grundsätzliche, glückselige Natur unseres Geistes.                                             

Die Beschreibung der Vier Ebenen des Glücks – Sinneseindrücke, Gefühle der Verbundenheit, Sammlung und Einsicht – erinnern uns daran, dass Freude viele Facetten hat. Sinnesfreuden zum Beispiel lösen Anspannung auf, weil sie uns helfen zu begreifen, dass Freude in uns selbst entsteht. Die indoeuropäischen Sprachen drücken emotionale Prozesse oft mit reflexiven Verben aus. Im Deutschen heißt es: Ich freue mich. Ich fühle mich wohl. Ich ärgere mich. Die Sprache erinnert uns daran, dass die Quelle von Glück und Leid in uns selber liegt.                                               

Obwohl wir es längst besser wissen, geben wir uns der Illusion hin, unsere Lebensfreude werde größer, wenn wir „die Dosis erhöhen“: mehr Musik, mehr Ausflüge, mehr lesen, mehr telefonieren.                    

 

Sinneseindrücke, Verbundenheit, Sammlung und Einsicht sind Quellen der Freude. Wenn wir uns im Alltag bewusst auf diese Quellen konzentrieren, schaffen wir Freude und lösen Unruhe und Sorgen auf.                       

Wir brauchen keine Angst zu haben, dass wir mit einer freundlichen und optimistischen Einstellung uns und der Welt gegenüber unsere Kritikfähigkeit verlieren und Schwächen und Fehler übersehen.  

Wir geben uns ganz dem Tun hin und sind eins mit dem Augenblick. So entsteht die Freude der Sammlung.

 

Alle sorgen verschwinden durch Einsicht, die höchste Freude. Wer die Dinge sieht, „wie sie sind“, hat den Schlüssel zu Freude und innerem Frieden gefunden.

 

Wir haben Probleme und Schwierigkeiten. Das ist für alle Menschen so. Die richtige Mischung aus Leid und Freude motiviert uns zur Meditation.

 

Konstruktive Gelassenheit ist kein Selbstläufer. Sie wird aber möglich, wenn wir sie zusammen mit drei weiteren Haltungen einüben:

Wohlwollen oder Güte, Freude und Mitgefühl

 

 

                                              

 Jack Kornfield

Begeisterung ist eine Art geistiger Leichtigkeit und Offenheit, die alle nur möglichen Umstände mit Interesse aufnimmt.

 

Wir sollten lernen mit leichtem Herzen zu leben und zu üben. Diese Leichtigkeit zu finden ist unerlässlich, wenn wir uns in der Meditation öffnen wollen.

Dies ist einer der wunderbaren Aspekte des Übens, das ganze Spektrum der Begeisterung und die Freudender Leichtigkeit des Herzens zu entdecken und zu erforschen.

 

Nur in der Wirklichkeit der Gegenwart kann man lieben, erwachen, Frieden und Verständnis finden und sich selbst mit der Welt verbunden fühlen. 

 

Wir haben nur den gegenwärtigen Moment, nur diesen einzigartigen und ewigen Augenblick, der sich vor unseren Augen öffnet und entfaltet, Tag und Nacht.

 

Echter Seelenfrieden speist sich aus der Erkenntnis, dass alle Lebensphasen Respekt verdienen.

 

Wenn wir unsere volle Aufmerksamkeit auf etwas gelenkt haben, ob es sich dabei um die Arbeit um die Schule, um eine Beziehung oder um die Meditationsübung handelt, wird der Geist von Energie und Freude erfüllt.

 

Durch die Anforderungen einer materialistischen Gesellschaft kann im Laufe der Jahre der Urquell kindlicher Freude verschüttet werden.

 

Tausend Wege führen zum Geist. Von der freudestrahlenden Welt der Schönheit bis zum dunklen Wald der Verwirrung und des Leids – überall führt uns eine Kraft zu uns selbst, als wäre das Herz die Anziehungskraft selbst.

 

Zum Glück hatten wir uns auch Erfreuliches mitzuteilen, Einsichten und Fähigkeiten, die aus der spirituellen Praxis erwachsen waren, die Freude und Freiheit, die der Alltag trotz der schwierigen und wechselnden Umstände bot.

 

 

 Joseph Goldstein

Die Reflektion über unsere eigene Entwicklung, über unsere eigenen heilsamen Handlungen bringt Freude in den Geist.

 

Eine Art diesen Erleuchtungsfaktor zu kultivieren, ist die Reflektion über die 10 Vervollkommnungen (Paramitas) die die Erleuchtung eines Buddha charakterisieren.

 

Piti/Freude hat die Aufgabe, Körper und Geist zu erfrischen und zu erfreuen wie eine eine kühle Brise an einem heißen Tag. Diese Art von Freude ist das direkte Gegenmittel zu Übelwollen und somit unvereinbar damit: Wenn der geist von Piti/Freude erfüllt ist, bleibt kein Raum für Ärger oder Übelwollen.

                                   

Einerseits gilt es also, Freude und alle anderen Erleuchtungsfaktoren zu kultivieren; andererseits müssen wir Wissen, wie wir mit ihnen geschickt arbeiten können, um nicht an diesen angenehmen Meditationszuständen anzuhaften bzw. Die Anhaftung zu erkennen.

 

Freude entsteht durch starke Achtsamkeit. Sie entsteht aus der Begeisterung des klaren Erkennens. Selbst wenn wir Hindernisse oder Geistestrübungen erkunden, können wir in dem tieferen Verstehen, welches daraus entsteht, dieses Dhamma-Vergnügen erleben.

 

Tatsächlich ist es ein Pfad des Glücks. Es ist nur so, dass wir üblicherweise so in unseren Gewohnheitsmustern gefangen sind und deshalb nicht besonders achtsam sind, so dass wir oft gerade die Dinge tun, die Leid verursachen.

 

Das Leben ist ein ständiger Wandel, und um inneren Frieden zu erfahren, müssen wir lernen, mit diesem Wandel zu tanzen.

 

Alles was Du tun kannst ist lächeln und loslassen.

 

Genauso geht es uns manchmal. Wir bauen uns Schranken auf durch vorgefaßte Meinungen über Reinheit und Glück. Wir belasten uns mit unnötigen Flügeln oder Heiligenscheinen oder Harfen und meinen, die Glückseligkeit hinge davon ab, bestimmte Dinge zu besitzen oder uns in einer bestimmten Weise zu benehmen. Wenn wir unsere beschränkten Anschauungsweisen beiseite lassen, ist es uns möglich, uns zu öffnen und tiefere Erfahrungen der Freude zu haben. 

 Thich Nhat Hanh

Es ist möglich im Geist Freude zu entwickeln auch, wenn der Körper sich nicht wohlfühlt.

 

Wenn es sich um wirkliche Liebe handeln soll, so muss sie Mitgefühl, Freude und Gleichmut beinhalten. 
Wahres Mitgefühl trägt Liebe, Freude und Gleichmut in sich. 

                 

Gehe so, als würdest du die Erde mit deinen Füßen küssen.

                          

Wahre Freude beinhaltet Liebe, Mitgefühl und Gleichmut. 

Wahrer Gleichmut trägt Liebe, Mitgefühl und Freude in sich. 
Das ist die Natur des Miteinander-Verwobenseins der vier unermesslichen Geisteshaltungen.

Manchmal ist deine Freude die Quelle deines Lächelns, aber manchmal kann dein Lächeln die Quelle deiner Freude sein.

 

Loslassen gibt uns Freiheit, und Freiheit ist die einzige Bedingung für Glück. Wenn wir in unserem Herzen immer noch an irgendetwas festhalten - Wut, Angst oder Besitz - können wir nicht frei sein.

 

Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.

 

Wenn wir wirklich lebendig sind, ist alles, was wir tun oder spüren, ein Wunder. Achtsamkeit zu üben bedeutet, zum Leben im gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.

 

Wenn Liebe keine Freude bringt, ist es keine wahre Liebe.

                                              

Die notwendige Voraussetzung für Frieden und ein freudvolles Dasein besteht in der Erkenntnis, dass Frieden und Freude erhältlich sind.

 

Die Buddha-Natur ist - vor allem anderen - Achtsamkeit. Die Übung der Achtsamkeit ist die Übung, den Buddha im gegenwärtigen Moment zum Leben zu erwecken. Sie ist der wahre Buddha.

 

Die Schönheit der Erde ist eine Glocke der Achtsamkeit. Wenn Sie diese Schönheit nicht sehen, sollten Sie sich fragen, warum. Vielleicht steht Ihnen etwas im Weg oder Sie sind so sehr damit beschäftigt, nach etwas anderem Ausschau zu halten, dass Sie den Ruf der Erde nicht hören.

 Verschiedene

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit

Tom Robbins

 

Freude ist Gebet, Freude ist Kraft, Freude ist Liebe, Freude ist das unvermeidliche Resultat in einem Herz, das vor Liebe brennt.

Mutter Teresa

 

Auf dem spirituellen Weg geht es darum, Freude zu bewahren im Herzen, wenn die Zeit des Kummers kommt.

Rumi

 

Wie im Falle der Anstrengung sagte der Buddha, dass es nur einen Ursprung für die Freude gebe: weise Aufmerksamkeit

Sayadaw U Pandita (Im Augenblick liegt alles Leben)

 

Ich bin sicher, ihr habt viele gute Gründe euch zu freuen. Aber ich bin sicher, wenn ich euch danach frage, findet ihr kaum welche.

Godwin Samararatne

 

Die Essenz der Freude ist die Akzeptanz. Unabhängig davon, wie die Situation sein mag, wenn sie akzeptabel ist, dann ist sie angenehm. Wenn sie nicht akzeptabel ist, ist sie schmerzhaft.

Nisargadatta Maharaj

 

Der ideale Mensch fühlt Freude, wenn er anderen einen Dienst erweisen kann.

Aristoteles

 

Der beste Weg, sich selbst eine Freude zu machen, ist: zu versuchen, einem andern eine Freude zu bereiten.

Mark Twain

 

Der große Weg ist nicht schwierig für diejenigen die keine Vorlieben haben.

III. chinesischer Zen-Patriarch

 

Glücklich ist, wer sich bei Sonnenuntergang über die aufgehenden Sterne freut.

Adalbert Ludwig Balling

 

Ich bin überzeugt davon, dass der Sinn des Lebens darin besteht, glücklich zu sein. … In unserem tiefsten Innern sehnen wir uns schlicht nach Zufriedenheit. Ich weiß nicht, ob das Universum mit seinen unzähligen Galaxien, Sternen und Planeten irgendeinen besonderen Zweck erfüllt, aber zumindest eines ist klar: Wir Menschen, die wir auf dieser Erde leben, sind vor die Aufgabe gestellt, auf glückliche Weise zu leben.

Dalai Lama

 

Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudele durch die Welt. Sie ist so schön: gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben. 

Kurt Tucholsky

 

Was immer es an Freude gibt auf der Welt, alles entsteht aus dem Wunsch nach dem Wohl der anderen. Was immer es an Leiden gibt auf der Welt, alles entsteht aus dem Wunsch nach dem eigenen Wohl. 

Shantideva

 

 

 

Gleichmut, Gelassenheit

 

 Master Sheng Yen

Gewöhnliche Menschen möchten vor allem, dass das Leben glatt und ohne Probleme abläuft. Praktizierende Buddhisten haben jedoch eine andere Einstellung. Sie sind bereit mannigfaltige Schwierigkeiten auf sich zu nehmen, wenn diese der Transformation anderer dienen.                                    

 

Wenn du ein gelassenes Gemüt bewahren kannst, bist du frei, egal unter welchen Umständen.

 

                                  

Fühlende Wesen sind illusionär, und doch müssen wir helfen sie zu erlösen. Ein Ort der Praxis ist wie das Spiegelbild des Mondes im Wasser. Er ist nicht wirklich, und dennoch errichten wir Klöster, damit wir fühlende Wesen erlösen können. Dafür tragen wir Verantwortung. Wir müssen unser Bestes tun, unsere Aufgaben zu erfüllen, ohne uns an Erfolg oder Misserfolg zu klammern.

                                     

Das mönchische Leben ist schwierig, wenn man ständig an den eigenen Verlust und Gewinn, an das eigene Selbst denkt. Wer seinen Geist nicht zur Ruhe bringen kann wird leiden. Mit einem gelassenen Geist dagegen ist das mönchische Leben einfach.                                     

Wenn du ein gelassenes Gemüt bewahren kannst, bist du frei, egal unter welchen Umständen.

 

Wenn der andere dich angreift, musst du dein Ich-Gefühl loslassen. Dann wird dein Gegner nicht wissen, wie er dich angreifen soll. Warum? Weil er nicht weiß wo er dich angreifen soll. Das ist die Lehre des Nicht-Ich, Nicht-Geist. Wenn du ein Ich hast, wenn du versuchst anzugreifen oder dich zu verteidigen wird dein Gegner den Schwachpunkt deiner Verteidigung herausfinden und ausnützen. Wenn du kein Ich hast, wenn du nichts zu verteidigen und keinen Standort hast, von dem aus du angreifst, gibt es keinen Schwachpunkt, den dein Gegner entdecken und ausnützen könnte.

 Tsoknyi Rinpoche

Was auch immer Bodhicitta (großes Mitgefühl) erweckt ist gut. Ein guter geistiger Zustand ist sanft und friedvoll. Ein spirituell Praktizierender sollte von innern heraus immer sanfter werden. Wenn wir stattdessen feststellen, dass unsere Praxis uns härter zu machen scheint, dass wir innerlich angespannter werden, sollte wir eine Pause einlegen. Einen kleinen Urlaub vom Buddhismus. Geh nach Thailand oder Goa an den Strand, mach ein Schläfchen.

Wenn wir von unseren starren Erwartungen ein wenig loslassen können, werden wir vielleicht tatsächlich etwas glücklichere Menschen.

 

Anhaften am Ego bezieht sich im buddhistischen Kontext auf die Art und Weise wie wir etwas extra drauftun, jenseits dessen was notwendig wäre.

 

Die Grundlage von Bodhicitta (großem Mitgefühl) ist Entspannung.

 

Was immer im Geist auftaucht, taucht auf. Wenn es kommt, bist Du einzig dafür verantwortlich, ob du daran anhaftest oder nicht, ob du dich davontragen lässt oder nicht.

 

Wenn wir von unseren starren Erwartungen ein wenig loslassen können, werden wir vielleicht tatsächlich etwas glücklichere Menschen.

 

Der Schlüssel - das Wie buddhistischer Praxis - ist, dass wir lernen, in diesem reinen Gewahrsein von Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmung zu verweilen, wenn sie in unserem Geist erscheinen.

 

Normalerweise wird unser Geist von Hunderten von Gedanken Emotionen und Empfindungen überschwemmt. ..Statt sich nun auf das eine zu konzentrieren und das andere wegzuschieben, betrachten Sie jetzt all das, was in Ihrem Geist auftaucht, als Federn, die im Wind schweben. Der Wind ist Ihr Geist, Ihre angeborene Offenheit und Klarheit.

 

 

 Sharon Salzberg

Gleichmut ist Ruhe des Geistes, eine leuchtende Stille, dank derer wir ungeachtet aller wechselnden Erfahrungen, die unsere Welt und unser Leben ausmachen, stets in der Gegenwart bleiben können.

Das ist einfach das Leben. Niemand in dieser Welt erlebt ständig Freude und nie Schmerz, und niemand hat nur Gewinne und nie Verluste.

 

Anstatt in die alte konditionierte Gewohnheit zu fallen Ärger oder Furcht als schlecht anzusehen, sehen wir sie als Zustände des Leidens. Das erlaubt uns mit Mitgefühl zu antworten statt mit Ablehnung und Hass.

 

Besonders hilfreich“, das ist schwer zu sagen. Ich glaube, da kommt einiges zusammen: uns erlauben, das, was wir fühlen, zu fühlen und es nicht zu beurteilen; erkennen, dass Eigenschaften wie Mitgefühl keine Schwäche sind, sondern eine große Kraft in ihnen liegt; und dass Mitgefühl mit uns selbst nicht bedeutet, dass wir aufgeben. Mit all den vielen Mythen übers Glück, die uns beigebracht worden sind, sind uns auch viele über Einsamkeit und darüber, was Stärke bedeutet, vermittelt worden. 

 

Im tibetischen System gibt es drei Arten von Feinden: den äußeren Feind, das ist jemand, der uns zu schädigen versucht oder uns bereits beschädigt hat; den inneren Feind, das sind unsere eigene Wut und Angst, die uns überwältigen können; den geheimen Feind, das ist die Konstruktion unseres „Selbst“, das uns vom „Anderen“ trennt und entfremdet. Der Hass, dem wir in den Medien begegnen, ist eher der äußere Feind. Wenn wir ihn in uns aufnehmen und uns von ihm beherrschen lassen, wird er zum inneren Feind. Ich weiß, es ist schwer, Hass mit Mitgefühl zu begegnen, und es ist sehr schwer, zu verstehen, dass Mitgefühl nicht Nach- oder Aufgeben bedeutet. Einen Feind zu umarmen, bedeutet nicht, ihn aufgrund unserer Passivität gewinnen zu lassen. Es bedeutet, die Ursachen und Bedingungen, die zu Hass führen, besser zu verstehen und Kraft im Mitgefühl zu finden.

 

Meditation ist kein magisches Werkzeug, um Stress zu beseitigen, sondern eine Praxis, die uns hilft, mit der Realität in einer Weise umzugehen, die zu mehr Frieden und Klarheit führt.

 

Wenn wir verwirrt oder fehlgeleitet sind, wenn wir eine falsche Vorstellung davon haben, was uns Glück bringen wird, dann handeln wir oft unangemessen, verletzen oder betrügen andere Menschen oder verbergen manches. 

 Fred von Allmen

„Upekkha, Gleichmut bezieht sich auf die Fähigkeit inmitten all der Anforderungen und Schwierigkeiten des Lebens - wie Erfolg, Misserfolg, Gewinn, Verlust, gutem oder schlechtem Ruf, Lob oder Tadel-heitere Gelassenheit zu bewahren“

 

Vertrauen ist das Eingangstor für alle guten Eigenschaften des Geistes. Es ist wie guter Nährboden, in dem sie Wurzeln schlagen, wachsen und sich entfalten können. Vertrauen macht den Geist offen und klar; es schafft einen Zustand der Freude, frei von innerem Aufruhr.

                                              

Vertrauen hat mit Sich-öffnen, Sich-Anvertrauen und Sich-Hingeben zu tun. Aber: Wem dürfen wir Vertrauen schenken? Worauf soll sich unser Vertrauen richten?

                                              

Zuflucht zu Buddha
Wir vertrauen darauf, dass wir – durch Wachheit und Gewahrsein – die Möglichkeit und Fähigkeit haben, frei zu sein.

Wir beschließen zu unserer inneren Freiheit zu erwachen.

Zuflucht zu Dharma
Bedeutet sich dem anzuvertrauen was „wirklich“ ist.

Zuflucht zu Sangha
Bedeutet wir vertrauen denen, die vor uns auf dem Weg des Erwachens und der Erkenntnis gegangen sind, und denen, die mit uns zusammengehen.

 

Was ist diese Gelassenheit, dieser Gleichmut nun genau? Wörtlich bedeutet Gelassenheit: ‘unparteiisches Wahrnehmen’. Es ist das Wahrnehmen eines Objektes, beziehungsweise einer Erfahrung, mit ausgeglichenem Herzen und Geist. Gelassenheit, im Idealfall, ist frei von allen Formen von Anhaften oder Verlangen; frei auch von sämtlichen Formen der Abneigung oder des
Hasses. Das bedeutet auch Freisein von Erwartungen und Befürchtungen. Gelassenheit ist auch jene innere Qualität, die, ohne grosse Anstrengung, einerseits Ruhelosigkeit und anderseits energielose Dumpfheit verhindert.

 

Wenn wir uns in Erwartung aussergewöhnlicher Zustände in die Meditation begeben oder hoffen, dabei schöne Gefühle zu finden, wenn wir sie mit Erwartungen und Befürchtungen angehen, verpassen wir den Angelpunkt der ganzen spirituelle Praxis. Wir wühlen sozusagen in der Verpackung und übersehen die Essenz. Die wirkliche Bedeutung von Meditation und Praxis ist eine Schulung der inneren heiteren Gelassenheit.

 

Wir alle sind ständig damit beschäftigt, Angenehmes zu erlangen und Unangenehmes zu vermeiden. Diesessind an sich völlig normale Verhaltensweisen. Aber gerade diese Reaktionsweisen sind die Ursache für unsere grössten Schwierigkeiten im Leben: für Kummer, Sorgen, Ängste, Konflikte, Bedrückung, Einsamkeit, Wut und Hass, Sehnsucht, Trauer, Verwirrung,
Aufruhr und Qual. Durch sie entsteht enormes inneres Leiden.

 

 

 

 Ram Dass

In der Klarheit eines ruhigen Geistes gibt es Raum für alles, was geschieht und was geschehen mag.

 

Du kannst entweder weise sein oder Wissen haben. Du kannst Weisheit nicht verstehen, Du kannst sie nur verkörpern.

Es scheint, dass Leiden eine der Wirklichkeiten des Lebens ist. Vielleicht haben wir nicht den ätzenden Schmerz von Krankheit, Verfolgung, Hunger oder Gewalt erfahren. Es mag auch sein, dass wir den seelischen oder physischen Verfall eines geliebten Menschen nicht erlebt haben. Doch jeder von uns hat seinen Anteil an der Erfahrung des Nichtbekommens dessen wonach wir begehren, oder die Auseinandersetzung mit dem was wir nicht wollen. Insofern wissen wir, was Leiden ist. 

                               

Zwischen einem Ereignis, zu dem wir keine tiefe Verbindung spüren, und einer Tragödie, die unser Herz zerbrechen kann, begegnen wir in unserem Leben einer sehr großen Spannweite unterschiedlicher Kümmernisse und Nöte.

 

Letztlich erweist sich dieses Zuhören des intuitiven Geistes als eine Art von Selbstaufgabe, die auf Vertrauen basiert. Wir verlassen uns auf die Stimme in unserem Innersten. Wir vertrauen darauf, dass es möglich ist, eine Totalität wahrzunehmen, die Einsicht und Führung bietet.

 

Wir müssen eine neue Sichtweise in Bezug auf Geburt, Alter, Wandel und Sterben entwickeln, eine Art Perspektive, die es uns ermöglicht, ohne dramatisches Gezerre mit den vielen vermeintlich vor uns liegenden Hindernissen umzugehen.

 

Zu altern fällt vielen von uns nicht leicht. Aber auch unser gesamtes Leben und sterben ist nicht leicht. Wir sträuben uns gegen das Unvermeidliche, und wir alle leiden dadurch.

 Sylvia Wetzel

Leben ist kein Wellnessurlaub, und kaum jemand bleibt verschont von kleineren und größeren Konflikten. Zudem bringen Krisen und Umbrüche in unserem Umfeld und in der Welt immer wieder unser Leben und unsere Pläne durcheinander. Dann bröckelt unsere Zuversicht. In all diesen Situationen hilft Gelassenheit.

 

Konstruktive Gelassenheit ist kein Selbstläufer. Sie wird aber möglich, wenn wir sie zusammen mit drei weiteren Haltungen einüben:

Wohlwollen oder Güte, Freude und Mitgefühl

 

Konstruktive Gelassenheit wird möglich, wenn wir uns und die Welt einigermaßen realistisch einschätzen können. Dazu gehört aus buddhistischer Sicht und auch nach meiner Erfahrung die Wahrnehmung und Akzeptanz von Leiden.

 

Gelassenheit und ihre drei Geschwister sind auch deshalb so kostbar und wirken heilend, weil sie kein Gegenteil haben. Allerdings gibt es sogenannte nahe und ferne Feinde, mit denen wir sie leicht verwechseln. Der nahe Feind von Gleichmut ist die Gleichgültigkeit, mit der wir uns vor unangenehmen Gefühlen und Erfahrungen schützen und durch die wir uns abschotten wollen.

Humor ist jedoch auch sehr hilfreich, denn das meint die wunderbare Fähigkeit, sich und die Welt aus einer freundlichen und wohlwollenden Distanz zu betrachten. Und wenn wir Überlegungen und Übungen, die uns inspirieren, spielerisch ausprobieren, finden wir leichter heraus, was zu uns passt und zum Leben hilft.

 

Je mehr uns solche vielleicht manchmal er hofften, aber auch unerwarteten angenehmen und unangenehmen Erfahrungen bewusstwerden und wir sie annehmen können, desto eher lernen wir, offener und gelassener mit neuen und schwierigen Situationen umzugehen.

 Verschiedene

Viele Menschen glauben fälschlicherweise, spirituelle Übung mache den Menschen kraftlos und passiv. In Wahrheit haben Eigenschaften wie Gleichmut ungeheure Kraft. Sie sind die inneren Kräfte des Herzens von denen sich unsere Größe herleitet. Diese Kräfte ermöglichen es Menschen wie Gandhi oder Mutter Teresa, sogar schwierigste Situationen positiv zu beeinflußen.

Jack Kornfield/Joseph Goldstein-Einsicht durch Meditation

 

Möge ich die Kraft haben die Dinge zu verändern, die ich verändern kann, die Geduld zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann und die Weisheit, den Unterschied zwischen den beiden zu erkennen.

Franz von Assissi
 

Mehr aber als Vasudeva ihn lehren konnte, lehrte ihn der Fluß. Von ihm lernte er unaufhörlich. Vor allem lernte er von ihm das Zuhören, das Lauschen mit stillem Herzen, mit wartender, geöffneter Seele, ohne Leidenschaft, ohne Wunsch, ohne Urteil, ohne Meinung.

Hermann Hesse – Siddhartha

 

Das Gleichgewicht (-mut) wird wiederhergestellt, wenn die Achtsamkeit extrem wendig wird und Objekte aufgreift, bevor sie den Geist durch angenehme oder unangenehme Eigenschaften stören können. Bei Abwesenheit von Reaktionen herrscht ein Gefühl der Kühle und Stetigkeit vor. Während dieser Einsicht erfahren die Yogis einen friedlichen Geisteszustand, der dem eines vollkommen gereinigten, erleuchteten Menschen ähnelt.

Sayadaw U Pandita – Im Augenblick liegt alles Leben

 

Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber Du kannst lernen sie zu reiten.

Swami Satyananda

Und wenn wir lernen im Augenblick präsent zu sein, werden wir das finden was wir immer gesucht haben; Glück, Zufriedenheit, Geborgenheit, Liebe und Gelassenheit im Umgang mit allem was geschieht.

Sylvia Kolk – Segeln im Sturm

 

Das ist vielleicht der letztendliche Test des Mitgefühls einer Person: in der Lage zu sein diese Welt zu akzeptieren, genau so wie sie ist, ohne Vorbehalte, all ihre furchterregende Freude mit Hingabe in sich zu ertragen, und sie dadurch an alle Wesen weiterzugeben.

Joseph Campbell – Kraft der Mythen

 

Wer nachdenken will braucht nicht nur Freizeit nach der Arbeit, um sich zu regenerieren, sondern Muße. Muße ist freie Zeit, in der wir wach und ausgeschlafen, frisch und munter sind. Dann können wir über uns und die Welt nachdenken. Wer im Laufschritt durch die Welt rennt, hat keine Chance eigene Muster zu erkennen. Wer zu wenig Zeit, wird sich auch mit erprobten Meditationstechniken nicht besser kennenlernen. Wer unter Druck steht und keine Zeit hat, kann und wird immer nur alte Ansichten, emotionale Muster und Gewohnheiten reproduzieren.

Sylvia Wetzel

 

Berichtige den Irrtum und schaue tief und genau.

Entspanne dich völlig und ruhe gelassen.

Woran man nicht festhält, das fällt von selbst ab.

Jamgon Kongtrul

 

 

 

Großzügigkeit Dana

 

 Pema Chödron

Das Wesen der Großzügigkeit ist loslassen. Großzügigkeit ist eine Aktivität die uns lockerer macht. Indem wir verschenken, was wir können – einen Euro, eine Blume, ein Wort des Trostes – üben wir uns darin loszulassen.

 

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Großzügigkeit zu üben. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, was wir geben, sondern dass wir unsere Haltung des Festklammerns aufweichen.

 

Alle von uns die hier sitzen, haben das was traditionell als „gute Geburt“ bezeichnet wird, etwas Seltenes und Wertvolles. Alles was du tun musst ist das TIME-Magazin in die Hand zu nehmen und dich mit fast jedem auf jeder beliebigen Seite zu vergleichen um das zu erkennen.

 

Auch wir können uns von den Hoffnungen und Ängsten unserer Ichbezogenheit freimachen. Das Glück die Wirklichkeit ohne diese Begrenzungen wahrzunehmen ist unser Geburtsrecht.

 

Irgendwann erkennen wir, dass anderen nützt, was wir für uns selber tun, und dass uns selber nützt, was wirfür andere tun.

 

Wir haben verstanden, dass selbstloses Handeln uns von Angst und Kummer befreit.

 

In dem Maße, in dem wir aufhören, gegen Unsicherheit und Ungewissheit ankämpfen, in dem Ausmaß löst sich unsere Furcht auf.

 

Lassen Sie andere teilhaben an der Fülle Ihres Herzens. Seien Sie großzügig mit Ihrer Freude. Verschenken Sie, was Sie sich am stärksten wünschen. Seien Sie

großzügig mit Ihren Einsichten und Freuden. Statt zu versuchen, ängstlich an ihnen festzuhalten, teilen Sie sie großzügig mit anderen.

 Sylvia Boorstein

Nicht bedürftig zu sein erlaubt, dass Großzügigkeit geschehen kann, aber nicht geschehen muß.

 

Das Leben ist eine Herausforderung, weil sich alles ständig ändert und wir uns immer wieder den neuen Umständen anpassen müssen.

Indem wir der Herausforderung mit Kampf begegnen entsteht Leiden. Schmerz ist unausweichlich, Leiden ist freiwillig.

Frieden ist möglich. Inmitten eines komplizierten Lebens, kann der Geist entspannt bleiben.

Der Weg hin zu einem solchen Geist besteht aus Aufmerksamkeit auf einen ethischen Lebenswandel, Geistestraining durch Meditation und klarer Absicht.

 

Es ist dein Leben, verpass es nicht.

 

Das Leben selbst erfordert ständige Anpassung, alle Lebensumstände sind zerbrechlich, es gibt keine wirkliche Sicherheit in den äußeren Dingen.

 Fred von Allmen

Großzügigkeit ist vielleicht der schönste Ausdruck des Lebens überhaupt.


Wir können materielle Dinge verschenken, aber auch unsere Zeit, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Verständnis oder unser Wissen und Können.

 

Grosszügigkeit und Wohlwollen sind

wie die Sonne der Lebensfreude in dieser Welt.

 

In Abwesenheit von Verlangen und Anhaften sind Abkehr, das heisst Nicht-Anhaften, Loslassen sowie Grosszügigkeit da.

 

Aus dem Besitzenwollen entsteht Mangel,

aus dem Nichtanhaften entsteht Herzensruhe.

 

Grosszügigkeit aber, wenn sie authentisch ist, schafft ein Gefühl von Fülle und Verbundenheit, egal wie wenig oder viel wir haben.

 

Grosszügigkeit ist wahrscheinlich die einfachste und wirkungsvollste Praxis, die es gibt. Wir müssen dafür nicht zuerst ins Retreat gehen, uns ruhig hinsetzen und Sammlung und Weisheit kultivieren.

Wir können sie in jeder Situation auf vielen Ebenen allzeit üben. Und das Resultat erscheint unverzüglich! Grosszügigkeit, wenn sie echt ist, schafft Verbundenheit und Freude. Sie macht uns offen.

 

Letztlich sind es Loslassen und Grosszügigkeit die Herz und Geist befreien. Was 'Erleuchtung' letztlich bedeutet, ist nicht irgendeine grossartige , ekstatische Show, sondern das radikale Ende von Anhaften.

 

Natürlich geht es ganz und gar nicht nur um Grosszügigkeit im spirituellen Bereich. Damit Grosszügigkeit wirklich eine spirituelle Kraft in uns wird, muss sie mehr und mehr unser ganzes Sein durchdringen. Das heißt: Wir geben, statt festzuhalten, wir geben auf, statt zu horten, wir lassen los, statt anzuhaften.

Dies sollten eigentlich überzeugende Argumente für die Praxis von Grosszügigkeit sein. Ganz wesentlich zum

Verständnis dieser Aussage ist, dass wir Dana richtig verstehen. Wir sprechen nicht von einem Geschenk, das wir unseren Gastgebern mitbringen oder den 30 Euros, die wir für 'Medecins sans frontières', 'Greenpeace' oder 'Amnesty' einzahlen. Wir sprechen von einer radikalen inneren Haltung von Herz und Geist.

 

Wenn Grosszügigkeit unser Leben durchdringt, verändert sich seine Qualität spürbar: Wir fühlen uns offener, verbundener und freudvoller. Grosszügige Menschen wecken in uns Gefühle der Offenheit, der Liebe und der Freude. Und: jede Art und jedes Maß des Gebens macht uns und andere glücklich, froh.

 

Die Essenz des Gebens ist Loslassen (nekkhamma). Darum fühlen wir uns durch Geben leichter, froher und freier. Wenn wir geben, ist unser Herz offen, wir fühlen uns reich, unbeschwert und tief verbunden. Denn durch Geben und Grosszügigkeit überschreiten wir die künstlichen, einengenden Grenzen der Selbstbezogenheit, durchbrechen das Gefühl des Getrenntseins und fühlen uns reich und Eins mit dem Leben.

 

Zusammen mit Mitfreude (mudita) ist Grosszügigkeit die freudvollste Dharma-Praxis, die es gibt.

Welches sind die Bereiche der Grosszügigkeit? Was ist es, das wir geben können? Ein Gefühl für die Weite und die Vielschichtigkeit dieser Herzensqualität können die folgenden, dem Geben verwandten Qualitäten vermitteln:

Aufmerksamkeit schenken, Beachtung schenken, Hingabe, Aufgabe, Zugabe, Abgeben, Vergeben, Nachgeben.

Aber auch 'offen Empfangen', 'Erhalten' und 'Annehmen' ist Grosszügigkeit.

 

Wenn wir Grosszügigkeit für eine Weile sehr konsequent praktiziert haben, wird mehr und mehr spürbar und erfahrbar, dass es sich gut anfühlt. Wie schon erwähnt, offener, unbeschwerter, verbundener, freudiger. Diese Erfahrung motiviert uns wiederum, immer grosszügiger zu werden.

 Thich Nhat Hanh

Das wertvollste Geschenk, das Du denen geben kannst die Du liebst ist Deine echte Gegenwart. Was müssen wir tun, um wirklich da zu sein? Diejenigen die buddhistische Meditation praktiziert haben wissen, dass es bei Meditation zuallererst darum geht präsent zu sein: für Dich selbst, diejenigen die Du liebst, für das Leben.

 

Geben bedeutet vor allem, Freude, Glück und Liebe zu schenken. Wenn wir geben machen wir den anderen vielleicht glücklich, sicher aber ist, dass wir selbst Glück verspüren.

 

Das größte Geschenk, das wir machen können, ist unsere vollkommene Präsenz.

 

Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst. 

 

Loslassen gibt uns Freiheit, und Freiheit ist die einzige Bedingung für Glück. Wenn wir in unserem Herzen immer noch an irgendetwas festhalten - Wut, Angst oder Besitz - können wir nicht frei sein. 

 

Wenn du Gehmeditation übst und erkennst, dass du auf dem schönen Planeten Erde schreitest, wirst du dich selbst und deine Schritte in einem ganz anderen Licht sehen und von den engen Sichtweisen und Begrenzungen befreit werden. 

                                                      

Jedes Mal, wenn ich ein Kind sehe, denke ich an die Welt, die wir diesem Kind hinterlassen werden.

 

Im Bewusstsein des Leidens, das durch Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit, Diebstahl und Unterdrückung entsteht, sind wir entschlossen, in unserem Denken, Reden und Handeln Großzügigkeit zu entwickeln.

 

Wir wollen uns in liebender Güte üben, indem wir für das Glück von Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien arbeiten und unsere Zeit, Energie und materiellen Güter mit denen teilen, die sie brauchen.

 

Wir wollen das Eigentum anderer achten, doch werden wir versuchen, andere davon abzuhalten, sich an menschlichem Leiden und am Leiden anderer Wesen zu bereichern.

 Jack Kornfield

Die gesamte spirituelle Praxis ist eine Sache der Beziehungen: der Beziehung zu uns selbst, der Beziehung zu anderen, der Beziehung zu den Situationen des Lebens. 

 

Besonders mühsam an schweren Zeiten ist, dass wir oft das Gefühl haben, wir müssten sie alleine durchstehen. Aber wir sind nicht allein. In Wahrheit ist unser Leben nur durch Tausende von Generationen vor uns möglich, die überlebt

und das Licht der Menschheit in schweren Zeiten von einer Generation an die andere weitergegeben haben.


Wenn das Herz weit wird, erinnern wir uns an diesen alles umfassenden Blick, den wir schon fast vergessen hatten. Das weite Herz gibt den weit ausgreifenden Geist zu erkennen. 


Jeder von uns kann sich an einen Augenblick in seinem Leben erinnern, als ein anderer Mensch seine inneren Qualitäten erkannt und ihn damit gesegnet hat.


Was im Leben wirklich zählt, ist einfach. Sind Sie frei, sind Sie liebevoll? Lassen Sie Ihre Gaben der Welt zuteilwerden, die diese Gaben bitter nötig hat? Der Weg des Buddha zeigt uns, dass wir ebendies vermögen: Wir können jeden Bereich unseres Daseins mit Freiheit und Mitgefühl leben.


Der Glaube an unsere begrenzte und armselige Persönlichkeit ist uns so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir uns gar nicht vorstellen können, wie wir ohne sie auskommen sollten. Könnten wir unsere angeborene Würde akzeptieren, würde dies zu radikalen Veränderungen in unserem Leben führen.

Denn dann wären wir plötzlich in der Lage, Großes zu vollbringen. Und doch weiß ein Teil unseres Selbst, dass wir in Wirklichkeit nicht dieses ängstliche und beschränkte Wesen sind. Jeder von uns muss also seinen Weg zur Freiheit und Ganzheitlichkeit finden.

 

Die Meditation lehrt uns, wie wir loslassen und inmitten des Wandels in unserer Mitte bleiben können. Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen. 

 Verschiedene

Wer dankbar ist, handelt aus einem Gefühl des Genügens und nicht aus einem Gefühl des Mangels heraus, und man ist zum Teilen bereit.

David Steindl-Rast

 

Entsprechend der Tradition gibt es drei Arten von Großzügigkeit. Die erste ist die gewöhnliche Großzügigkeit, die darin besteht, dass man materielle Güter hergibt oder eine angenehme Situation für andere schafft. Die zweite ist das Geschenk der Furchtlosigkeit. Man beruhigt andere, gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit und macht ihnen deutlich, dass sie sich nicht völlig ausgeliefert und vom Schicksal geschlagen fühlen müssen. Man hilft ihnen zu erkennen, dass es grundlegende Gutheit und die spirituelle Praxis gibt und dass jeder die Möglichkeit hat, sein Leben auszuhalten. Das ist das Geschenk der Furchtlosigkeit. Die dritte Art der Großzügigkeit ist das Geschenk des Dharma. Man zeigt anderen, dass es einen Pfad gibt, der aus Disziplin, Meditation und Intellekt oder Wissen besteht. Mit Hilfe der drei Arten von Großzügigkeit kann man den Geist anderer Menschen öffnen. So lassen sich Enge, Elend und Kleinherzigkeit in eine viel weiträumigere Sicht der Dinge verwandeln.

Chögyam Trungpa Rinpoche 

 

Leicht ist es zu geben, aber nur große Menschen haben den Mut Freundlichkeit und Großzügigkeit anzunehmen.

John Steinbeck

Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege: Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut. Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame ist großzügig, nur der Demütige ist fähig zu herrschen. 

Laotse

 

Großzügigkeit besteht vor allem aus einem inneren Geben; sie ist ein Gefühlszustand, eine Bereitschaft, das eigene Sein mit der Welt zu teilen.

Jon Kabat-Zinn

 

Der fünfte Weg zur Entwicklung von Freude besteht darin, dass man an die eigene Großherzigkeit denkt.

Sayadaw U Pandita

 

Das Herz möchte alles geben, und es kennt keine Grenzen. Der Verstand ist derjenige, der Grenzen setzt und darin seine Aufgabe sieht. Diesen Konflikt gilt es zu meistern.

Sylvia Kolk – Segeln im Sturm

 

Es reicht nicht, einfach zu denken, Liebe ist eine gute Idee. Da gibt es Arbeit zu erledigen, Aufmerksamkeit muss angewandt werden. Wir müssen es in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

Joseph Goldstein

 

Grosszügigkeit ist der natürlichste äussere Ausdruck

einer inneren Haltung von Mitgefühl und Güte.

H.H. Dalai Lama

 

Da der spirituelle Pfad nichts weiter ist als ein Loslassen von der Ichbezogenheit, müssen wir tagaus, tagein auch bei den kleinsten Dingen üben, wenn wir einmal zu dem Ziel kommen wollen, die Ich-Illusion ganz loszulassen.

Ayya Khema – Meditation ohne Geheimnis

 

Ruhe

 

 Fred von Allmen

Ruhe ist wie der kühlende Schatten eines Baumes für jemanden, der unter der sengenden Hitze der Sonne leidet.

Ruhe ermöglicht Erfahrungen grenzenlosen Friedens, der Wunschlosigkeit und der Geborgenheit. Dabei sind auch diese Erfahrungen vergänglich.

 

Wenn wir wirklich präsent, wach und interessiert sind, wird der Geist ruhiger und stiller, wird auch der Körper ruhevoller. 

 

Ein grosser Teil der Disziplin und der äusseren Form eines Retreats, das still Sitzen, Gehen und Schweigen, dient dem Schutz und der Unterstützung der inneren Ruhe.

 

Ruhe bedeutet im Zentrum einer jeden Erfahrung zu bleiben. Damit ist nicht Totenstille gemeint, sondern ruhevolle Lebendigkeit.

 

Stille, die körperliche Stille der Sitzmeditation, das Vermeiden aktiver, auch averbaler, Kommunikation, dasUnterlassen von Lesen und Schreiben und ganz eindeutig das Abschalten aller elektronischen Medien, sind wesentliche Beiträge zum Hervorbringen von innerer Ruhe.

 

Ruhe ist eine ausgeglichene, ruhig-gelassene und tragende Qualität in Geist und Herz. Sie ermöglicht eine sanfte, flüssige und gleichmässige Funktionsweise, ungestört durch Aufregung und Ruhelosigkeit.

 

So verwandelt Ruhe die Eigenschaften wie Freude und Entzücken, die zwar angenehme, aber doch noch etwas aufgeregte oder erregte Zustände sind, in eine stillere, tiefere und erfüllendere Glückseligkeit. Ruhe macht auch Bemühen bzw. Energie zu einer ruhigen Kraft, die ausgeglichen, stetig und gemessen und dadurch sehr wirkungsvoll wird – anders als aufgeregtes Bemühen, dass manchmal wirkungslos verpuffen kann.

 

 

                                    

 Sayadaw U Pandita

Passadhi – bedeutet kühle Ruhe. Kühle und Ruhe des Geistes können nur auftreten, wenn das Hin und Her des Geistes und seine Aufgeregtheit aufhören.             

Dem Buddha zufolge entsteht Ruhe durch weise Achtsamkeit. Genauer gesagt. Ist diese weise Aufmerksamkeit auf die Aktivierung heilsamer Gedanken und Geisteszustände, vor allem meditativer Geisteszustände, ausgerichtet.

 

Je geschickter man wird wahrzunehmen was gut, angenehm und positiv an anderen ist, desto einfacher wird Liebende Güte automatisch aufsteigen.

 

Viele Meditierende erreichten sehr angenehme Zustände, gingen aber in ihrer Entwicklung nicht weiter. Sie freuten sich daran und verloren das eigentliche Ziel des Buddhismus – Einsicht zu entwickeln – aus den Augen. Mahasi Sayadaw betonte aber die Entwicklung der Einsicht in die wahre Natur der Dinge und nicht angenehme Zustände.

                                

 Jack Kornfield

Der direkteste Weg, den Geist zu beruhigen, besteht darin, Vorlieben und Aversionen loszulassen.

 

Innere Ruhe ist etwas, das unser Leben zu transformieren vermag.

 

Wenn unsere Fähigkeit zu meditieren wächst, lernen wir loszulassen und finden ein ruhiges Zentrum inmitten der veränderlichen Eindrücke. Dann eröffnen sich beim Sitzen ungeahnte Tiefen der Stille und des Friedens. Unser Körper wird leicht und transparent wie ein klarer Frühlingshimmel. Sinne und Herz öffnen sich auf angenehme Weise und eine große Zufriedenheit erfüllt uns. Vielleicht lernen wir, dass Glück einem ruhigen Herzen entströmt und nicht durch Verändern äußerer Umstände entsteht.

 

Phasen in denen man sich zurückzieht, und andere Formen äußerer Ruhe können sich sehr förderlich auf unsere innere Gelassenheit auswirken.

 

Echter Seelenfrieden speist sich aus der Erkenntnis, dass alle Lebensphasen Respekt verdienen.

 

In einer Gesellschaft, die geradezu von uns verlangt, dass wir im Zeitraffertempo leben, sind wir derart von der Geschwindigkeit und den anderen Abhängigkeiten betäubt, dass unser Empfindungsvermögen abgestumpft ist. Unter solchen Bedingungen ist es fast unmöglich, in unserem Körper zu wohnen und mit unserem Herzen verbunden zu bleiben, geschweige denn mit anderen und mit der Welt verbunden zu sein.

 

Wenn wir uns zu sehr auf die Hektik der Welt einlassen, verlieren wir die Verbindung zueinander - und zu uns selbst.

 

Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen.

 

Erst wenn man seine Lebensgeschichte mit allen daran geknüpften Hoffnungen und Ängsten loslässt, und allen vergangenen Kummer, kann der Geist zur Ruhe kommen und das Herz sich öffnen.

 

 

 Joseph Goldstein

Das Pali-Wort Passadhi kann mit Ruhe, Gestilltheit, Gelassenheit oder Sammlung übersetzt werden. Es ist der beruhigende Geistesfaktor, der Störungen zur Ruhe bringt.

 

Achtsamkeit erkennt, ob Ruhe vorhanden ist oder nicht. Und Ergründung, Energie, Interesse – wir können es auch meditative Intelligenz nennen – führen weiter zu ihrer Entwicklung und Vervollkommnung, ohne dass wir uns mit der Ruhe identifizieren oder uns von ihr verführen lassen.

 

Wir können bemerken, wie der Geist in Augenblicken der Ruhe und Sammlung frei ist von Verlangen, von Wollen und frei von der Rastlosigkeit und subtilen Erregung, die mit diesen Zuständen einhergehen.

 

Wenn der Geist ruhig ist, frei von Verlangen, und sei es auch nur vorübergehend, kann eine Art von Glück und Leichtigkeit  entstehen, die feiner ist als die häufig ein wenig aufregende Freude. Dieses Glück der ruhe wird dann wiederum zur Bedingung für Konzentration und befreiende Weisheit.

 

In der Meditation können wir die unendliche Stille und Klarheit erfahren, die jenseits des Geistes liegt.

 

 

 Verschiedene

Der menschliche Geist sucht, unterschwellig oder sogar bewusst, einen Weg auf dem er zu Ruhe, Glück, und innerem Frieden kommt.

Ayya Khema

 

Willst du glücklich sein, dann verzichte auf unnütze Geschäftigkeit, auf leere Worte, auf die Hast, die nichts ist als eine unglückselige Flucht. Halte inne, beruhige deinen Geist, lausche deinem Leben.

Drukpa Rinpoche

 

Wenn du das trübe Wasser zur Ruhe kommen lässt, wird es klar. Wenn du deinen aufgeregten Geist zur Ruhe kommen lässt, wird deine Verhaltensweise gleichfalls klar.

Achaan Chah

 

Für ein kontemplatives Leben, für tiefes Nachdenken und die direkte Schau der Wirklichkeit, brauchen wir Muße, freie Zeit. Nur wenn wir in den Meditationsstunden innerlich und äußerlich frei sind von Gedanken an Arbeit und Beziehungen, an Erfolg und Leistung, können wir in Ruhe üben und dann auch die Früchte der Übung ernten.

Sylvia Wetzel aus Leben und Sinn/Arbeit und Muße

 

Was für mich bedeutungsvoll ist, ist jeden Tag Frieden und innere Ruhe zu spüren, damit ich meine Energie dafür einsetzen kann, anderen Menschen in meiner Umgebung zu helfen.

Sister Kristine (25) aus Blue Jean Buddha

 

Gönne dir einen Augenblick der Ruhe und du begreifst, wie närrisch du herumgehastet bist. Lerne zuschweigen und du merkst, dass du viel zu viel geredet hast. Sei gütig und du siehst ein, dass dein Urteil über andere allzu hart war.

Chinesische Weisheit

 

Laß deinen Geist still werden wie einen Teich im Wald. Er soll klar werden, wie Wasser, das von den Bergen fließt. Laß trübes Wasser zur Ruhe kommen, dann wird es klar werden, und laß deine schweifenden Gedanken und Wünsche zur Ruhe kommen.    

Buddha

 

Der Traum meines Lebens ist es, mich an einem langsamen Fluss hinzulegen und das Licht in den Bäumen anzustarren, um etwas zu lernen, indem ich nichts bin.

Mary Oliver

 

Sammlung

 

 Buddha

Ein disziplinierter Geist bringt Glück.

 

Beherrsche deinen Geist oder er wird dich beherrschen. 

 

Wer die innere Stille gefunden hat, der greift nach nichts, und er verwirft auch nichts.

 

Das Geheimnis des außerordentlichen Menschen ist in den meisten Fällen nichts als Konsequenz. 

 

Und der achtfache Pfad zeigt uns den Weg dazu. Er lässt sich in drei Aspekte gliedern:

Rechte Einsicht und rechte Gesinnung gelten als Erkenntnis-Aspekt, rechte Rede, rechtes Handeln und rechter Lebenserwerb gelten als Ethik-Aspekt und rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Versenkung gelten als Meditations-Aspekt.

 

Konzentration zu entwickeln ist vergleichbar mit dem Stimmen einer Laute, manchmal muß man die Saiten stärker anspannen, manchmal muß man sie etwas lockern, damit sie harmonisch zusammen klingen.

 

Alles was wir in geruhsamen Zeiten kultivieren, sammeln wir als Stärke in Zeiten des Wandels                                            

Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit.

                                              

Meditieren heißt: mit aufnahmefähigem Herzen lauschen.

                                              

Nimm dir täglich Zeit still dazusitzen und zu lauschen.

 

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

 

 Jack Kornfield

So wie wir unser äußeres Leben mit der Anmut und Harmonie der Sittlichkeit erfüllen können, können wir auch in unserem Inneren eine Ordnung schaffen, ein Gefühl des Friedens und der Klarheit. Dies ist der Bereich der formellen Meditation, bei der zunächst Herz und Geist in der Sammlung geübt werden.

 

Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein einfaches Ausrichten der Aufmerksamkeit auf ein Objekt wie zum Beispiel auf den Atem. Voraussetzung hierfür ist, daß wir unsere Gedanken über Vergangenheit und Zukunft, unsere Phantasien und Anhaftungen loslassen und den Geist wieder auf das lenken,

was tatsächlich geschieht, auf den Augenblick des Empfindens, auf das Fühlen des Atmens so, wie es ist.

 

Bei der Meditation wird die Konzentrationskraft systematisch geübt.

 

Die Fähigkeit der Sammlung und Beruhigung des Geistes ist die Grundlage aller Arten von Meditation und außerdem grundlegend für alle menschlichen Bestrebungen, ganz gleich, ob es um Sport, um das Programmieren von Computern oder um Selbsterkenntnis geht.

 

Auf der Grundlage der bewußten Lebensführung, der ersten Stufe des Weges der Achtsamkeit, erwächst der zweite Schritt auf diesem Weg, die Entwicklung von Samādhi oder der Beständigkeit und Sammlung des Geistes. 

 

Sammlung entsteht durch stetige Ausrichtung des Geistes auf ein Objekt. Diese Stetigkeit erfüllt den Geist mit enormer Kraft. So wie Licht, das in einem Laserstrahl konzentriert wird, Stahl durchschneiden kann, vermag der gesammelte Geist tief in den Prozess von Körper und Geist eindringen und die Bereiche des Bewusstseins gründlich zu erforschen.

                                      

Der Weg der Sammlung erfordert Übung und Beständigkeit und das Herausfinden der rechten Geisteshaltung, der Ausgeglichenheit des meditativen Zustands.

 

 

 

 

                                                              

 Sayadaw U Tejaniya

Wenn man mit dem Geist arbeitet sollte man entspannt sein und ohne Anspannung praktizieren, ohne sich zu zwingen.

Je entspannter man ist, desto leichter fällt es Achtsamkeit zu entwickeln.

 

Wenn wir kontinuierlich in jeden Moment Gewahrsein und Weisheit hineinbringen können, ergibt sich alles wie von selbst. Das gibt uns die Energie und Schubkraft, mit unserer Praxis fortzufahren, wobei nichts weiter erforderlich ist, als das echte Interesse, sich anzuschauen, was die Meditation ans Licht und in unser Leben bringen kann. Also bitte: Seien Sie achtsam, entdecken Sie ein bisschen Weisheit und beginnen Sie mit Ihrer Praxis.

 

Was immer du tust, das Gewahrsein dessen ist wichtig. Du musst nicht jedes Detail der Erfahrung mitbekommen. Sei dir einfach bewußt wessen du gewahr bist.

 

Um kontinuierlich zu praktizieren musst Du dich nur daran erinnern gewahr zu sein.

 

Bei Achtsamkeitsmeditation geht es nicht um Druck sondern um Verstehen. Echter Gleichmut ist das Ergebnis von echtem Verständnis der Natur von Mögen und Abneigung durch Beobachtung und Erforschung.

 

Wenn du deinem beobachtenden Geist dazwischen funkst kann keine Einsicht entstehen. Lerne mit offener Achtsamkeit zu beobachten.

Wenn der Geist sich daran erfreut zu verstehen, wird er motiviert genauer, tiefer hinzuschauen.

 

Gewahrsein braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Zu Beginn musst du dich daran erinnern gewahr zu sein, aber wenn sich eine Dynamik ergibt bleibst du auf natürliche Art und Weise gewahr. Du kannst starkes Gewahrsein nicht erzwingen. Nur durch kontinuierliche Achtsamkeit entsteht die Dynamik.

 

Je kontinuierlicher die Achtsamkeit ist, desto präziser und empfänglicher wird der Geist.

 Thich Nhat Hanh

Sammlung (samadhi), Sam bedeutet“ zusammen“, -a heißt „zu einem bestimmten Ort bringen“, und –dhi ist die Energie des Geistes. Wir sammeln unsere geistige Energie und richten sie auf ein bestimmtes Objekt.

 

Wir müssen unsere Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht verwenden, um zu verstehen, was es bedeutet, lebendig zu sein und was es bedeutet, zu sterben. Wissenschaftliche und spirituelle Entdeckungen oder Erkenntnisse können wir als »Einsichten« bezeichnen und die Praxis, mit der wir diese Einsichten bewahren und vertiefen, als »Konzentration«.

 

Ein gesammelter Geist ist konzentriert, Aber Konzentration an sich ist nicht heilsam. Ein Dieb braucht Konzentration um in ein Haus einzubrechen.

 

Gefühle kommen und gehen wie Wolken an einem windigen Himmel. Bewusstes Atmen ist mein Anker.

                                                      

Die Buddha-Natur ist - vor allem anderen - Achtsamkeit. Die Übung der Achtsamkeit ist die Übung, den Buddha im gegenwärtigen Moment zum Leben zu erwecken. Sie ist der wahre Buddha.

 

Ihr könnt Freiheit in jedem Moment eures täglichen Lebens praktizieren. Jeder Schritt, den ihr geht, kann euch helfen, eure Freiheit wiederzuerlangen. Jeder Atemzug kann euch helfen, eure Freih

eit zu entwickeln und zu kultivieren. Wenn ihr eßt, eßt als ein freier Mensch. Wenn ihr geht, geht als ein freier Mensch, Wenn ihr atmet, atmet als ein freier Mensch. Dies ist überall möglich.

 

Unsere Verabredung mit dem Leben findet immer im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt unserer Verabredung ist genau da, wo wir uns gerade befinden.

 

In Stille zu essen, auch nur für ein paar Minuten, ist eine sehr wichtige Übung. Es hält uns von den Ablenkungen fern, die einen wirklichen Kontakt mit dem Essen verhindern können.

 Sayadaw U Pandita

Ist Ihr Bemühen im Gleichgewicht und Ihre Aufmerksamkeit präzise und beständig, dann wird die Achtsamkeit gefestigt sein und Konzentration wird sich entwickeln. Der beobachtende Geist wird magnetisch zum Atem hingezogen und in diesen eintauchen, und Sie werden Sich in einem tiefen Stadium der Konzentration befinden, dem Stadium der Einspitzigkeit.

 

Wenn Sie aufgrund Ihrer Natur zur Ruhemeditation neigen, wird auch Ihr Atem beständig und ruhig werden, sobald der Geist ruhig und konzentriert wird, und zwar ohne jegliche Steuerung oder Anweisung von Seiten des Geistes. 

 

Wenn sich die Konzentration vertieft, wird der betrachtende Geist ohne auch nur eine wahrnehmbare Atemempfindung sein. Wenn die Erkennungsmerkmale des Atems schwinden, benötigen Sie eine wachsame Achtsamkeit und eine stabile Konzentration, um die Beständigkeit Ihrer meditativen Praxis aufrecht zu erhalten.

 

Der konzentrierte Geist sollte wachsam sein und so lange als möglich im Stadium der Einspitzigkeit verharren. Die Aufmerksamkeit sollte sich nicht hin zu körperlichen Schmerzen, Gedanken oder Geräuschen bewegen, damit diese tiefe Konzentration und stabile Achtsamkeit beibehalten werden können.

 

Eine beständige Aufmerksamkeit auf den Atem ist nur mit dem kontinuierlichen Einsatz von Energie möglich. Dadurch wird unsere Aufmerksamkeit nicht durch

Gedanken, Geräusche und körperliche Schmerzen abgelenkt.


Durch das zur Kenntnis Nehmen, Benennen oder Etikettieren ist es möglich, eine kontinuierliche Achtsamkeit bezüglich des primären Objektes aufrechtzuerhalten.

 Verschiedene

Natürliche Meditation heißt der gerade anstehenden Aufgabe die uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Sich völlig dem hingeben was gerade getan werden muß ist die beste Konzentrationsmethode (Samadhi), und macht die außerordentliche Kraft des im Hier-und-Jetzt-Seins deutlich.

Lama Surya Das - Buddha is as Buddha does

 

Wir geben uns ganz dem Tun hin und sind eins mit dem Augenblick. So entsteht die Freude der Sammlung.

Sylvia Wetzel (Leichter leben)

 

Wenn all dies mehr als bloße Selbstreflexion sein will, muß es sich auf Sammlung und meditative Innenschau stützen. Doch auch eine solche meditative Herzensergründung bedarf der nachträglichen Reflexion, um die aus der Tiefe geschöpften Erkenntnisse in die Ebene der Anschauung zurückzuführen.

Akincano M.Weber

 

Sammlung befreit uns nicht, aber sie stellt ein inneres Umfeld bereit, das ausgesprochen empfänglich für transformierende Weisheit ist.

Christina Feldman

 

Konzentration zu entwickeln ist vergleichbar mit dem Stimmen einer Laute, manchmal muß man die Saiten stärker anspannen, manchmal muß man sie etwas lockern, damit sie harmonisch zusammen klingen.

Buddha

 

Wenn uns Gedanken oder Emotionen in der Meditation davontragen, kehren wir immer wieder zum Atem zurück, dem Anker, der uns mit dem gegenwärtigen Augenblick verbindet.

Sylvia Kolk – Segeln im Sturm

 

Ich kann anfangen zu erforschen, zu untersuchen, zu lernen, zu entdecken und herauszufinden, was geschieht. So können wir alles in unserem Leben erforschen, entdecken, davon lernen.

Godwin Samararatne

 

Der Mensch braucht Stunden, wo er sich sammelt und in sich hineinlebt.

Albert Schweitzer

 

Wenn wir uns nicht ernsthaft mit Herz und Geist bemühen, dann werden sie uns

auch nicht helfen und nichts wird geschehen. Nichts auf der Welt von Wert, und sei er noch so materiell, können wir ohne Bemühung erreichen.

Ayya Khema

 

Vergeudet eure Zeit nicht mit solchen Dingen. Statt viele Bücher zu lesen,

nützt die Zeit, die ihr habt, und konzentriert euch auf Dukkha und das völlige und gänzliche Verlöschen von Dukkha. Buddha lehrte, dass wir diese Dinge innerhalb unseres Körpers studieren müssen. Das könnt ihr nur tun, solange dieser Körper am Leben ist.

Ajahn Buddhadasa

 

 

 

 

Vertrauen

 

 Thich Nhat Hanh

Vertrauen setzt eine große Energie in uns frei.

                                             

 Aus Vertrauen entwickelt sich Energie, Tatkraft und diese Energie wiederum stärkt unser Vertrauen.

                                               

Energie läßt unser Praktizieren zum freudvollen Tun werden. So gewinnen wir wirkliche Lebenskraft. Unsere Augen leuchten und wir gehen mit festen, sicheren Schritten. 

 

Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst. 

 

Fehlendes Vertrauen raubt Kraft. Ohne Vertrauen vergeuden wir viel Energie, weil wir grübeln, unsere Ängste zu verdrängen versuchen und nach Sicherheiten suchen. 

 

Vertrauen und Zuversicht sind die Voraussetzungen für die Liebe zu einem anderen Menschen. Ohne Vertrauen gibt es keine Liebe. Dafür brauchen wir als Erstes Respekt und Vertrauen zu uns selbst, in unser gutes, mitfühlendes Wesen. Wir sind Teil des Universums, bestehen aus Sternenstaub. Jeder von uns trägt die Ewigkeit.

           

Wir sind hier um von unserer Illusion der Getrenntheit aufzuwachen. 

 

Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern. 

 

Vertrauen und Zuversicht sind die Voraussetzungen für die Liebe zu einem anderen Menschen. Ohne Vertrauen gibt es keine Liebe. Dafür brauchen wir als Erstes Respekt und Vertrauen zu uns selbst, in unser gutes, mitfühlendes Wesen. Wir sind Teil des Universums, bestehen aus Sternenstaub. Jeder von uns trägt die Ewigkeit.                                    

 Fred von Allmen

Vertrauen ist das Eingangstor für alle guten Eigenschaften des Geistes. Es ist wie guter Nährboden, in dem sie Wurzeln schlagen, wachsen und sich entfalten können. Vertrauen macht den Geist offen und klar; es schafft einen Zustand der Freude, frei von innerem Aufruhr.

                                               

Vertrauen hat mit Sich-öffnen, Sich-Anvertrauen und Sich-Hingeben zu tun. Aber: Wem dürfen wir Vertrauen schenken? Worauf soll sich unser Vertrauen richten?

 

Zuflucht zu Buddha
Wir vertrauen darauf, dass wir – durch Wachheit und Gewahrsein – die Möglichkeit und Fähigkeit haben, frei zu sein.

Wir beschließen zu unserer inneren Freiheit zu erwachen.

Zuflucht zu Dharma
Bedeutet sich dem anzuvertrauen was „wirklich“ ist.

Zuflucht zu Sangha
Bedeutet wir vertrauen denen, die vor uns auf dem Weg des Erwachens und der Erkenntnis gegangen sind, und denen, die mit uns zusammengehen.

 

Warum haben wir oft Mühe mit Vertrauen? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Unserer Gesellschaft steckt tatsächlich in einer tiefen Vertrauenskrise. Im Zeitalter der Information und der Medien werden wir fast überall und ununterbrochen mit Anreizen jeder nur denkbaren Art bombardiert. Ein Resultat ist der Verlust unserer Fähigkeit zu empfangen, zu lauschen und zu spüren, was richtig ist und was für uns selbst stimmt.

 

Vertrauen ist nötig, ja Vorbedingung dafür dass wir in einen spirituellen Weg, in eine Praxis, einsteigen können. Es öffnet das Herz, macht uns zugänglich für relevante Belehrungen – und ermöglicht dem Geist interessiert, offen und flexibel in die Praxis einzusteigen. 

 

Es ist wesentlich zu verstehen, dass damit nicht irgendeine Art von Vertrauen oder Hingabe gemeint ist, wie Ur-Vertrauen, Gottvertrauen, Selbstvertrauen, blindes Vertrauen, Selbsthingabe, Hingabe an Genuss, Hingabe an eine Ideologie, an eine Religion oder ähnliches. Auch nicht blinde Hingabe an einen Meister oder Guru, ein Missverständnis, das im Westen recht weit verbreitet ist.
Vielmehr geht es um ‘rechte Hingabe‘, das heisst angemessene, heilsame, weise Hingabe, welche für die Praxis des Erwachens unterstützend ist. Dies bedeutet tiefes Interesse, Begeisterung, Enthusiasmus und Inspiration. Die Frage stellt sich: Wofür und an was?

 

Hinwendung und Zuflucht zu den gleichen Idealen oder eben zum selben Glauben (und damit auch den entsprechenden Ritualen) schaffen Zugehörigkeit. Man weiss, wo man hingehört, wo man zuhause ist. Gerade im heutigen Zeitalter der extremen Individualisierung und Entfremdung für viele ein geschätztes Gut.

 

                                              

 

 Sylvia Wetzel

Vertrauen entsteht auch durch Selbstvertrauen, dem Vertrauen in die eigenen Kräfte.                                        

 

Damit das Vertrauen uns nicht auf Irrwege führt, brauchen wir Einsicht. Zwei Arten werden unterschieden: begriffliches und nicht begriffliches Verstehen.

 

Es gibt Momente, da spüren wir inmitten aller Turbulenzen für wenige Sekunden Ruhe, Offenheit und Freude. Wir fühlen Raum, werden weit, leicht und klar. Wir sehen die Farben und hören die Töne, die uns umgeben, ganz frisch und wie zum ersten Mal. In solchen Momenten der Freude fühlen wir uns am rechten Platz. Die Welt ist in Ordnung, wir sind im Einklang mit ihr, fühlen uns mit allem und allen verbunden. Wir hören auf zu hadern und zu zweifeln, an gestern und morgen zu denken, zu bereuen und zu hoffen. Stattdessen nehmen wir den Augenblick aufmerksam und mit allen Sinnen wahr und sind ganz auf das Jetzt konzentriert. Verglichen mit den vielen Augenblicken, aus denen sich unser tägliches Leben zusammensetzt, dauern solche Erfahrungen spontaner Freude und Klarheit nur sehr kurz an. Dem Buddhismus gelten sie als Hinweis auf die grundsätzliche, glückselige Natur unseres Geistes.

 

Wir brauchen Vertrauen wie die Luft zum Atmen. Und meist haben wir genug Vertrauen für ein Leben ohne große Krisen. Wir schlafen in Ruhe ein, im Vertrauen darauf, dass wir am Morgen wieder am gleichen Ort aufwachen werden. Wir vertrauen, zum Glück meist unbewusst und mühelos, auf die Beständigkeit unserer kleinen Welt und können uns so den Aufgaben widmen, die zu unserem Alltag gehören.

 

Was aber ist Vertrauen, und wie entsteht es, und was können wir tun, wenn es durch die kleinen und großen Schmerzen und Veränderungen, die zum Leben gehören, erschüttert wird: unangenehme Gefühle, Verlust und Kritik, Ungewissheit und Armut, Umbrüche und Krisen, Krankheit, Alter und Tod?

 

Vertrauen beinhaltet:

  • Vertrauen zu anderen Menschen
  • Vertrauen zu uns selbst und
  • unerschütterliches Vertrauen ins Leben 

Wir brauchen ein gewisses Maß an Vertrauen in die Drei Juwelen im Außen, damit wir das nötige Selbstvertrauen entwickeln, um selbst unseren Weg zu gehen.

 

Wir brauchen Phasen des Alleinseins und das Zusammensein mit anderen, weil wir beides sind: Individuen und soziale Wesen. Als Individuen sehnen wir uns nach Freiheit und als soziale Wesen nach Geborgenheit. Wir können nur dann Vertrauen fassen in die innere Weisheit, die innere Gutheit – Buddha-Natur, das Göttliche in uns, das höhere Selbst -, und uns damit verbunden fühlen, wenn diese größere Dimension in uns auch durch eine Gruppe im Außen gespiegelt wird, der wir uns zugehörig fühlen. Und erst wenn wir diese Dimension der inneren Gutheit in uns verläßlich spüren, können wir sie auch in anderen erkennen.

 Joseph Goldstein

Respekt gibt uns die Aufmerksamkeit wieder – die Qualität der Makellosigkeit in dem, was wir tun. Respekt und Vertrauen nähren einander und bringen geschicktes Handeln hervor. Wenn wir den Respekt in unserem Leben pflegen, sehen wir die Welt in einem anderen Licht. Die Aufmerksamkeit, die sich aus dem Schenken von Respekt ergibt, verändert unsere Art und Weise, mit der Gesellschaft umzugehen. Wir beginnen die Möglichkeiten des Dienens zu erkunden. Wir finden heraus, was es heißt aktiv darauf zu achten, was getan werden muss, und unsere Energie dann in dieses Unterfangen zu stecken. Das Mitgefühl motiviert uns zum Handeln, und die Weisheit stellt sicher, dass die Mittel wirksam sind.

 

Nach Aussage des Buddha macht die Nächstenliebe die wahre Schönheit eines Menschen aus. Es ist die Güte, die wirklich dem Inneren eines Menschen hervorleuchtet. Dies ist einer der größten Beiträge, die wir zum Leben der Welt leisten können, denn unsere Haltung des Nichtverletzens bietet den Menschen um uns herum das Geschenk der Sicherheit und des Vertrauens an.

 

Wo wir an die Grenzen des uns Bekannten stossen, eröffnen sich neue Möglichkeiten.

 

Es reicht nicht, einfach zu denken, Liebe ist eine gute Idee. Da gibt es Arbeit zu erledigen, Aufmerksamkeit muss angewandt werden. Wir müssen es in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

 

 Das Leben ist ein ständiger Wandel, und um inneren Frieden zu erfahren, müssen wir lernen, mit diesem Wandel zu tanzen. 

 

Ich kenne eine Menge von älteren Leuten, die wirklich fühlen, dass sie Weisheit in ihrem Leben entwickelt haben. Und sie halten wirklich nicht fest, Sie sehen ihre Lebenszeit, der Körper wird schwächer, die Sinne werden schwächer, die Fähigkeiten nehmen ab und sie sehen das nicht als verzweifeltes Festhalten am Leben, sie sehen es auch nicht unbedingt als eine gute Sache, dass der Tod näher kommt, sondern eher als einen natürlichen Teil des natürlichen Prozesses und das bringt große Erleichterung.

 Sylvia Kolk

Vertrauen ist entscheidend für unsere spirituelle Entwicklung, denn nur wenn wir vertrauen können, können wir loslassen. Die buddhistische Praxis wendet sich schlummernden, vergessenen oder verdrängten Fähigkeiten zu und kultiviert sie, sodass sie uns eines Tages als Kräfte zur Verfügung stehen.

 

Die Angstbewältigung hat mit der Entwicklung der Gegenkräfte Vertrauen, Demut, Liebe und Hingabe zu tun. Diese geistigen Kräfte, die sich sanft dem zuwenden können, was verhärtet und beengt ist.

 

Es gibt die absurde Vorstellung, buddhistisch praktizierende Menschen seien bedürfnislos, bräuchten kein Lob, keine Anerkennung, keine Geschenke, seien zudem grenzenlos belastbar und immer bereit zu helfen. Außerdem seien sie nie ärgerlich oder streng. Das ist widersinnig und kontraproduktiv für die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und –vertrauens.

 

Körper, Geist und Herz in eine harmonische gesunde Balance bringen. Dabei ins Fließen kommen und Vertrauen mir und allen schenken.

 Jack Kornfield

Die Meditation lehrt uns, wie wir loslassen und inmitten des Wandels in unserer Mitte bleiben können. Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen. 

 

Loslassen bedeutet nicht, den Dingen gleichgültig gegenüberzustehen. Es bedeutet vielmehr, dass wir uns in kluger und den Umständen angepasster Weise um die Dinge kümmern. 

 

Alle spirituellen Methoden sind nur Mittel, um Gewahrsein, Herzenswärme und Mitgefühl auf dem Weg zu entwickeln. Das ist alles.

 

Mitgefühl ist die Antwort des Herzens auf den Schmerz. Wir haben Anteil an der Schönheit des Lebens und am Ozean der Tränen. Das Leiden am Leben ist Teil unseres Herzens sowie Teil dessen, was uns miteinander verbindet. Es trägt eine Zärtlichkeit in sich, ein Mitgefühl und ein Wohlwollen, das alle Dinge umfängt und jedes Wesen berühren kann.

 

Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen. 

 

Ich möchte, dass wir die Kraft unseres Herzens begreifen, alles in sich aufzunehmen – Kummer, Einsamkeit,Scham, Begierde, Reue, Frustration, Glück und Frieden –, und so tiefes Vertrauen in die Tatsache gewinnen, dass wir, egal wo wir sind und was uns begegnet, in der Lage sind, inmitten all dessen, was geschieht, frei zu sein.

 

Wir müssen unser Leben ohne Idealisierung, ohne Übertreibung oder Sentimentalität untersuchen. Reflektieren unsere Entscheidungen unsere tiefsten Werte? 

 

 Verschiedene

U Tejaniya hält nichts von ehrgeiziger spiritueller »Akrobatik« und warnt uns davor, zu meditativen Technokraten zu werden. Er verwechselt Erfahrung nicht mit Weisheit und weist auf die Gefahr der Verführung durch Emotionen und das Festhalten an falschen Verheißungen »spiritueller Annehmlichkeiten« wie innere Ruhe, Konzentration, Klarheit und  Freude, hin.

Steve Armstrong

 

Letztlich erweist sich dieses Zuhören des intuitiven Geistes als eine Art von Selbstaufgabe, die auf Vertrauen basiert. Wir verlassen uns auf die Stimme in unserem Innersten. Wir vertrauen darauf, dass es möglich ist, eine Totalität wahrzunehmen, die Einsicht und Führung bietet.

Ram Dass  - Wie kann ich helfen

 

Glaub nicht blind was andere sagen – auch dem Buddha nicht. Finde selbst heraus, was Zufriedenheit, Klarheit und Ruhe bringt. Ebendies ist der Pfad, dem du folgen sollst.

Buddha

 

Unser Vertrauen wird tiefer, wenn wir lernen, in jedem Augenblick offen und in Kontakt mir der Wirklichkeit zu bleiben.

Joseph Goldstein – Einsicht durch Meditation

 

Ohne Vertrauen und Hingabe sind wir wie Menschen,

die in einer nach Norden gerichteten Höhle sitzen und auf Sonnenschein warten.

Tulku Urgyen Rinpoche

 

Das Geheimnis des Lebens ist kein Problem, das es zu lösen gilt, sondern eine Wirklichkeit die gelebt werden will.

Alan Watts

 

Gebet und Liebe werden in der Stunde gelernt, in der das Beten unmöglich wird und das Herz zu Stein erstarrt.

Thomas Merton

 

Wie erkenne ich die Person die mir helfen kann Verwirrung aus meinem Geist zu vertreiben und mein Herz zu öffnen? Wo ist der Lonely Planet Reiseführer für den Trip?

Julia Hengst – Blue Jean Buddha

 

Die Entscheidung, in dieses Leben zurückzukehren, gab mir mehr Selbstvertrauen als je zuvor, und ich gelobte, es zu nutzen, um jeden Augenblick so vollkommen und frohgemut wie möglich zu leben. Ich lernte, dass bedingungslose Liebe sowohl für uns wie auch für alle Wesen dann entsteht, wenn wir den natürlichen Fluss der Veränderung zulassen. Nur dann können wir das fortwährende Entstehen neuer Ideen, neuer Gedanken, neuer Einladungen begrüßen. Wenn wir das was auf uns zukommt, nicht abblocken, sind unserer Liebe und unserem Mitgefühl keine Grenzen gesetzt.

Mingyur Rinpoche

 

Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbezwingbarer Sommer wohnt." 

Albert Camus

 

Und plötzlich weißt du es: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. 

Meister Eckhart (1260 – 1328)

 

Weisheit

 

 Buddha

Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit.

 

Glaub nicht blind was andere sagen – auch dem Buddha nicht. Finde selbst heraus, was Zufriedenheit, Klarheit und Ruhe bringt. Ebendies ist der Pfad, dem du folgen sollst.

 

Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt. 

 

Nichts wie es auch immer scheinen möge, rechtfertigt ein Anhaften an „ich“ oder „mein“. Wer diese Wahrheit vernommen hat, hat alles vernommen was je gelehrt wurde. Wer diese Wahrheit übt, übt alles, was je gelehrt wurde. Wer diese Wahrheit verwirklicht hat, hat alles verwirklicht, was je gelehrt wurde.

 

Die Menschheit ist gefangen in einer Verblendung.“

Das frage ich dich, ehrwürdiger Buddha:

Wer kann diese Verblendung auflösen?

Der Buddha antwortete:

„Wer gefestigt ist in Ethik,

wer weise den Geist und die Erkenntnis schult,

Wer unermüdlich ist und beherzt:

Der kann diese Verblendung auflösen.“

 

Was wunderbar ist in dieser Welt, bleibt es, aber die Weisen dürsten nicht mehr danach. 


So wie das Morgenrot der Vorbote ist für die Sonne. So ist weises Ergründen der Vorbote für den Edlen Pfad zur Befreiung.

 Joseph Goldstein

Die fünf spirituellen Fähigkeiten - Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Sammlung und Weisheit – sind unsere größten Freunde und unsere besten Verbündeten auf der Reise zum Verstehen. Diese Eigenschaften sind am wirksamsten, wenn sie sich in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander befinden.

 

Achtsamkeit führt dazu , dass wir uns Zuständen bei ihrem erscheinen unmittelbar gewahr warden. Der Weisheitsfaktor der Ergründung (Dhamma Vicaya) erhellt dann diese Zustände und unterscheidet sie. Das ist keine akademische Übung. Der Weisheitsfaktor unseres Geistes ist wie ein investigativer Journalist, der den Dingen wirklich auf den grund geht – in diesem Fall das Verständnis für die Ursachen unseres Leidens und deren Beendigung.

Achtsamkeit erkennt, dass ein Gedanke da ist, und Beständigkeit der Achtsamkeit stärkt und stabilisiert die Konzentration des Geistes. Die Ergründung der Dhammas, der Weisheitsfaktor des Geistes erforscht dann die unbeständige und substanzlose Natur des Gedankens.

 

Die edle Rechte Ansicht, die zu Nibbana führt, wird in den Suttas auf zwei Arten beschrieben. Zum einen wird sie als Weisheitsfaktor des Geistes erwähnt, der alles Entstehende erhellt, sodas wir die Dinge erkennen und verstehen können, wie sie wirklich sind. Das entstehen von Weisheit ist, als würde in einem dunklen Raum das Licht angeschaltet. Im Abhidhamma, der buddhistischen Psychologie, gilt Weisheit als einer der fündundzwanzig wunderbaren Geistesfaktoren.

 

Unser Leben wird immer mit Vergnügen und Schmerz und neutralen Erfahrungen gefüllt sein. Es ist also nicht so, dass jemand den spirituellen oder buddhistischen Pfad betritt und plötzlich hört diese Achterbahnfahrt auf. Das passiert immer noch, das ist die Natur davon, lebendig zu sein.

 

Was geschieht, wenn wir selbst anfangen, uns grundlegende Fragen über unser Leben zu stellen? Was istLiebe? Was ist Freiheit? Solche Fragen sind weder durch Wissen aus zweiter Hand noch durch Gedankenakrobatik zu beantworten. Der Buddha entdeckte – und nach ihm unzählige Generationen von Menschen, die seine Lehren auf ihr Leben übertrugen –, daß es eine Möglichkeit gibt, Antworten auf diese schwierigen und zugleich wundervollen Fragen zu finden. Dazu müssen wir die Fähigkeit entwickeln, klar und direkt zu sehen – und so entsteht ein intuitives, stilles Wissen.

 

Es reicht nicht, einfach zu denken, Liebe ist eine gute Idee. Da gibt es Arbeit zu erledigen, Aufmerksamkeit muss angewandt werden. Wir müssen es in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

 Fred von Allmen

Diese Prozesse, dieser Tanz der Daseinsgruppen ist es also, was und wer wir sind. Da ist nicht 'noch etwas' oder 'jemand', der 'dahinter' wäre, niemand 'darin' oder 'darüber', der die Daseinsgruppen hat oder ist. Was wir sind, ist dieses unglaublich dynamische Muster aus zusammenwirkenden Elementen und Funktionen, die in enger Abhängigkeit voneinander entstehen – ohne eine statische, solide, fassbare Entität oder Ich-heit innerhalb des Prozesses. Und natürlich auch kein 'Selbst' oder 'Ego', das wir loswerden müssen, wie viele das glauben.

Klares Sehen dieser Tatsache, durch direkte Erfahrung und Erkenntnis, wird zu befreiender Weisheit. Das heisst nicht, ein für alle Mal befreiend, sondern je öfter und je kontinuierlicher man in diesem Modus verweilen kann desto befreiender ist die Wirkung.

 

In den buddhistischen Traditionen und besonders in der Erkenntnis-Meditation1, wird viel Wert darauf gelegt, die Wirklichkeit durch direktes Beobachten und sorgfältiges Erforschen zu betrachten. Das Sehen und Erkennen von dem was 'wirklich' ist, wird Weisheit (pañña/prajña) genannt. Es ist das Resultat des direkten, achtsamen Beobachtens der Moment-zu-Moment-Erfahrung, ungetrübt durch die getäuschten, gewohnheitsmässigen Fehlwahrnehmungen.

 

Pañña, befreiende Erkenntnis, bezieht sich auf korrektes Verstehen der Wirklichkeit, der Prozesse des Geistes, des Herzens, des Daseins. Sie eliminiert oder ‘erhellt‘, ‘erleuchtet‘ Unwissenheit, Nicht-Verstehen, Täuschung, beziehungsweise unrealistische Wahrnehmung der Dinge des Daseins.

Deshalb ist sie ein Indriya, eine ‘spirituelle Kontrollfähigkeit‘.

 

Pañña, oder Prajña in Sanskrit, ist die fünfte der spirituellen Fähigkeiten. Es ist aus klarem Sehen und weisem Verstehen, dass inneres Gleichgewicht, innere Freiheit, Heiterkeit, aber auch Verbundenheit und Mitgefühl entstehen. Pañña, befreiende Erkenntnis oder Weisheit, ist verwandt mit ‘pa‘, ‘richtig, korrekt‘ sowie auch mit ‘na‘, ‘wissen, verstehen‘.

 Lama Surya Das

Vollkommene Weisheit, oder Prajna, die sich nur, durch die fortwährende Praxis der 5 vorhergehenden Paramitas (Großzügigkeit, Ethik, Geduld, Bemühen, Achtsamkeit/Meditation) einstellt, liefert uns ein sehr feines Verständnis darüber wie die Dinge funktionieren und sich zueinander verhalten, darüber was letztendlich zählt und was nicht, und über die jeweiligen Kosten und Vorteile der verfügbaren Optionen.

 

Ich habe festgestellt, dass wir alle zahlreiche potentielle Lernmöglichkeiten haben, aber nicht jede/r verdaut diese Lektionen und wird über die Jahre hinweg eine weise Respektsperson. Einige werden einfach nur alte Narren – ermattet und zynisch, gelangweilt und desillusioniert – weil sie über das was sie durchlebt haben nicht reflektieren, es nicht verstehen und nicht davon lernen konnten.

 

Aber wir können auch darüber nachdenken, wer wir eigentlich wirklich sind? Wie sollen wir leben? Was ist unser wahrer Daseinszweck in dieser flüchtigen, fließenden Welt, diesem Raumschiff Erde? Wie sollen wir jemals unser ganzes Potential verwirklichen, uns selbst und unseren Mitmenschen helfen, ohne die Antworten auf diese großen Fragen zu wissen?

 

Wir sind ständig im Selbst-Bau Geschäft tätig, sowohl äußerlich als auch innerlich, durch Gedanken und Handlungen, in unserem andauernden Bemühen nicht nur andere, sondern auch uns selbst davon zu überzeugen, dass wir wirklich existieren.

 

 

                                

 Gary Snyder

Weisheit ohne Mitgefühl, spürt keinen Schmerz.

 

Wir wollen die Dinge nicht besser oder schneller erledigen, denn darum geht es gar nicht – es geht darum das ganze Leben zu leben. Wenn wir uns bei unserer Arbeit im Garten sehr beeilen, müssen wir einfach umso mehr Zeit im Zendo sitzen, und unsere Beine werden mehr schmerzen.

Alles ist eine einzige Meditation. Wichtig ist die richtige Balance, und nicht wie Zeit im ein oder anderen Bereich zu sparen wäre.

 

Die einzige Hoffnung für eine Gesellschaft die sich verbissen auf einem letztendlich selbstzerstörerischen Wachstumsweg befindet ist nicht die Verleugnung von Wachstum als einer Art und Weise zu sein, sondern diesen Drang auf eine andere Ebene zu übertragen, eine andere Dimension.

 

Obwohl der Mahayana eine großangelegte Vision universeller Erlösung hat, war die tatsächliche Leistung des Buddhismus die Entwicklung praktischer Meditationssysteme zum Zwecke der Befreiung einiger hingegebener Individuen aus psychologischen Sackgassen und kultureller Konditionierung. Institutionalisierter Buddhismus war allzu schnell bereit Ungleichheit und Tyrannei der jeweiligen politischen Systeme zu akzeptieren beziehungsweise zu ignorieren, unter deren Einfluß er stand. Das könnte der Tod für den Buddhismus sein, weil es der Tod für jegliche bedeutungsvolle Art von Mitgefühl ist. Weisheit ohne Mitgefühl, spürt keinen Schmerz.

 

Das Geschenk des Westens war die soziale Revolution, das Geschenk des Ostens war die Einsicht des Einzelnen in das ursprüngliche Selbst/die Leere. Wir brauchen beides. Sie sind beide enthalten in den 3 traditionellen Aspekten des Dharma-Weges: Weisheit (Prajna), Meditation (Dhyana) und Moral (Sila), Weisheit, das intuitive Wissen um den liebevollen und klaren Geist, der unter den vom Ego angetriebenen Ängsten und Aggressionen liegt. Meditation heißt den Geist erforschen, um es selbst zu erkennen – immer und immer wieder, bis es der Geist wird in dem wir leben. Moral heißt es zu manifestieren in der Art und Weise wie wir leben, durch persönliches Beispiel und verantwortungsbewusstes Handeln, letztendlich für eine wahre Gemeinschaft (Sangha) aller Wesen. Der letzte Aspekt bedeutet, für mich, jegliche kulturelle und ökonomische Revolution zu unterstützen die sich eindeutig auf eine freie, internationale, klassenlose Welt zubewegt.

 

Der Buddhismus geht davon aus, dass das Universum und all seine Kreaturen, sich in einem Zustand vollkommener Weisheit, Liebe und Mitgefühls befinden; natürlich antwortend, in gegenseitiger Abhängigkeit. Die persönliche Realisierung dieses ursprünglichen Zustands kann nicht für-oder-durch einen „Selbst“ geschehen– da es nicht völlig erkannt werden kann, bevor man das „Selbst“ auf- und weggegeben hat.

 

Die Leute fragen immer: „Wozu ist Dichtung gut?“. Das Geheimnis der Sprache, die dichterische Imagination und der Geist des Mitgefühls sind in etwa ein und dasselbe, und durch die Poesie können sie vielleicht fortfahren die Welt zu gelegentlichen Augenblicken des Friedens, der Dankbarkeit und der Freude zu führen. Man zögert, mehr zu verlangen.

 

 Ram Dass

Du kannst entweder weise sein oder Wissen haben. Du kannst Weisheit nicht verstehen, Du kannst sie nur verkörpern.

 

Die Vorstellung dessen der ich zu sein glaube, nimmt mich immer wieder gefangen.

 

Wir arbeiten an uns selbst, um anderen helfen zu können. Und wir helfen anderen als Möglichkeit, um an uns selbst zu arbeiten.

 

Leiden scheint eine Tatsache des Lebens zu sein. Wie begegnen wir ihm? Offensichtlich ist es keinem von uns fremd. Vielleicht haben wir nicht den zersetzenden Schmerz einer Krankheit, von Verfolgung, Hunger oder Gewalt erlebt. Wir haben nicht den Verfall und Verlust eines geliebten Menschen durchlebt. Wenige von uns haben das zerstörte Gesicht eines verbrannten Kindes gesehen. Aber jede/r von uns hat seinen Teil davon abbekommen nicht das zu kriegen was wir möchten oder uns mit dem auseinanderzusetzen was wir nicht möchten. In all dem kennen wir Leiden.

                              

Wir haben vielleicht Schwierigkeiten uns dem Leiden anderer zu stellen, weil wir nicht wissen wie wir mit unserem eigenen Schmerz und unserer eigenen Angst umgehen sollen.

 Verschiedene Zitate

Gewahr werden, achtsam schauen auf und lernen von Fehlern ist Weisheit am Werk.

Ashin U Tejaniya

 

Es gibt nur eine Aufgabe im Leben, die Welt so zu sehen wie sie ist und sie zu lieben.

Romain Rolland

 

Wir kommen an den Punkt an dem die Weisheit dem Herzen sagt was zu tun ist.

Ajahn Chah

 

Furcht verwirrt den Geist. Wenn wir ruhig und aufmerksam sind, fangen wir an auf eine weise Art  zu sehen.

Sylvia Boorstein

 

Sich selbst zu kennen ist der Anfang aller Weisheit.

Aristoteles

 

Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

Hermann Hesse

 

Denn zur Weisheit leitet uns Zeus und heiligt als Gesetz, daß in Leiden Lehre wohne.
Aischylos

 

Die Wirkung der Weisheit ist eine sich gleich bleibende Freude.
Lucius Annaeus Seneca

 

Die Krone der Weisheit ist die Güte.
Euripides 

 

Der Weise angelt nur mit dem eigenen Wert, mit keinem geringeren Köder.
Ralph Waldo Emerson

 

Niemand ist weise von Mutterleibe an; Zeit und Erfahrung lehren hier, und fegen die Tenne.
Matthias Claudius

 

Der Weise gewinnt mehr Vorteile durch seine Feinde als der Dummkopf durch seine Freunde.
Benjamin Franklin 

 

Ja, gönnen wir den Überschwang der jungen Welt ihr tolles Treiben; wir leben zwei Sekunden lang, mag eine denn der Weisheit bleiben.
Voltaire 

 

Es gibt nichts Schöneres in dieser Welt als einen gesunden, weisen alten Mann.
Laotse

 

Neben der edlen Kunst, etwas zu erledigen, gibt es die nicht minder edle, Dinge ungetan zu lassen. Das Aussortieren des Unwesentlichen ist der Kern aller Lebensweisheit.
Laotse

 

Wir empfangen die Weisheit nicht. Wir müssen sie für uns selbst entdecken im Verlauf einer Reise, die niemand für uns unternehmen oder uns ersparen kann.
Marcel Proust

 

Weisheit entspringt nicht so sehr dem Verstande als aus dem Herzen.
Peter Rosegger 

 

Die Jugend ist die Zeit, Weisheit zu lernen, das Alter die Zeit, sie auszunützen.
Jean-Jacques Rousseau

 

Weisheit ist nichts anderes als die Wissenschaft der Glückseligkeit.

Gottfried Wilhelm Leibniz

 

Der Weg der Exzesse führt in den Palast der Weisheit.
William Blake

 

Ethik, Silas

 H.H. Dalai Lama

Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm Verantwortung für das was du tust.

 

Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.

 

Das Leben aller Lebewesen, seien sie nun Menschen, Tiere oder andere, ist kostbar, und alle haben dasselbe Recht, glücklich zu sein. Alles, was unseren Planeten bevölkert, die Vögel und die wilden Tiere sind unsere Gefährten. Sie sind Teil unserer Welt, wir teilen sie mit ihnen.

 

Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens.

 

Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm Verantwortung für das was du tust.

 

Ich versuche jedem dem ich begegne wie einem alten Freund zu begegnen.

 

Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.

Versuchen wir, das Beste eines jeden Menschen zu erkennen, den anderen im bestmöglichen Licht zu sehen. Diese Einstellung erzeugt sofort ein Gefühl der Nähe, eine Art Geneigtheit, eine Verbindung.

 

Ich glaube, dass Demut und Geduld eng miteinander verbunden sind. Die Demut setzt zuerst einmal das Vermögen zur Konfrontation, zur Anwendung von Repressalien voraus, wogegen sich dann die Entscheidung einschalten kann, nichts zu unternehmen. Das ist es, was ich authentische Demut nenne. Nach meinem Verständnis setzen wahre Toleranz und wahre Geduld Selbstdisziplin und Zurückhaltung voraus - das Bewusstsein, dass man auch anders handeln könnte, dass man sich aber dagegen entschieden hat.

 

Ethik ist wichtiger als Religion. Wir kommen nicht als Mitglied einer bestimmten Religion auf die Welt. Aber Ethik ist uns angeboren.

 

Kinder sollten Moral und Ethik lernen. Das ist hilfreicher als Religion.

 Fred von Allmen

Um Geist und Herz zu klären, zu ergründen und zu befreien, brauchen wir klare Absichten, heilsame Motivationen, ethische Integrität.

Wir müssen Meditation und Praxis auf einer Grundlage ethischen Verhaltens leben!

 

Rechte Rede’ bezieht sich auf das Vermeiden von Lügen und Unehrlichkeit, von übler Nachrede, von grobem, verletzendem Reden und von sinnlosem Geschwätz.

‘Rechtes Tun‘ betrifft das Vermeiden von Töten und Verletzen, von Stehlen und Nehmen was einem nicht gehört und von sexuellem und sinnlichem Missverhalten.

‘Rechter Lebenserwerb‘ betrifft das Vermeiden von beruflichen Tätigkeiten, die für die Mitmenschen verletzend und schädlich sind.


Dass ethisches Verhalten eine Ursache für Glück sein soll, ist in unserer modernen Gesellschaft für viele sicher nicht das Offensichtlichste. Ethik wird oft gar mit Verklemmtheit, Puritanismus, Frömmelei und Frustration assoziiert. Dies ist zwar ein tragisches Missverständnis, wobei aber falsch verstandene Ethik tatsächlich moralisierend und dadurch auch frustrierend wirken kann.


Es gibt zwei wichtige Ursachen für ethisches Verhalten3. Die eine ist Selbst-Schutz. Die zweite ist Schutz der Anderen, vor uns. Mit zunehmender Achtsamkeit, Sensibilität und Erkenntnis wird klar, dass unser Wohlergehen, unser Verbundenheit mit dem Leben und unsere innere Freiheit in direkter Beziehung zu unserem Verhalten stehen.


Ethisches Verhalten ist das was uns vom vielem Leiden befreien kann, was uns Unbeschwertheit und Frohsinn ermöglicht – wenn wir es tatsächlich anwenden. Ethisches Verhalten ist wie ein fester Damm, der uns erlaubt, die turbulenten Wasser starker Emotionen, wie Verlangen und Hass, unversehrt zu queren, um ans jenseitige Ufer des inneren Friedens zu gelangen.

 

Es ist oft nicht einfach, zu erkennen, was uns wirklich glücklich macht. Man erfährt eine Art Glück, wenn man kriegt, was man gerne haben möchte, und Verhaltensregeln können dem unter Umständen im Wege stehen. Wenn wir unethisch handeln, ist es meist wegen eines direkten Vorteils oder eines unmittelbaren Lustgewinns, den wir uns erhoffen und manchmal auch erlangen.

 

Die Essenz des Gebens ist Loslassen (nekkhamma). Darum fühlen wir uns durch Geben leichter, froher und freier. Wenn wir geben, ist unser Herz offen, wir fühlen uns reich, unbeschwert und tief verbunden. Denn durch Geben und Grosszügigkeit überschreiten wir die künstlichen, einengenden Grenzen der Selbstbezogenheit, durchbrechen das Gefühl des Getrenntseins und fühlen uns reich und Eins mit dem Leben.

 Gandhi

Du und ich - wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen. 

Alles steht zum besten mit dir, auch wenn schier alles zu misslingen scheint, solange du nur mit dir selber im reinen bist. Umgekehrt stimmt nichts mit dir, selbst wenn es äußerlich gut zu gehen scheint, solange du nicht mit dir selber im reinen bist. 

 

Glück ist, wenn, was du denkst, was du sagst und was du tust, in Harmonie sind. 

 

Es ist schwierig, aber nicht unmöglich, ein Geschäft auf ehrliche Weise zu führen.

 

Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.

 

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.

 

Man soll weder annehmen noch besitzen, was man nicht wirklich zum Leben braucht.

 

Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten.

 

Wer den Weg der Wahrheit geht, stolpert nicht.

 

Reich wird man erst durch Dinge, die man nicht begehrt.

 

Es ist schwierig, aber nicht unmöglich, ein Geschäft auf ehrliche Weise zu führen.


Wenn du denkst, die ganze Welt sei schlecht, dann vergiss nicht, dass Leute wie du darin leben.

 

Die Nichtzusammenarbeit mit dem Schlechten gehört ebenso zu unseren Pflichten wie die Zusammenarbeit mit dem Guten.

 Thich Nhat Hanh

Durch die Art unseres Sprechens, durch unsere Worte, können wir Spannungen abbauen, Konflikte schlichten oder Hoffnung geben. Wir können aber durch Worte auch Hoffnungen zerstören oder eine Familie zerbrechen lassen.

 

Die Art wie ein Mensch seinen Lebensunterhalt verdient, beeinflusst alle anderen.

 

Meine Handlungen sind mein einziger wahrer Besitz. Ich kann mich den Folgen meines Handelns nicht entziehen. Mein Handeln ist der Grund, auf dem ich stehe.

 

Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst. 

 

Die Kunst des Zuhörens wird oft vernachlässigt. Um richtig zuzuhören, musst du ganz präsent sein. 


Die Art wie ein Mensch seinen Lebensunterhalt verdient, beeinflusst alle anderen.

 

Wenn dich eine andere Person leiden lässt, dann deshalb, weil sie tief in sich leidet und ihr Leiden überschwappt. Sie braucht keine Strafe; sie braucht Hilfe. Das ist die Nachricht, die sie sendet. 

 

Unsere Verabredung mit dem Leben findet immer im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt unserer Verabredung ist genau da, wo wir uns gerade befinden. 

 

Jedes Mal, wenn ich ein Kind sehe, denke ich an die Welt, die wir diesem Kind hinterlassen werden.

 

Die Freiheit, die wir suchen, ist nicht die Freiheit, die selbstzerstörerisch ist oder anderen oder der Umwelt schadet, sondern die Freiheit, die uns von Einsamkeit, Zorn, Hass, Angst, Begehren und Verzweiflung befreit.

 

Während im 20. Jahrhundert noch Individualismus und Konsum das Bild beherrschten, rückt jetzt die Erkenntnis der Verbundenheit und Interdependenz aller Dinge in den Mittelpunkt, begleitet von Bemühungen um neue Formen der Solidarität und des Miteinanders. 

 Bernard Glassman Roshi

Meine Idee war, ein Mandala in der Gesellschaft zu entwickeln. Ich nahm also das buddhistisches Mandala der fünf Buddha-Familien und interpretierte es nach meinem Verständnis. Karma nannte ich soziale Aktivitäten, Vajra war Studium, die nichtdualen Praktiken waren die Buddha-Familie, Ratna interpretierte ich als Lebensunterhalt und Padma stand für Kommunikation, Beziehungsarbeit und überkonfessionelle Arbeit.

 

Eingehüllt in Decken und Schnee saßen wir im Kreis und ich gab jedem die Aufgabe, an dem Koan „Was willst du in dieser gewalttätigen Welt der Armut und Zurückweisung tun?“ zu arbeiten.

 

Es sollten alle Unterschiede ausgelöscht werden, nur damit Hitler seinen Ideal-Typ bekommt. Aber diese Umgangsweise ist auch sehr typisch für uns selbst. Wir sind Mitglieder in Clubs, die wir mögen, und meiden solche, die wir nicht mögen. Wir versuchen sie zwar nicht umzubringen, doch wir versuchen sehr wohl Dinge loszuwerden, die wir nicht mögen.

 

Ich verpflichte mich zu den Drei Kostbarkeiten: 

[1] Einheit: Die erwachte Natur aller Wesen, 

[2] Verschiedenheit: Der Ozean der Weisheit und des Mitgefühls, 

[3] Harmonie: Die wechselseitige Verbundenheit allen Seins. 

Ich verpflichte mich den Drei Grundsätzen: 

[1] Nicht-Wissen: Ich gebe festgelegte Vorstellungen über mich selbst und das Universum auf. 

[2] Zeugnis ablegen von der Freude und dem Leid der Welt. 

[3] Liebevolles Handeln.

Zen-Peacemaker-Orden

 

Wir nennen es „Bearing Witness“, da wir möchten, dass die Teilnehmer alle unterschiedlichen Aspekte wahrnehmen, die Vielfalt der Meinungen und Gefühle, ohne davor wegzurennen. Einfach zuhören und fühlen, was da ist.

 

Wir alle wünschen uns, das Richtige zu tun, doch was ist das? Das ‚Richtige’ gibt es nicht! (...) Unsere Praxis unterstützt uns darin, die Trennung zwischen uns und dem ‚Problem’, mit dem wir konfrontiert sind, zu überwinden; sie hilft uns, zu diesem Problem zu ‚werden’. (...) Sind wir nicht länger getrennt, werden wir feststellen, dass wir keine Alternativen haben: Da wir die Situation sind, reagieren wir spontan.

 

 

 Verschiedene Zitate

Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert.    

Nelson Mandela

 

Durchs Leben zu kommen und gleichzeitig seine Integrität zu wahren, ist harte Arbeit.

Elliot Landy

 

Wenn es nur so einfach wäre! Wenn es nur irgendwo schlechte Menschen geben würde, die einfach üble Taten vollbringen, und es wäre lediglich notwendig sie vom Rest zu trennen und sie zu zerstören. Aber die Trennlinie zwischen Gut und Böse läuft mitten durchs Herz eines jeden Menschen. Und wer ist willens ein Stück seines eigenen Herzens zu zerstören?

Alexander Solzhenitsyn

 

Die alten Darlegungen machen klar, dass für dieses Schulungsprogramm Achtsamkeitstraining, Sammlung, Ethik, kontemplative Erforschung und die Ausbildung von universeller Empathie unverzichtbar sind - Freundlichkeit, Mitgefühl, Freude, Gelassenheit. All diese Aspekte von Geistesschulung (bhävanä) haben als Frucht eine verkörperte und befreiende Einsicht
(vipassanä) in die Daseinsmerkmale.

Akincano M.Weber

 

Die „Freie Welt“ ist ökonomisch abhängig geworden von einem fantastischen System, der Gier die nicht befriedigt werden kann, des sexuellen Verlangens das nicht erfüllt werden kann, und des Hasses der keinen anderen Ausweg weiß als gegen sich selbst anzugehen, die Personen die man eigentlich lieben sollte oder die revolutionären Hoffnungen von bedauernswerten, verarmten Ländern wie Kuba oder Vietnam.

Gary Snyder – Buddhismus und die kommende Revolution

 

Es reicht nicht, einfach zu denken, Liebe ist eine gute Idee. Da gibt es Arbeit zu erledigen, Aufmerksamkeit muss angewandt werden. Wir müssen es in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

Joseph Goldstein

 

Entspann Dich, ich bin vertrauenswürdig.

Sylvia Boorstein

 

Es geht darum, auf intelligente und nachhaltige Weise aus dem Wachstumsmodell auszusteigen. In der äußeren Welt ist das Ziel ein grünes Schrumpfen in den reichen Ländern, ein sanftes grünes Wachstum in den armen Ländern, bei aktiver Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten.

Thomas Metzinger

 

Die Arbeit an unseren eigenen Mustern verlangt ein gerüttelt Mass an Güte und Sanftheit, gerade so, als würden wir unsere Kinder trösten, die sich im Dunkeln fürchten und weinen. 

Tsoknyi Rinpoche

 

Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen, Gerechtigkeit.“

Baruch de Spinoza

 

Mitgefühl

 H.H. Dalai Lama

Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht ein- mal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt. 

 

Grosszügigkeit ist der natürlichste äussere Ausdruck einer inneren Haltung von Mitgefühl und Güte.

 

Wenn Du möchtest, dass andere glücklich sind, praktiziere Mitgefühl.

Wenn Du selbst glücklich sein möchtest praktiziere Mitgefühl.

 

Der eigentliche Sinn unseres Lebens besteht im Streben nach Glück."

Die Liebe und das Mitgefühl sind die Grundlagen für den Weltfrieden - auf allen Ebenen.

 

Wenn du willst, dass andere glücklich sind, übe dich in Mitgefühl. Wenn Sie glücklich sein wollen, üben Sie Mitgefühl. 

Mitgefühl und Glück sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. 

 

Nur die Entwicklung von Mitgefühl und Verständnis für andere kann uns die Ruhe und das Glück bringen, die wir alle suchen. 

 

Mit einer dritten Form von Mitleid, erklärt er, ist das Wissen verbunden, dass alle fühlenden Wesen zwar nur in wechselseitiger Abhängigkeit existieren und keine innerwohnende Wesenhaftigkeit besitzen, sich aber dennoch an die Existenz einer inhärenten Identität klammern. Das von dieser Einsicht begleitete Mitgefühl ist die höchste Ebene des Altruismus.

 Jack Kornfield

Ich möchte, dass wir die Kraft unseres Herzens begreifen, alles in sich aufzunehmen – Kummer, Einsamkeit, Scham, Begierde, Reue, Frustration, Glück und Frieden –, und so tiefes Vertrauen in die Tatsache gewinnen, dass wir, egal wo wir sind und was uns begegnet, in der Lage sind, inmitten all dessen, was geschieht, frei zu sein

Um unser eigenes Herz zu öffnen wie ein Buddha, müssen wir die zehntausend Freuden und zehntausendLeiden umschließen.

 

Wir kümmern uns mit Sanftheit um die wertvollen Tage die uns gegeben sind.

 

Alle spirituellen Methoden sind nur Mittel, um Gewahrsein, Herzenswärme und Mitgefühl auf dem Weg zu entwickeln. Das ist alles. 

 

Mitgefühl ist nicht töricht. Es sorgt nicht einfach dafür, dass andere bekommen, was sie unbedingt haben wollen. Im Mitgefühl gibt es ein klares Ja, aber auch ein ebenso klares Nein, das vom selben Mut des Herzens getragen wird. Nein zu Missbrauch, Rassismus und Gewalt – auf individueller aber auch globaler Ebene. Doch dieses Nein kommt nicht aus dem Gefühl des Hasses, sondern aus einer unerschütterlichen Fürsorge heraus.

 

Die gesamte spirituelle Praxis ist eine Sache der Beziehungen: der Beziehung zu uns selbst, der Beziehung zu anderen, der Beziehung zu den Situationen des Lebens.

Das Herz gleicht einem Garten. Es kann Mitgefühl oder Angst, Groll oder Liebe wachsen lassen. Was für Keimlinge willst Du darin anpflanzen?

Wenn das Mitgefühl, die Gerechtigkeit und die Befreiung nicht in uns selbst zum Leben erwachen - wo könnten sie es sonst? 

 

Das Mitgefühl mit uns selbst schenkt uns das Vermögen, die Verurteilung in Vergebung zu verwandeln, den Hass in Freundschaft und die Furcht in Respekt vor allen Lebewesen. 

 

Beugen Sie sich über Ihren Schmerz wie über ein Kind, das sie sanft streicheln möchten. 

 Tsoknyi Rinpoche

Die Grundlage von Bodhicitta (großem Mitgefühl) ist Entspannung.

 

Was auch immer Bodhicitta (großes Mitgefühl) erweckt ist gut. Ein guter geistiger Zustand ist sanft und friedvoll. Ein spirituell Praktizierender sollte von innen heraus immer sanfter werden. Wenn wir stattdessen feststellen, dass unsere Praxis uns härter zu machen scheint, dass wir innerlich angespannter werden, sollte wir eine Pause einlegen. Einen kleinen Urlaub vom Buddhismus. Geh nach Thailand oder Goa an den Strand, mach ein Schläfchen.

 

Jede Form buddhistischer Meditationspraxis zielt letztlich darauf ab, dass wir uns wieder mit dieser ursprünglichen Liebe verbinden.

 

Das Entwickeln von Bodhicitta fordert oft auch Opfer, den Entschluss, das Wohl der anderen über unsere eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Hoffnungen und Ängste zu stellen.

 

Wenn Sie die Möglichkeit, Ihr Herz und Ihren Geist anderen zu öffnen, schon lediglich in Erwägung ziehen, werden Sie bereits zu einem dieser aussergewöhnlichen Menschen, die nicht nur in ihrem eigenen Leben, sondern auch im Alltag anderer positive Veränderungen bewirken.

 

Denk immer daran", sprach er (Adeu Rinpoche) zu mir, "dass der Hauptzweck jeder Praxis ist, das Herz zu erwecken."

 

..bei Mitgefühl geht es nicht nur ums Fühlen, sondern ums Handeln.

 

Bodhicitta hingegen ist das Bestreben, jede Form von Leid zu beseitigen, ohne dabei auf einen emotionalen Mehrwert für die eigene Person zu schielen.

 

Ebendas ist die Essenz von Bodhicitta: Wir nehmen unsere Verantwortung andern gegenüber wahr, selbst wenn wir das eigentlich nicht wollen.

 Thich Nhat Hanh

Wenn es sich um wirkliche Liebe handeln soll, so muss sie Mitgefühl, Freude und Gleichmut beinhalten. 
Wahres Mitgefühl trägt Liebe, Freude und Gleichmut in sich. 
Wahre Freude beinhaltet Liebe, Mitgefühl und Gleichmut. 
Wahrer Gleichmut trägt Liebe, Mitgefühl und Freude in sich. 
Das ist die Natur des Miteinander-Verwobenseins der vier unermesslichen Geisteshaltungen. 

 

Mitgefühl bedeutet, dir bewusst zu sein, dass das Leiden in dir existiert und auch in anderen Menschen vorhanden ist.

 

Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst. 

 

Wenn wir von der Energie des Mitgefühls und der Liebe berührt werden, entfaltet sich Heilung ganz natürlich und durchdringt jeden Aspekt unseres Seins.

 

Lasst uns unsere Herzen mit unserem eigenen Mitgefühl erfüllen – uns selbst und allen fühlenden Wesen gegenüber.

 

Mitgefühl ist das tiefste Geschenk, das du dir und der Welt machen kannst.

 

Mitfühlendes Zuhören ist ein Weg, das Leiden anderer zu lindern, indem man ihre Menschlichkeit anerkennt und den Ärger loslässt.

 

Verstehen und Liebe sind untrennbar. Andere mit Mitgefühl zu sehen, führt zu Liebe, die natürlich zu Handlungen führt, die Leiden lindern.

 

Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es. 

 Fred von Allmen

Mir ist besonders die richtige Motivation, das große Mitgefühl (bodhicitta) wichtig.

 

In den Dharma-Belehrungen wird oft von den zwei Säulen des Eingangstores zur Befreiung gesprochen. Die Qualitäten von Herz und Geist, die dieses Eingangstor bilden, sind vertrauensvolle Hingabe und grosses Mitgefühl, B Weisen, in denen sich unser Herz-Geist öffnet, um innere Transformation möglich zu machen:

- Vertrauensvolle Hingabe ist eine Öffnung die unser eigenes Vertrauen in die Lehre, die Praxis und die Lehrenden betrifft.

- Grosses Mitgefühl ist eine Öffnung gegen aussen, ist Verbundenheit mit und Zuwendung für die Lebewesen.

 

Was Mitgefühl ist, wissen wir alle – und haben es auch oft erfahren. Wenn ein Lebewesen Schmerz und Leiden erfährt und wir willens sind, für diesen Menschen da zu sein, wenn wir bereit sind, uns seinem Leiden zuzuwenden und dafür offen zu sein, dann entsteht Mitgefühl in uns ganz natürlich. Und wir tun was möglich ist, um das Leid zu lindern, den Schmerz zu heilen. Mitgefühl ist

also der aufrichtige Wunsch, die Lebewesen von jeglicher Art von Leiden zu befreien.

 

Es gibt es eine ganze Anzahl von Meditationen und Kontemplationen, die man systematisch und regelmässig praktizieren sollte, um diese wunderbare Geisteshaltung zu kultivieren. Hier sollen einige davon kurz erwähnt werden. 

- Die negativen Auswirkungen der Selbstzentriertheit (des Egoismus)

- Die positiven Auswirkungen des Altruismus (des Interesses an allen Lebewesen).

- Die innere Haltung, die alle Lebewesen als gleichwertig betrachtet.

- Sich an die Güte der eigenen Eltern und aller Lebewesen erinnern und sich dafür erkenntlich zeigen.

- Die Kontemplation über unsere Abhängigkeiten von den Lebewesen.

- Die Gleichheit zwischen sich und anderen

- Das Austauschen von sich und anderen

- Das Nehmen und Geben (Tong-len): Das Auf-sich-nehmen des Leidens der Lebewesen und das Weggeben unseres Glücks und Wohlergehens an die Lebewesen

- und anderes mehr.

Mir ist besonders die richtige Motivation, das große Mitgefühl (bodhicitta) wichtig. 


Die folgende Überlegung macht ebenfalls deutlich, wieviel wichtiger als wir selber doch die anderenLebewesen sind: “Ich selber bin nur ein einziges Lebewesen, alle anderen - oder wir alle zusammen - sind ihrer unzählige.”

Hier beginnt sich unsere Haltung dramatisch zu verändern. Nach dem ersten Schritt des Ausgleichens und dem Gefühl der Nähe und Verbundenheit wird nun die Trennungslinie zwischen uns und anderen überschritten. Mitfreude und Mitgefühl werden zu spontanen Regungen.

 Verschiedene Zitate

Wenn wir den Mut haben, unser eigenes Leid wahrzunehmen, und es uns gelingt, mit Mitgefühl und Freundlichkeit darauf zu reagieren, werden wir auch freundlicher und mitfühlender auf andere zugehen können. Wir spüren dann Leichtigkeit, Warmherzigkeit und Wohlbefinden, was wiederum einen positiven Effekt auf alle hat, denen wir begegnen

Christine Longaker

 

Dank dieser speziellen wunden Stelle können wir uns verlieben, selbst wenn wir ein kosmisches Monster sind – Mussolini, Mao Tse-tung oder Hitler. Wir können Schönheit, Kunst, Dichtung oder Musik wertschätzen. Der Rest von uns mag mit einer eisenbeschlagenen Rüstung bedeckt sein, doch eine wunde Stelle ist immer da – und das ist fantastisch. Diese wunde Stelle nennt man „Embryo-Mitgefühl“, potenzielles Mitgefühl. Wenigstens haben wir eine Art Lücke, eine gewisse Diskrepanz in unserem Seinszustand, die es ermöglicht, dass grundlegende Gesundheit durchscheint.

Chögyam Trungpa Rinpoche

 

Obwohl der Mahayana eine großangelegte Vision universeller Erlösung hat, war die tatsächliche Leistung des Buddhismus die Entwicklung praktischer Meditationssysteme zum Zwecke der Befreiung einiger hingegebener Individuen aus psychologischen Sackgassen und kultureller Konditionierung. Institutionalisierter Buddhismus war allzu schnell bereit Ungleichheit und Tyrannei der jeweiligen politischen Systeme zu akzeptieren beziehungsweise zu ignorieren, unter deren Einfluß er stand. Das könnte der Tod für den Buddhismus sein, weil es der Tod für jegliche bedeutungsvolle Art von Mitgefühl ist. Weisheit ohne Mitgefühl, spürt keinen Schmerz.

Gary Snyder – Buddhismus und die kommende Revolution

 

Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen, den du lieben und erfreuen kannst.

Herrmann Hesse

 

Wir müssen bereit sein, uns mit Dunkelheit und Verzweiflung auseinanderzusetzen, und dies so oft, wie es notwendig ist, ohne davonzulaufen oder uns auf eine der vielen Weisen zu betäuben, mit denen wir versuchen dem Unvermeidlichen aus dem Weg zu gehen.

Jon Kabat-Zinn

 

Es reicht nicht, einfach zu denken, Liebe ist eine gute Idee. Da gibt es Arbeit zu erledigen, Aufmerksamkeit muss angewandt werden. Wir müssen es in unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

Joseph Goldstein

 

Auf der relativen Ebene zeigt sich Bodhicitta als Sehnsucht. Genauer gesagt ist es das dringende Verlangen, sich vom Schmerz der und der Gewohnheitsmuster freizumachen, damit man anderen helfen kann dasselbe zu tun.

Pema Chödron

 

Der Buddhismus geht davon aus, dass das Universum und all seine Kreaturen, sich in einem Zustand vollkommener Weisheit, Liebe und Mitgefühls befinden; natürlich antwortend, in gegenseitiger Abhängigkeit. Die persönliche Realisierung dieses ursprünglichen Zustands kann nicht für-oder-durch einen „Selbst“ geschehen– da es nicht völlig erkannt werden kann, bevor man das „Selbst“ auf- und weggegeben hat.

Gary Snyder - Buddhism and the Coming revolution – Earth House Hold

 

Wahres Mitgefühl trägt Liebe, Freude und Gleichmut in sich. 
Wahre Freude beinhaltet Liebe, Mitgefühl und Gleichmut. 
Wahrer Gleichmut trägt Liebe, Mitgefühl und Freude in sich. 
Das ist die Natur des Miteinander-Verwobenseins der vier unermesslichen Geisteshaltungen. 

Thich Nhat Hanh

 

Güte, Liebe, Mitgefühl, Sanftheit sind keine Dinge für Weichlinge. Sie sind Dinge, nach denen die Welt sich letztlich sehnt.

Desmond Tutu

 

Metta Wohlwollen Freundlichkeit

 H.H. Dalai Lama

Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt. 

Ich versuche jedem dem ich begegne wie einem alten Freund zu begegnen.

 

Mitgefühl und Liebe sind keine bloßen Luxusgüter. Als die Quelle von innerem und äußerem Frieden, sind sie grundlegend für das Überleben unserer Spezies.

 

Versuchen wir, das Beste eines jeden Menschen zu erkennen, den anderen im bestmöglichen Licht zu sehen. Diese Einstellung erzeugt sofort ein Gefühl der Nähe, eine Art Geneigtheit, eine Verbindung.

 

Das Leben aller Lebewesen, seien sie nun Menschen, Tiere oder andere, ist kostbar, und alle haben dasselbe Recht, glücklich zu sein. Alles, was unseren Planeten bevölkert, die Vögel und die wilden Tiere sind unsere Gefährten. Sie sind Teil unserer Welt, wir teilen sie mit ihnen.

 

Nur die Entwicklung von Mitgefühl und Verständnis für andere kann uns die Ruhe und das Glück bringen, die wir alle suchen. 

 

Ich glaube, dass Demut und Geduld eng miteinander verbunden sind. Die Demut setzt zuerst einmal das Vermögen zur Konfrontation, zur Anwendung von Repressalien voraus, wogegen sich dann die Entscheidung einschalten kann, nichts zu unternehmen. Das ist es, was ich authentische Demut nenne. Nach meinem Verständnis setzen wahre Toleranz und wahre Geduld Selbstdisziplin und Zurückhaltung voraus - das Bewusstsein, dass man auch anders handeln könnte, dass man sich aber dagegen entschieden hat.

 

Mit einer dritten Form von Mitleid, erklärt der, ist das Wissen verbunden,

dass alle fühlenden Wesen zwar nur in wechselseitiger Abhängigkeit existieren und keine innerwohnende Wesenhaftigkeit besitzen, sich aber dennoch an die Existenz einer inhärenten Identität klammern. Das von dieser Einsicht begleitete Mitgefühl ist die höchste Ebene des Altruismus.

 

Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens. 

 Fred von Allmen

Die folgende Überlegung macht ebenfalls deutlich, wieviel wichtiger als wir selber doch die anderen Lebewesen sind: “Ich selber bin nur ein einziges Lebewesen, alle anderen - oder wir alle zusammen - sind ihrer unzählige.”

Hier beginnt sich unsere Haltung dramatisch zu verändern. Nach dem ersten Schritt des Ausgleichens und dem Gefühl der Nähe und Verbundenheit wird nun die Trennungslinie zwischen uns und anderen überschritten. Mitfreude und Mitgefühl werden zu spontanen Regungen.

 

Unter ‘Herzensgüte‘ verstehen wir hier die Herzensqualitäten, die in vielen buddhstischen Praxis-Traditionen einen zentralen Stellenwert einnehmen. Tatsächlich sind sie in jeder Form menschlicher Entwicklung und Spiritualität wesentlich. Es geht dabei um liebevolle Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit.

 

Eine ganze Gruppe von Geistesqualitäten werden als ‘schön’ oder ‘wunderbar’ bezeichnet. Es sind diesheilsame Qualitäten, die zu Harmonie, Glück und innerer Freiheit führen. Dazu gehören eben Liebe, Mitgefühl, Mitfreude, aber auch Gelassenheit, Grosszügigkeit und befreiende Weisheit. Qualitäten, die auch in unserer Gesellschaft und in unserer Welt von grossem Wert sind.

Sie alle sind die Eigenschaften der innewohnenden Natur unseres Geistes. Daraus folgt, dass wir diese guten Qualitäten nicht erst in den Geist einpflanzen und danach aufziehen müssen. Vielmehr sind sie schon immer da, wir brauchen sie lediglich zu entdecken und den Kontakt damit wieder aufzunehmen.

 

Liebevolle Güte (metta), Liebe ohne Vorbehalte oder Ansprüche, ist wohl die bekannteste dieser Herzensqualitäten. Das Pali-Wort ‘metta‘ kann man als ‘freundlich‘ oder als ‘sanft‘ übersetzen – wie ein sanfter, warmer Regen, der unparteiisch auf Felder, Wälder und Städte fällt. Metta bedeutet: allen Wesen und allen Dingen nahe sein, ob sie nun liebenswert sind oder schwierig.

 

Die Praxis von Güte/Metta ist eine stete, vorbehaltlose Haltung der Verbundenheit, die ausnahmslos alle Lebewesen einschliesst – auch sich selbst.

 

Metta ist die Gegenkraft zu Ärger, Wut und Hass, und auch zu Furcht, Angst und Besorgnis. So oft verirren wir uns in diesen leidvollen Gefilden des Geistes – und schaffen uns selbst das Gegenteil von dem, was wir eigentlich möchten.

 Pema Chödron

Eine Analogie für Bodhichitta ist die Wundheit eines gebrochenen Herzens. Manchmal entstehen aus einem solchen gebrochenen Herzen Angst und Panik, manchmal Wut, Haß und Anschuldigungen. Doch unter der Härte dieser Rüstung liegt die Zartheit echter Traurigkeit. Dies ist das Bindeglied zu allen, die wir jemals geliebt haben. Dieses lautere Herz der Traurigkeit kann uns das Große Mitgefühl lehren. Es kann uns demütig machen, wenn wir arrogant sind, uns besänftigen, wenn wir unfreundlich sind.

 

Es besteht nicht die geringste Chance, bedingungsloses Wohlwollen anderen gegenüber zu entwickeln, solange wir uns nicht um unsere eigenen Dämonen gekümmert haben.
Es gibt niemanden auf der Welt, weder unter denjenigen, die wir als die Unterdrückten sehen, noch unter denjenigen, die wir für die Unterdrücker halten, der nicht alles hätte, was zum Erwachen nötig ist.

 

Ich lehre immer dasselbe: die unbedingte Notwendigkeit von Maitri (liebevoller Güte uns selbst gegenüber), um daraus eine furchtlose, mitfühlende Einstellung gegenüber unseren eigenen Leiden und dem anderer erwachen zu lassen.

Jeder Tag bietet uns unzählige Möglichkeiten, uns zu öffnen, oder zuzumachen. Die kostbare Gelegenheit ergibt sich dann, wenn wir an den Punkt kommen, wo wir glauben, mit den Ereignissen nicht mehr fertig zu werden… Wir befinden uns dann in einer Situation, die uns keine Wahl lässt: Entweder wir leugnen das, was ist, oder wir umarmen es. Die meisten von uns verstehen derartige Situationen nicht als Lektion.
Automatisch hassen wir sie. Panisch rennen wir davon. Wir versuchen es mit allen möglichen Fluchtwegen.

 

Mit einem Sinn für Humor können wir sehen, dass uns unsere Schwestern und Brüder, unsere Partner und Kinder, unsere KollegInnen genau auf die selbe Weise verrückt machen wie wir sie.

 

Irgendwann erkennen wir, dass anderen nützt, was wir für uns selber tun, und dass uns selber nützt, was wir für andere tun.

 

Wo immer wir uns gerade befinden, können wir uns darin schulen, ein Krieger zu sein. Die Übung der Meditation, der Liebenden Güte, des Mitgefühls, der Freude und des Gleichmuts – das sind unsere Werkzeuge.

 Jack Kornfield

Ohne Liebe zu sich selbst, kann man andere nicht lieben.
Möge ich von Güte erfüllt sein. 
Möge ich gesund sein. 
Möge ich friedlich und entspannt sein. 
Möge ich glücklich sein. 

 

Der nahe Feind von Herzensgüte (oder auch einfach Liebe) ist Anhänglichkeit. Zunächst mag Anhänglichkeit sich wie Liebe fühlen. Aber wenn sie wächst, wird sie immer klarer zum Gegenteil, charakterisiert durch Anhaften, Kontrollieren und Angst. 


Mitgefühl ist die Antwort des Herzens auf den Schmerz. Wir haben Anteil an der Schönheit des Lebens und am Ozean der Tränen. Das Leiden am Leben ist Teil unseres Herzens sowie Teil dessen, was uns miteinander verbindet. Es trägt eine Zärtlichkeit in sich, ein Mitgefühl und ein Wohlwollen, das alle Dinge umfängt und jedes Wesen berühren kann. 


Wir müssen unser Leben ohne Idealisierung, ohne Übertreibung oder Sentimentalität untersuchen. Reflektieren unsere Entscheidungen unsere tiefsten Werte? 


Wir können einer Welt, die dessen so notwendig bedarf, ein verständnisvolles und mitfühlendes Herz entgegenbringen. Unser Kampf gegen das Leben hat verhindert, dass unser Herz sich öffnen konnte. Sobald wir jedoch den Kampf aufgeben und unser Herz für das öffnen, was ist, finden wir den Frieden im gegenwärtigen Augenblick - das ist das Alpha und Omega der spirituellen Praxis. 

 

Erst wenn man seine Lebensgeschichte mit allen daran geknüpften Hoffnungen und Ängsten loslässt, und allen vergangenen Kummer, kann der Geist zur Ruhe kommen und das Herz sich öffnen.

 

Was im Leben wirklich zählt, ist einfach. Sind Sie frei, sind Sie liebevoll? Lassen Sie Ihre Gaben der Welt zuteilwerden, die diese Gaben bitter nötig hat? Der Weg des Buddha zeigt uns, dass wir ebendies vermögen: Wir können jeden Bereich unseres Daseins mit Freiheit und Mitgefühl leben.

 Buddha

„Rahula, übe Dich in liebender Freundlichkeit, um Ärger zu überwinden. Liebende Freundlichkeit hat die Fähigkeit, Anderen Glück zu bringen, ohne etwas als Gegenleistung zu verlangen. 

Übe Dich in Mit-Fühlen, um Grausamkeit zu überwinden. Mit-Fühlen hat die Fähigkeit, Andere von ihren Leiden zu befreien, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.

 

Übe Dich in Mit-Freude, um Hass zu überwinden. Mit-Freude entsteht, wenn wir uns an der Freude Anderer erfreuen und wenn wir ihnen Glück und Freude wünschen.

 

Übe Dich in der Nicht-Anhaftung, um Vorurteile zu überwinden. Nicht-Anhaftung ist das offene, unvoreingenommene Schauen auf die Dinge; Schauen auf die Dinge, wie sie sind. Ich bin nicht unterschiedlich von allem Anderen. Verwerfe niemals eine Sache, nur um einer Anderen hinterher zu laufen.

 

Ich nenne diese Vier die vier Unermesslichen. Übe Dich in ihnen und Du wirst eine erfrischende Quelle der Vitalität und des Glücks für Andere sein.“

 

Wenn ein Mönch auch nur für einen Augenblick den Gedanken der Güte pflegt, ihn entfaltet und bedenkt, so darf er als einer gelten, der sich nicht vergebens vertieft, der des Meisters Satzung folgt, seiner Weisung gemäß handelt, und nicht unwürdig verzehrt er die Almosenspeise des Landes.

Was soll da erst von jenen gesagt werden, die diesen Gedanken der Güte häufig hegen?

 

Haß endet nie durch Haß; durch Liebe allein wird er geheilt. Das ist das alte und ewige Gesetz.

 

Wie eine Mutter ihr einziges Kind hält und beschützt, so mit einem grenzenlosen Herzen der liebenden Güte halte dich selbst und alle Wesen wie deine geliebten Kinder.

 

Auf mich selbst achtend, achte ich auf den anderen, Auf den anderen achtend, achte ich auf mich selbst.

 

 

 Verschiedene Zitate

In Zeiten großer Not und Hoffnungslosigkeit sind wir am anfälligsten dafür, Freundlichkeit, Mitgefühl, Freude und Gelassenheit verschwinden zu lassen. Doch genau da benötigen wir

diese Qualitäten am dringlichsten als unsere engsten Verbündeten.

Christina Feldman

 

Auf dem Boden von Freundlichkeit

Erwächst die bemerkenswerte Blüte des Mitgefühls,

Gewässert von Tränen der Freude

Und geborgen in dem kühlen Schatten des Baumes

von Gelassenheit.

Longchenpa

 

Güte, Liebe, Mitgefühl, Sanftheit sind keine Dinge für Weichlinge. Sie sind Dinge, nach denen die Welt sich letztlich sehnt.

Desmond Tutu

 

Je mehr du anderen Glück wünschst, desto mehr hast du. Je weniger du anderen Glück wünschst, desto weniger hast du.

Chamtrul Rinpoche

 

Die Güte des Menschen ist eine Flamme, die zwar versteckt, aber nicht ausgelöscht werden kann.

Nelson Mandela

 

Einander zu lieben ist für die Menschen die äusserste und letzte Prüfung, das Werk, für welches jedes andere blosse Vorbereitung ist.

Rainer Maria Rilke

 

Wenn ich morgens aufwache gelobe ich mit allen Wesen

Denen zu zuhören die ich liebe, besonders den Dingen die sie nicht sagen.

Robert Aitken Roshi

 

Wer am schnellsten sich und dem Nächsten helfen will, der vertausche sich mit dem Nächsten; der sehe sich wie ihn und ihn wie sich.

Shantideva

 

Entspann Dich, ich bin vertrauenswürdig.

Sylvia Boorstein

 

 

 

 

Vipassana

 Akincano M.Weber

In den alten Darlegungen wird unter vipassanä vor allem das Resultat und nicht die Übung selbst verstanden; vipassanä ist die Frucht von meditativer
Schulung, es ist nicht der Name der Übung.

 

Gerafft verstehe ich unter vipassanä die anschauliche (nicht etwa nur begrifflich "etikettierende") Vergegenwärtigung der Drei Daseinsmerkmale in jedem Ereignis meines Erlebens - die fortlaufende und bewusste Erfahrung, dass jedes Phänomen meines Daseins unbeständig, abhängig und unpersönlich ist.

 

Die alten Darlegungen machen klar, dass für dieses Schulungsprogramm Achtsamkeitstraining, Sammlung, Ethik, kontemplative Erforschung und die Ausbildung von universeller Empathie unverzichtbar sind - Freundlichkeit, Mitgefühl, Freude, Gelassenheit. All diese Aspekte von Geistesschulung (bhavana) haben als Frucht eine verkörperte und befreiende Einsicht (vipassanä) in die Daseinsmerkmale.

 

Wenn all dies mehr als bloße Selbstreflexion sein will, muß es sich auf Sammlung und meditative Innenschau stützen. Doch auch eine solche meditative Herzensergründung bedarf der nachträglichen Reflexion, um die aus der Tiefe geschöpften Erkenntnisse in die Ebene der Anschauung zurückzuführen.

In unseren fortwährenden Anstrengungen, diesem fiktiven Subjekt Intensität, Fortdauer und Bestätigung zuverschaffen, sieht der Buddha unsere uneingestandene Komplizenschaft mit den Kräften, die unsere tiefste Glücksfähigkeit verhindern.

 

Vipassanā wird vor allem das Resultat und nicht die Übung selbst verstanden; vipassanā ist die Frucht von meditativer Schulung, es ist nicht der Name der Übung. 

 

So wünschenswert Popularisierung ist: Begriffe wie Yoga, Achtsamkeit oder eben Vipassana werden durch sie aus ihren Kontexten herausgehoben und verlieren ihre Schärfe und Bedeutungskontur. Es ist irreführend, Vipassana als bloße Technik oder Methode zu behandeln und zu glauben, dass wir uns die erwähnten übrigen Aspekte von Geistesschulung sparen könnten. 

 Jack Kornfield

Mit weiser Aufmerksamkeit können wir die Gesetze entdecken, die unseren Körper, unser Herz und unseren Geist beherrschen.

 

Die Meditation lehrt uns, wie wir loslassen und inmitten des Wandels in unserer Mitte bleiben können. Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen

 

Vielmehr entdecken wir durch die Achtsamkeit eine Möglichkeit, inmitten von Bewegung unbewegt zu bleiben. So können selbst ganz weltliche, oft wiederholte Tätigkeiten wie Essen, Spazierengehen oder Telefonieren in die meditative Bewusstheit einbezogen und Teil der Achtsamkeits-Übung werden. Unsere Meditation ist dadurch keine Übung, die wir von Zeit zu Zeit durchführen, sondern eher eine Seinsweise, die jeden Augenblick des Tages bei uns ist. 

 

Mit dem Meditieren beginnen bedeutet, dass wir unser Leben mit Anteilnahme und Liebenswürdigkeit betrachten und herausfinden, wie man wachsam und frei sein kann.

 

Wir haben nur den gegenwärtigen Moment, nur diesen einzigartigen und ewigen Augenblick, der sich vor unseren Augen öffnet und entfaltet, Tag und Nacht.  Mit der Achtsamkeit beginnen wir, dies ist die erste Zutat des Buddha-Rezepts zum Erwachen.

 

Mit dem Meditieren beginnen bedeutet, dass wir unser Leben mit Anteilnahme und Liebenswürdigkeit betrachten und herausfinden, wie man wachsam und frei sein kann.

 

 

 Sayadaw U Indaka

Ihr alle seid hier als Meditierende, die versuchen, die Erkrankung des Geistes zu heilen; ist es nicht so? Die Praxis der Vipassanā Meditation ist grundsätzlich eine Behandlung für die Erkrankung des Geistes.

 

Sati-sambojjhaṅga bedeutet, Tag und Nacht achtsam zu sein und sich stets zu erinnern, heilsame Taten wie dāna, sīla und bhāvanā (Freigebigkeit, Sittlichkeit und Meditation) auszuüben.

 

Ohne sati (Achtsamkeit, Gewahrsein) ist man wie ein lebloser Körper. Man hat keine Ahnung, dass es vorteilhaft wäre, Sachen zu spenden (dāna), die Verhaltensregeln einzuhalten (sīla) oder zu meditieren (bhāvanā). Man überlegt sich nicht, dass es gut wäre, in einem Meditationszentrum oder Kloster freiwillig zu helfen (veyyāvacca), und es besteht kein Interesse, sich einen Vortrag über das Dhamma anzuhören.

 

In allen Bereichen, in denen es um Heilsames geht, ist Achtsamkeit sehr wichtig.

 

Für Meditierende bedeutet sati-sambojjhaṅga, alle Objekte, die im Körper oder Geist entstehen, zu beobachten und sich ihrer gewahr zu sein. Diese Objekte umfassen alle körperlichen Daseinsvorgänge, die Gefühle, die Bewusstseinszustände und die Geistobjekte. Einfach ausgedrückt, kann Achtsamkeit so definiert werden: „Alle Objekte, die im Körper oder Geist entstehen, müssen beobachtet werden, gerade so wie sie sind im Moment des Entstehens.“

 

Sati-sambojjhaṅga ist das wichtigste unter all den sieben Erleuchtungsgliedern, weil ohne dieses nichts zustande kommen würde. Wäre sati-sambojjhaṅga nicht präsent, würden auch die anderen Erleuchtungsglieder nicht entstehen.

 

An dem Tag, an dem sie Achtsamkeit entwickeln werden, werden sie die Dhamma Belehrungen der Welt sehen und verstehen.

 

Wenn ein Stein ins Wasser geworfen wird, sinkt er sofort auf den Grund. Ebenso sinkt die Achtsamkeit in das Objekt, oder anders gesagt, sie dringt in das Objekt ein. Wenn ein getrockneter und hohler Kürbis oder ein Fussball ins Wasser geworfen wird, bleibt er auf der Oberfläche des Wassers und wird vom Wind hierhin und dorthin getrieben. Ebenso verweilt ein achtloser Geist nicht auf dem Objekt.

 Joseph Goldstein

Unsere Aufgabe ist es zu erwachen und unseren Herz-Geist zu reinigen, zum Nutzen aller.

 

Die Praxis ist ein Prozess der Entfaltung und er entfaltet sich im eigenen Rhythmus.

 

Da ist etwas Wundervolles in der Art und Weise wie sich unser Leben entfaltet hat das es uns ermöglicht den Dharma zu hören und zu praktizieren, eine seltene Gelegenheit.

 

Unsere Arbeit bei der Praxis ist zu sehen wie wir uns zu unseren Gefühlen verhalten. Ärger taucht auf, Genervtsein, Angst - sowohl bei der formellen Meditation wie auch in unseren täglichen Beziehungen erscheinen diese Gefühle. Kannst Du ihrer gewahr sein?

 

Wenn wir praktizieren, ohne ethisches Verhalten als Grundlage zu nehmen, ist das vergleichbar mit einer Bootsfahrt in einem Ruderboot, das nicht vom Ufer losgebunden wurde.“ Wir werden nicht vorwärtskommen, unseren Bestimmungsort nie erreichen. Gewaltlosigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Sensibilität, Ehrlichkeit und Klarheit und Respekt sind unabdingbare Grundlagen für eine förderliche Praxis!

 

Von diesem Standpunkt aus ist die Frage: »Was ist Meditation?« praktisch identisch mit der Frage »Was ist der Geist?« oder »Wer bin ich?« oder »Was bedeutet es, lebendig zu sein, frei zu sein?« All dies sind Fragen zum Wesen von Leben und Tod. Wir müssen diese Fragen aus unserer eigenen Erfahrung heraus beantworten, durch eine Entdeckungsreise in unser eigenes Inneres. Das ist das Herz der Meditation.

 

Wie können wir präsent und achtsam bleiben, wenn wir von einer Meditationssitzung oder einem Meditationsretreat zu unseren Aktivitäten in der Welt zurückkehren? Diesen entscheidenden Übergang vom Bewußtsein auf dem Meditationskissen zum Bewußtsein bei unseren täglichen Aktivitäten zu vollziehen wirkt sich grundlegend auf unsere Freiheit aus.

 

Im Satipaṭṭhāna Sutta, der Lehrrede des Buddha über die vier Wege, Achtsamkeit zu entwickeln und zu verankern, finden wir eine große Bandbreite von Anregungen, wie wir den Geist-Körper-Prozess verstehen, und verschiedene Methoden, wie wir den Geist von den Ursachen von Leiden befreien können. 

 Larry Rosenberg

Die Sattipathana Sutra, die ich für die Unabhängigkeitserklärung der Vipassana-Meditierenden halte, erklärtkühn, dass ein etabliertes Gewahrsein des Geist-Körper-Prozesses uns aus unserem Leiden befreien kann.

 

Das Leben ist kostbar, nicht nur weil es das Leben ist, sondern weil es uns eine Gelegenheit bietet zu praktizieren.

 

Die Tatsache, dass das Leben unbeständig und unsicher ist bedeutet nicht, dass es wertlos ist. Wenn man diese Tatsachen korrekt erkennt wird das Leben wertvoller. Sie zeigen uns, dass jeder Augenblick ein Geschenk ist.

 

Manchmal müssen wir, bevor wir sie beobachten können, uns der Furcht direkt stellen, müssen lernen wie wir mit der Angst vor ihr sein können. Wir stellen achtsam fest, wie sehr wir es grundsätzlich hassen uns zu fürchten.

 

In diesem Leben werden wir jedes Mal wiedergeboren, wenn wir etwas zu ich oder mein machen, eine Stimmung, ein Gefühl, einen Geisteszustand. Diese Reihe von Wiedergeburten ist buchstäblich erschöpfend, es ist ein Vollzeitjob sich um das Ego mit seinen vielen Vorlieben und Abneigungen zu kümmern, seinen diversen Wunden.

Wenn wir einmal klar sehen, dass dieser Prozess abläuft, haben wir die Wahl nicht daran teilzunehmen. Dann wird das „Ich“ nicht ständig neu erschaffen; Das Haus wird nicht erbaut. Wir können Nirvana inmitten des täglichen Lebens entdecken.

 

Wir sollten allem was wir tun völligen Respekt und Aufmerksamkeit schenken.

 Fred von Allmen

Mit Achtsamkeit spüren wir was die verschiedenen geistigen Zustände bewirken. Wir erkennen welche davon Leiden schaffen und welche vom Leiden befreien und zu Glück führen.

 

Erkenntnis-Meditation (Vipassana) ist ein direkter Weg zur Erforschung von Körper, Herz und Geist, der zu befreiender Einsicht in das Wesen der Wirklichkeit führt. Achtsames, zentriertes Gewahrsein von Moment zu Moment erlaubt uns, alle Aspekte des Lebens mit zunehmender Sensibilität, Ausgeglichenheit und Fülle zu erleben. Die unmittelbare Einsicht in die unbeständige, nicht-erfassbare Natur aller Dinge ermöglicht tiefes inneres Loslassen und Annehmen, wodurch Gelassenheit entsteht und innere Befreiung möglich wird.

 

Vipassana-Meditation ist seit Jahrtausenden erprobt, und sie gilt - unter verschiedenen Namen - in den meisten Traditionen des Buddhismus als zentrale Übung mit dem Ziel der inneren Befreiung. Sie wird in allen vier Körperhaltungen des Sitzens, Gehens, Stehens und Liegens geübt, in der formellen Praxis wie auch im Alltag.

 

Meditation kann aber auch ein Mittel sein, das dazu dient, das Leben, von dem wir ein untrennbarer Teil sind, tiefer zu ergründen und zu verstehen, um sich zu einem wertvollen Lebens- Mitglied zu entwickeln, das – in seiner ganz persönlichen Art – dienen und von großem Nutzen sein
kann. Diese dritte Ausrichtung – auf der Basis ethischen Verhaltens und der erwähnten altruistischen Motivation – sehe ich als die echte spirituelle Variante. Eine, die natürlich auch die anspruchsvollste und herausforderndste ist.

 

Es ist wichtig, dass wir eine weitere Art der Meditation üben, nämlich eine der verschiedenen Formen der sogenannten ‘Erkenntnis-Meditationen‘. Hier geht es nun darum, den beruhigten, gesammelten Geist einzusetzen, um die Funktionsweisen der Innenwelt und – ganz essentiell – um die Natur, bzw. das Wesen von Erfahrung selbst zu ergründen. Ergründen in der direkten, unmittelbaren Erfahrung, in nicht-distanzierter und nicht-konzeptueller Weise.

 

Wir alle möchten unser Leben so vollständig wie möglich leben. Deshalb müssen wir lernen, dort zu sein, wo das Leben stattfindet, nämlich genau hier, jetzt. 

 

Um Herz und Geist wirklich zu transformieren, brauchen wir also diese drei Praxisaspekte:
Zuhören, systematisches darüber Nachdenken und dann Meditieren, also in die Praxis umsetzen, sich angewöhnen. 

 Sayadaw U Tejaniya

Was immer du tust, das Gewahrsein dessen ist wichtig. Du musst nicht jedes Detail der Erfahrung mitbekommen. Sei dir einfach bewußt wessen du gewahr bist.

 

Meditation ist die Arbeit des Geistes.

 

Du musst dich daran erinnern den ganzen Tag achtsam zu sein. Beobachte dich also überall: beim Sitzen, Gehen, sauber machen, allem was du tust-beobachte es, sei dir gewahr was geschieht. 

 

 Je entspannter man ist, desto leichter fällt es Achtsamkeit zu entwickeln.

 

Bei Achtsamkeitsmeditation geht es nicht um Druck sondern um Verstehen. Echter Gleichmut ist das Ergebnis von echtem Verständnis von Mögen und Abneigung durch Beobachtung und Erforschung.

 

Wenn du deinem beonbachtenden Geist dazwischen funkst kann keine Einsicht entstehen. Lerne mit offener Achtsamkeit zu beobachten.

 

Jeder Moment ist der richtige für Meditation.

 

Gewahrsein braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Zu Beginn musst du dich daran erinnern gewahr zu sein, aber wenn sich eine Dynamik ergibt bleibst du auf natürliche Art und Weise gewahr. Du kannst starkes Gewahrsein nicht erzwingen. Nur durch kontinuierliche Achtsamkeit entsteht die Dynamik.

 

Wenn der Geist sich daran erfreut zu verstehen, wird er motiviert genauer, tiefer hinzuschauen.

 

Mach es dir zur Gewohnheit über deinen Geisteszustand zu reflektieren, nicht nur, wenn die Dinge nicht so laufen wie du es dir wünschst sondern auch, wenn alles klappt. Frage dich: „Was ist gerade los?“, „Wie arbeitet der Geist?“, „Welche innere Haltung habe ich?“, „Warum läuft es gerade so gut?“ Du solltest die Faktoren erkennen die zu einem positiven Geisteszustand beitragen.

 

Achtsamkeitsmeditation ist ein Lernprozess: nutze dein Gewahrsein intelligent.

 

Verschwende dein Leben nicht, praktiziere im täglichen Leben.

 

 Verschiedene Zitate

 

Man könnte Meditation einen Weg nennen, Freundschaft mit sich selbst zu schließen, weil sie ein aggressionsfreie Form des Erlebens darstellt. Tatsächlich lautet die traditionelle Bezeichnung für Meditation „friedliches Verweilen“. Somit ist die Praxis der Meditation ein Weg, das eigene Dasein von Grund auf zu erfahren, jenseits aller Verhaltensmuster.

Chögyam Trungpa Rinpoche

 

Jeder Augenblick ist ein neues Geschenk, immer und immer wieder, und wenn Sie die Chance dieses Augenblicks verpassen, bekommen Sie eine weitere Chance und noch eine. Wir können diese Gelegenheit nutzen oder wir können sieverpassen. Wenn wir diese Gelegenheit wahrnehmen, ist das der Schlüssel zum Glück.

David Steindl-Rast

 

Wir versuchen, die Natur des Gedankens zu sehen. Das Objekt in diesem Moment ist der Wandel selbst. Wenn diese Erfahrung des Denkens gesehen wird, stößt der Geist auch auf die Tatsache, dass alle hervortretenden Phänomene flüchtig und vorübergehend sind.

Sharon Salzberg

 

Achtsamkeit ist die Grundlage für alles tiefgreifende Verständnis und alle ethische Handlungen.

 Matthieu Ricard

 

Achtsamkeit ist nicht über das Meer zu fliehen, sondern die Wellen zu reiten.

Ajahn Brahm

 

Ich kann anfangen zu erforschen, zu untersuchen, zu lernen, zu entdecken und herauszufinden, was geschieht. So können wir alles in unserem Leben erforschen, entdecken, davon lernen.

Godwin Samararatne

 

Auf dem spirituellen Weg lautet die zentrale Übung, wahrnehmen zu lernen, ohne das Wahrgenommene korrigieren oder beurteilen zu müssen.

Sylvia Kolk

 

Sangha

 Thich Nhat Hanh

Du selbst, genauso wie jeder andere im gesamten Universum, verdienst deine Liebe und Zuneigung.

 

Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst. 

 

Wir sind hier um von unserer Illusion der Getrenntheit aufzuwachen. 

 

Das wertvollste Geschenk, das Du denen geben kannst die Du liebst ist Deine echte Gegenwart. Was müssen wir tun, um wirklich da zu sein? Diejenigen die buddhistische Meditation praktiziert haben wissen, dass es bei Meditation zuallererst darum geht präsent zu sein: für Dich selbst, diejenigen die Du liebst, für das Leben.

 

Das größte Geschenk, das wir machen können, ist unsere vollkommene Präsenz.

 

Wenn dich eine andere Person leiden lässt, dann deshalb, weil sie tief in sich leidet und ihr Leiden überschwappt. Sie braucht keine Strafe; sie braucht Hilfe. Das ist die Nachricht, die sie sendet. 

 

Ich mag es, mit der Sangha zu sein. Auch wenn ich keinen Dharma Vortrag gebe, mag ich es, die Gehmeditation mitzumachen, sowie die Sitzmeditation, das Essen in Achtsamkeit und so weiter. Also macht Euch keine Sorgen. Wenn Personen mit der Praxis in Berührung kommen, werden sie inspiriert.

 

Die Sangha ist eingeladen den Atem zu betrachten
sodass die kollektive Energie der Achtsamkeit
uns zusammenführt als ein Organismus,
uns fließen lässt als ein Fluss ohne jede Trennung.
Lasst die ganze Sangha
atmen als ein Körper
singen als ein Körper
zuhören als ein Körper
und die Grenzen eines illusorischen Selbst
transzendieren.
Lasst die ganze Sangha sich befreien
vom Überlegenheitskomplex,
vom Minderwertigkeitskomplex
und vom Gleichheitskomplex.

Spruch vor dem Singen im EIAB

 Fred von Allmen

Zuflucht zu Sangha:
Bedeutet wir vertrauen denen, die vor uns auf dem Weg des Erwachens und der Erkenntnis gegangen sind, und denen, die mit uns zusammengehen.

 

Gefährlich sind Sekten, bei denen man nicht problemlos austreten kann. Diese üben in der Regel äußeren oder auch inneren Druck aus: sie suggerieren Schuldgefühle oder auch das Gefühl, man sei nun ausgeschlossen von der Gnade und vom Kreis der Auserwählten. Kurz, alles was uns abhängiger macht, anstatt uns zu befreien, ist äußerst fragwürdig, egal wie die Erklärungen und Entschuldigungen lauten. Lassen wir die Finger davon! Wir schulden es unserer Würde als Menschen, nicht mitzumachen, wenn sich etwas nicht gut anfühlt im Grunde unseres Herzens.

 

So liegt die Wahrheit also irgendwo zwischendrin auf dieser offenen Skala der Möglichkeiten: Wir brauchen Lehrer und Lehrerinnen. Wir wollen von allem und jedem in dieser Welt lernen. Wir brauchen all die Hilfe, die wir erhalten können. Gleichzeitig müssen wir all unsere Kräfte einsetzen. Es braucht unser ganzes Wesen, rückhaltlos.

 

Hinwendung und Zuflucht zu den gleichen Idealen oder eben zum selben Glauben (und damit auch den entsprechenden Ritualen) schaffen Zugehörigkeit. Man weiss, wo man hingehört, wo man zuhause ist. Gerade im heutigen Zeitalter der extremen Individualisierung und Entfremdung für viele ein geschätztes Gut.

 

Genau dieses Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Menschen, die dasselbe glaubt wie ich, die selben Werte hat wie ich, dasselbe Ritual vollführt, und die selben Texte rezitiert wie ich, kann aber auch leicht ins Sektierertum kippen: ‘Wir - und die Anderen.’ oder ‘Die Richtigen - und die Anderen’.

 

Damit klar bleibt, was eine echte Zuflucht ist, nämlich:

- Das Erwachen aus der Verblendung: Buddha.

- Die Wirklichkeit und ihre unumstösslichen Gesetzmässigkeiten: Dharma.

- Jene, die echt mitfühlend, klar und innerlich frei sind: Sangha.

 H.H. Dalai Lama

Das Leben aller Lebewesen, seien sie nun Menschen, Tiere oder andere, ist kostbar, und alle haben dasselbe Recht, glücklich zu sein. Alles, was unseren Planeten bevölkert, die Vögel und die wilden Tiere sind unsere Gefährten. Sie sind Teil unserer Welt, wir teilen sie mit ihnen. 

 

Ich bin überzeugt davon, dass der Sinn des Lebens darin besteht, glücklich zu sein. 

In unserem tiefsten Innern sehnen wir uns schlicht nach Zufriedenheit. Ich weiß nicht, ob das Universum mit seinen unzähligen Galaxien, Sternen und Planeten irgendeinen besonderen Zweck erfüllt, aber zumindest eines ist klar: Wir Menschen, die wir auf dieser Erde leben, sind vor die Aufgabe gestellt, auf glückliche Weise zu leben. 

 

Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt. 

 

Wir sind Besucher auf diesem Planeten. Wir sind für neunzig, höchstens hundert Jahre hier. Während dieserZeit müssen wir versuchen, etwas Gutes, etwas Nützliches mit unserem Leben anzufangen. Versuchen Sie, in Frieden mit sich zu sein, und helfen Sie anderen diesen Frieden zu teilen. Wenn Sie zum Glück anderer Menschen beitragen, werden Sie das wahre Ziel, den wahren Sinn des Lebens finden.

Ich versuche jedem dem ich begegne wie einem alten Freund zu begegnen.

 

Versuchen wir, das Beste eines jeden Menschen zu erkennen, den anderen im bestmöglichen Licht zu sehen. Diese Einstellung erzeugt sofort ein Gefühl der Nähe, eine Art Geneigtheit, eine Verbindung.

 

Das Leben aller Lebewesen, seien sie nun Menschen, Tiere oder andere, ist kostbar, und alle haben dasselbe Recht, glücklich zu sein. Alles, was unseren Planeten bevölkert, die Vögel und die wilden Tiere sind unsere Gefährten. Sie sind Teil unserer Welt, wir teilen sie mit ihnen.

 Desmond Tutu

Wenn Sie in Afrika jemanden fragen: ›Wie geht es dir?‹, antwortet er unweigerlich im Plural, selbst wenn Sie nur mit einer Person sprechen. Diese würde zum Beispiel sagen: ›Es geht uns gut.‹ Oder: ›Es geht uns nicht gut.‹ Möglicherweise geht es ihm ja gut, aber seiner Großmutter nicht, und dann geht es ihm auch nicht so gut … Ein einsames, isoliertes menschliches Wesen, das ist ein Widerspruch in sich.

 

Kinder sind ein wundervolles Geschenk. Sie haben die außergewöhnliche Eigenschaft in das Herz der Dinge zu sehen und Scham und Humbug als das zu entblößen was sie sind.

 

Du wählst deine Familie nicht aus. Sie sind Gottes Geschenk an Dich, so wie Du es für sie bist.

 

Eine Familie hat keine Außenseiter. Jeder ist ein Insider.

 

Der Wandel beginnt, wenn wir erkennen, dass wir alle miteinander verbunden sind.

 

Spirituelles Wachstum bedeutet, sich von Egoismus zu Mitgefühl zu entwickeln.

 

Jeder Akt der Liebe hat die Kraft, das Leben eines anderen zu verändern.

 

Wir sind geboren, um füreinander zu sorgen.

 

In unserer afrikanischen Sprache sagen wir, dass eine Person erst durch andere Personen zu einer Person wird. Ich wüsste nicht, wie ich ein menschliches Wesen sein sollte, wenn ich es nicht von anderen menschlichen Wesen erfahren würde. Wir sind geschaffen für ein feines Netzwerk von Beziehungen, von Abhängigkeiten. Wir sollen einander ergänzen. Alle Dinge laufen furchtbar falsch, wenn wir dieses grundlegende Gesetz unseres Daseins verletzen. Nicht einmal die mächtigste Nation ist völlig selbständig.

 Jack Kornfield

Jeder von uns kann sich an einen Augenblick in seinem Leben erinnern, als ein anderer Mensch seine inneren Qualitäten erkannt und ihn damit gesegnet hat.

 

Mein Interesse an westlicher Psychologie erwachte, als ich aus Asien zurückkam und plötzlich mit Problemen konfrontiert war, die es im Waldkloster nicht gegeben hatte. Ich hatte Schwierigkeiten mit meiner Freundin, meiner Familie, mit Geld und damit, wie ich meinen Lebensunterhalt verdienen sollte, kurz gesagt: mit meiner Art, als junger Mann in der Welt zu leben. Ich machte die Entdeckung, dass die Meditation in der Stille keineswegs ausreichte, um meine Probleme umzuwandeln. Es gab keine Abkürzung, keine Schleichwege. Es gab nichts, was mir die Integrationsarbeit erspart hätte. Ich musste die Prinzipien, die ich in der Meditation erlernt hatte, Tag für Tag neu in den Alltag einbauen.

 

Wer immer die lichterfüllte Meditationshalle des Zentrums betritt, läuft nicht vor dem Leben weg, sondern sucht einen klugen Weg, damit umzugehen. Jeder bringt seine persönlichen Probleme mit. Jeder strebt auf seine Weise nach Glück. Die meisten sind um das Los unserer Welt mit ihren ständigen Kriegen und den stetig zunehmenden Umweltproblemen besorgt. Sie fragen sich, in welcher Welt ihre Kinder leben werden.

 

Die gesamte spirituelle Praxis ist eine Sache der Beziehungen: der Beziehung zu uns selbst, der Beziehung zu anderen, der Beziehung zu den Situationen des Lebens. 

 

In einer Gesellschaft, die geradezu von uns verlangt, dass wir im Zeitraffertempo leben, sind wir derart von der Geschwindigkeit und den anderen Abhängigkeiten betäubt, dass unser Empfindungsvermögen abgestumpft ist. Unter solchen Bedingungen ist es fast unmöglich, in unserem Körper zu wohnen und mit unserem Herzen verbunden zu bleiben, geschweige denn mit anderen und mit der Welt verbunden zu sein. 

 

Wir können einer Welt, die dessen so notwendig bedarf, ein verständnisvolles und mitfühlendes Herz entgegenbringen. 

 

Nur in der Wirklichkeit der Gegenwart kann man lieben, erwachen, Frieden und Verständnis finden und sich selbst mit der Welt verbunden fühlen. 

 Verschiedene Zitate

Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert.    

Nelson Mandela

 

Wenn Du Gott in jedem/r siehst, wird jede/r Gott in Dir sehen.

Anonymous

 

Immer mehr richte ich meine Energie und Aufmerksamkeit auf Menschen, die die gute Arbeit tun, die da draußen aktiv und kreativ sind, und Alternativen entwerfen. Mit ihnen zu arbeiten ist unglaublich lebensbejahend, inspirierend und hoffnungsvoll.

Ani Di Franco

 

Denn auch eine Beziehung muss wie eine Insel sein. Man muss sie nehmen, wie sie ist, in ihrer Begrenzung - eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immer während vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt.

Anne Morrow Lindbergh

 

Die Praxis der Meditation, für die man lediglich „den Boden unter seinen Füssen“ braucht, räumt mit Bergen von Müll auf, die von den Massenmedien und den Supermarktuniversitäten in den Geist gepumpt werden. Der Glaube an eine heitere und und großzügige Erfüllung der natürlichen Bedürfnisse zerstört Ideologien die uns blenden, verstümmeln und unterdrücken – und zeigt einen Weg in Richtung von Gemeinschaften die „Moralisten“ verblüffen würden, und Armeen von Männern transformieren, die Krieg führen, weil sie keine Liebenden sein können.

Gary Snyder – Buddhismus und die kommende Revolution

 

Es würde mir nicht im Traum einfallen, einem Klub beizutreten, der bereit wäre, jemanden wie mich als Mitglied aufzunehmen.
Groucho Marx

 

Einander zu lieben ist für die Menschen die äusserste und letzte Prüfung, das Werk, für welches jedes andere blosse Vorbereitung ist.

Rainer Maria Rilke

 

Nach Aussage des Buddha macht die Nächstenliebe die wahre Schönheit eines Menschen aus. Es ist die Güte, die wirklich dem Inneren eines Menschen hervorleuchtet. Dies ist einer der größten Beiträge, die wir zum Leben der Welt leisten können, denn unsere Haltung des Nichtverletzens bietet den Menschen um uns herum das Geschenk der Sicherheit und des Vertrauens an.

Joseph Goldstein

 

Vergänglichkeit

 Fred von Allmen

Erkenntnis-Meditation (Vipassana) ist ein direkter Weg zur Erforschung von Körper, Herz und Geist, der zu befreiender Einsicht in das Wesen der Wirklichkeit führt. Achtsames, zentriertes Gewahrsein von Moment zu Moment erlaubt uns, alle Aspekte des Lebens mit zunehmender Sensibilität, Ausgeglichenheit und Fülle zu erleben. Die unmittelbare Einsicht in die unbeständige, nicht-erfassbare Natur aller Dinge ermöglicht tiefes inneres Loslassen und Annehmen, wodurch Gelassenheit entsteht und innere Befreiung möglich wird. 

 

Nichts Erfaßbares, nichts, das festgehalten werden kann, nichts zu bekämpfen, keine Erwartung, keine Angst. In dem Maße, wie unser Geist diese Wahrheit erkennt, lässt er los. In dem Maße, in dem er loslässt, ist er frei.

 

In der Dharma-Praxis der befreienden Erkenntnis geht es grundsätzlich darum, die innere und die äussere Wirklichkeit so zu sehen, wie sie tatsächlich ist. Ganz einfach deshalb, weil wir uns viel Leiden schaffen, wenn wir in unrealistischer Weise denken, handeln und leben.

Ein Bereich, in dem wir uns in Bezug auf die Wirklichkeit ständig täuschen ist eben diese Realität des Wandels aller Dinge, der Unstetigkeit, der Vergänglichkeit. Darum ist es so bedeutungsvoll, sich fortwährend mit Wandel und Vergänglichkeit auseinanderzusetzen.

 

Um uns tatsächlich damit auseinanderzusetzen, können wir mit der Reflektion über folgendes beginnen:
‘Unser Universum, bestehend aus Milliarden von Galaxien, entsteht und vergeht immer und
immer wieder, über endlose Äonen. Es bildet eine gigantische Bühne für das Spiel der Vergänglichkeit: Riesige Feuerbälle, Sonnen mit ihren gewaltigen, sie umkreisenden Massen aus Materie – den Planeten, Monden und Meteoren – werden In den Raum geschleudert. Das Universum dehnt sich in unvorstellbarer Geschwindigkeit aus – nur um am Ende wieder zu kollabieren.
Der Wechsel der Jahreszeiten: Bäume, Pflanzen, Blumen spriessen, treiben Sprossen und
blühen, mit der Ankunft des Frühlings.
Darauf folgt die Wärme, Üppigkeit und Fruchtbarkeit des Sommers mit seinen Farben, mit den Vögeln, die aus dem Süden zurückgekehrt sind, mit dem Reifen der Ernte des Getreides und der Früchte.
Schon bald darauf folgen die kühleren Winde des Herbstes mit dem Verwelken, Verdorren, Zerfallen und Absterben der Pflanzen und Blätter.
Und schliesslich erscheinen der Frost, die Kälte, das Eis und der Schnee des Winters; das Leben, das sich zurückzieht, vergeht, endet.
Und wiederum folgt der Frühling, der Sommer und dann der Herbst… Es ist, als würden nicht nur die Tage und Wochen, sondern selbst die Jahreszeiten nur kurz erscheinen, um gleich wieder zu verschwinden.‘

 Buddha

Das Leben ist flüchtig wie ein Regenbogen, ein Blitzstrahl, ein Stern bei Tagesanbruch. Wie könnt ihr euch streiten, da ihr dies wisst?

 

Erfahre diese Welt als seine Luftblase, eine Welle, eine Illusion, einen Traum.

 

Nichts wie es auch immer scheinen möge, rechtfertigt ein Anhaften an „ich“ oder „mein“. Wer diese Wahrheit vernommen hat, hat alles vernommen was je gelehrt wurde. Wer diese Wahrheit übt, übt alles, was je gelehrt wurde. Wer diese Wahrheit verwirklicht hat, hat alles verwirklicht, was je gelehrt wurde.

 

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

 

Ein Pfeil, den ein geschickter Schütze abschiesst, wartet nicht, sondern erreicht sein Ziel blitzschnell, sobald die Sehne schnellt. So ist es auch mit dem Leben der Menschen.


Das Leben gleicht der Strömung eines grossen Flusses, der sich nie zurückwendet, sondern stetig dahinfliesst.
Mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt nähern wir uns dem Tod.

 

Besser das rapide Entstehen und Vergehen während eines Tages zu sehen, als hundert Jahre zu leben, ohne es zu sehen!

 

Vergänglichkeit ist das Merkmal eines jeden Umstandes, einer jeden Situation, auf die du treffen wirst. Alles wird sich verändern, es wird verschwinden oder es wird dich nicht länger befriedigen.

 

Der Mensch leidet, weil er Dinge zu besitzen und zu behalten begehrt, die ihrer Natur nach vergänglich sind.

 

Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. 

 Rainer Maria Rilke

Ist es nicht Zeit, dass wir liebend uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehen:

Wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung

Mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends

„Duineser Elegien“ 1.Elegie

 

Aber weil Hiersein viel ist und weil uns scheinbar 

alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das

uns seltsam angeht. Uns die Schwindendsten. Ein Mal 

nur jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nichtmehr. Und wir auch

ein Mal nie wieder. Aber dieses 

ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:

irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.

„Duineser Elegien“ 9.Elegie

 

Denn das ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist

Die Freiheit eines Lieben nicht vermehren

Um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.

Wir haben wo wir lieben ja nur dies:

Einander lassen, denn dass wir uns halten, 

das fällt uns leicht und ist nicht erst zu lernen.

 

Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verlorengeht ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück. Es kommt alles noch viel herrlicher wieder.

 

Lasst Euch nicht beirren von Übergängen.

 

Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter dir.

 

Wolle die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert,
drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen prunkt;
jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert,
liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den wendenden Punkt. 

 Jack Kornfield

Die Meditation lehrt uns, wie wir loslassen und inmitten des Wandels in unserer Mitte bleiben können. Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen.

 

Wir kümmern uns mit Sanftheit um die wertvollen Tage die uns gegeben sind.

 

Loslassen bedeutet nicht, den Dingen gleichgültig gegenüberzustehen. Es bedeutet vielmehr, dass wir uns in kluger und den Umständen angepasster Weise um die Dinge kümmern. 

 

Es geht nicht darum, was auch immer zu ändern, sondern an nichts festzuhalten und die Augen sowie das Herz zu öffnen. 

 

Es ist der Lauf der Welt und es ist so elementar wie die Schwerkraft. Wenn wir krampfhaft darauf bestehen, dass etwas so bleibt, wie es ist, dann wird es sich trotzdem verändern. Wenn wir versuchen, daran festzuhalten, »wie es war«, dann wird uns das nur Leid und Enttäuschung einbringen, denn das Leben ist ein Fluss, und alles ändert sich. 

 

Die Dinge verändern sich, egal ob wir das nun wollen oder nicht. Wenn wir darauf bestehen, dass alles so bleibt, wie es ist, oder wenn wir das wegstoßen, was wir nicht mögen, dann lassen sich Veränderungen auch nicht aufhalten. Es führt nur zu weiterem Leiden. 

 

Wenn wir wollen, dass Dinge, die sich ständig ändern, unverändert bleiben, und uns daran festklammern, werden wir eine Enttäuschung erleben und leiden. 

 

Die Meditation lehrt uns, wie wir loslassen und inmitten des Wandels in unserer Mitte bleiben können. Wenn wir erst einmal eingesehen haben, dass alles unbeständig ist und wir es nicht festhalten können und dass wir eine gewaltige Menge Leid auf uns ziehen, wenn wir daran haften, dass die Dinge gleich bleiben, dann erkennen wir auch, dass die klügere Art zu leben darin besteht, sich zu entspannen und loszulassen.

 Pema Chödron

Voll und ganz zu leben bedeutet, sich ständig im Niemandsland zu befinden, jeden Augenblick völlig neu und frisch zu erleben.

 

Du kommst zum gegenwärtigen Moment zurück, weil er so wertvoll und flüchtig ist, und ohne einen Bezugspunkt zu dem wir zurückkehren können würde uns niemals auffallen, dass wir abgelenkt waren - dass wir wieder einmal nach einer Alternative zur völligen Präsenz geschaut haben, nach einer Alternative dazu, mit den Dingen genau so wie sie jetzt sind zu sein, anstatt so wie wir sie gerne hätten.

 

Die Vergänglichkeit ist ein Prinzip der Harmonie. Wenn wir uns nicht gegen sie auflehnen, sind wir in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. 

 

Wenn wir lernen, den kontinuierlichen Fluss der Übergänge im jetzigen Leben zu meistern, dann sind wir, ganz unabhängig von unserer Weltanschauung, auf den Tod und alles, was danach kommen mag, vorbereitet. 

 

Manche glauben, dass das Bewusstsein im Moment des Todes endet. Andere glauben, dass es fortbesteht. Einig sind sich jedoch alle darin, dass die Dinge während unserer jetzigen Lebenszeit auf jeden Fall weitergehen. Und dabei verändern sie sich unab- lässig. Ständig endet etwas, und ständig entsteht etwas neu. Es ist ein kontinuierlicher Prozess von Tod und Erneuerung, Tod und Erneuerung. Diese Erfahrung, die alle Lebewesen machen, wird bekanntlich als »Vergänglichkeit« oder »Unbeständigkeit« bezeichnet.

 

Die Jahreszeiten, die Tage, die Stunden des Tages ändern sich. Wir selbst wandeln uns die ganze Zeit und erleben von einem Augenblick zum nächsten viele Veränderungen. Das geschieht überall um uns herum und in uns, rund um die Uhr, ohne auch nur einen Augenblick aufzuhören.

 

Trotz unserer lebenslangen Erfahrung mit Veränderungen hört etwas in uns niemals auf, auf Stabilität zubeharren. Jede Veränderung, selbst eine zum Besseren, kann uns aus der Fassung bringen, weil sie unsere grundlegende Unsicherheit in Bezug auf das Leben offenlegt. Wir glauben lieber, dass wir festen Boden unter den Füßen haben, als zu erkennen, dass alles immer im Wandel begriffen ist. Eher leugnen wir die Realität des ständigen Wandels, als zu akzeptieren, wie die Dinge sind.

 

Auch bei unseren emotionalen Zuständen halten wir an dem Gefühl fest, sie seien dauerhaft. Ob wir uns gut oder schlecht fühlen, ob wir glücklich oder traurig, optimistisch oder pessimistisch sind – wir neigen dazu zu vergessen, dass Gefühle flüchtig sind. Es ist, als hielte uns ein Mechanismus davon ab, daran zu denken, dass alles immer im Fluss ist. Der derzeitige Zustand der Angst oder der Hochstimmung scheint dann einfach dem zu entsprechen, wie unser Leben ist.

 Herrmann Hesse

Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit.

 

Wohin noch mag mein Weg mich führen? Närrisch ist er, dieser Weg, er geht in Schleifen, er geht vielleicht im Kreise. Mag er gehen, wie er will, ich will ihn gehen. 

 

Altsein ist eine ebenso schöne Aufgabe wie Jungsein.

 

Altwerden
All der Tand, den Jugend schätzt,
Auch von mir ward er verehrt,
Locken, Schlipse, Helm und Schwert,
Und die Weiblein nicht zuletzt. 

Aber nun erst seh ich klar,
Da für mich, den alten Knaben,
Nichts von allem mehr zu haben,
Aber nun erst seh ich klar,
Wie dies Streben weise war. 

Zwar vergehen Band und Locken
Und der ganze Zauber bald;
Aber was ich sonst gewonnen,
Weisheit, Tugend, warme Socken,
Ach, auch das ist bald zerronnen,
Und auf Erden wird es kalt. 

Herrlich ist für alte Leute
Ofen und Burgunder rot
Und zuletzt ein sanfter Tod -
Aber später, noch nicht heute.

 

Wie von einem Stück Spiegelglas ein Lichtstrahl reflektiert und in einen dunkeln Raum geworfen wird, so blitzt oft mitten im Gegenwärtigen, durch eine Nichtigkeit entzündet, ein vergessenes, längst gewesenes Stückchen Leben auf, erschreckend und unheimlich.

                            

Vergänglichkeit

Vom Baum des Lebens fällt
mir Blatt um Blatt,
o taumelbunte Welt,
wie machst du satt,
wie machst du satt und müd,
wie machst du trunken!
Was heut noch glüht,
ist bald versunken.
Bald klirrt der Wind
über mein braunes Grab,
über das kleine Kind
beugt sich die Mutter herab.
Ihre Augen will ich wiedersehn,
ihr Blick ist mein Stern,
alles andre mag gehn und verwehn,
alles stirbt, alles stirbt gern.
Nur die ewige Mutter bleibt,
von der wir kamen,
ihr spielender Finger schreibt
in die flüchtige Luft unsre Namen.

 Verschiedene

Wir möchten so gern ein sinnvolles Leben haben. Und viele von uns denken, dass ein sinnvolles Leben etwasst, worauf wir hinarbeiten können, sei es durch bestimmte Erlebnisse, Dinge, die wir erwerben können, oder Menschen, die wir treffen können. Aber was suchen wir wirklich? Was ist wirklich erstrebenswert in diesem Leben? Was gewinnen wir durch all das, was wir tun? Wenn dieses Leben zu Ende ist, können wir nichts mitnehmen.

Chökyi Nyima Rinpoche

 

Der Nutzen, Vergänglichkeit zu kontemplieren:

Wenn wir verstehen, dass alles Zusammengesetzte vergänglich ist, vertreibt dies unser starkes Anhaften andiesem Leben. Es verstärkt zudem unser Vertrauen, und wir gewinnen freudige Ausdauer als Freundin. Indem wir uns schnell von Anhaftung und Abneigung befreien, wird die Voraussetzung geschaffen, die ursprüngliche Gleichheit der Phänomene zu verstehen.

Gampopa – Der kostbare Schmuck der Befreiung,

 

Wenn du nur eine Dharma-Praxis wählen kannst, dann wähle die Meditation der Vergänglichkeit.

Am Anfang bewirkt die Meditation über Tod und Vergänglichkeit, dass du den Weg des Dharma betrittst. In der Mitte gibt sie dir den Anstoß, Heilsames zu tun. Am Ende verhilft sie dir dazu, die Gleichheit aller Phänomene zu erkennen.

Am Anfang bewirkt die Meditation über Vergänglichkeit, dass sich dein Hängen an den Dingen dieses Lebens lockert. In der Mitte führt sie dazu, jede Bindung an Samsara abzustreifen. Am ende hilft sie den Weg des Nirvana zu begehen.

Am Anfang entwickelst du durch die Meditation über Vergänglichkeit Vertrauen. In der Mitte gibt sie dir Energie zum Praktizieren. Am Ende hilft sie dir Weisheit entstehen zu lassen.

Patrul Rinpoche – Worte meines vollendeten Lehrers

 

Die Tatsache, dass das Leben unbeständig und unsicher ist bedeutet nicht, dass es wertlos ist. Wenn man diese Tatsachen korrekt erkennt wird das Leben wertvoller. Sie zeigen uns, dass jeder Augenblick ein Geschenk ist.

Larry Rosenberg

 

Was für die Raupe das Ende der Welt, ist für den Rest der Welt ein Schmetterling.
Laotse

 

Wir müssen eine neue Sichtweise in Bezug auf Geburt, Alter, Wandel und Sterben entwickeln, eine Art Perspektive, die es uns ermöglicht, ohne dramatisches Gezerre mit den vielen vermeintlich vor uns liegenden Hindernissen umzugehen.

Ram Dass – Die Reise geht weiter

 

Was wir in der Vergangenheit erfahren haben ist vorbei. Es ist tot, eine Leiche. Wir müssen den Leichnam nicht weiter mitschleppen. Wir praktizieren, um uns für die Gegenwart zu öffnen, was immer sie uns auch präsentieren mag.

Joseph Goldstein

 

In Wirklichkeit ist unser Leben zusammengesetzt aus ständigem Wandel ohne Unterlass.

 Sharon Salzberg

 

Nicht-Selbst Anatta

 Fred von Allmen

Hier liegt die Gefahr einer falschen Sicht von Leerheit, aber zum Beispiel auch bei der Vorstellung da sei ein grosses Nichts oder irgend eine mystische Leere aus der die Dinge entstehen oder bei ähnlichen selbstgefertigten Sichtweisen. Diese können dadurch aufgelöst werden, dass erkannt wird, dass die Dinge zwar leer sind im Sinne einer Unbeständigkeit und Nicht-Festhaltbarkeit, aber

gleichzeitig einer strengen Gesetzmässigkeit von Ursache-Wirkung folgen – einschliesslich der gesetzmässigen Rückwirkung unserer Handlungen auf uns selbst (karma). Das heisst: was wir tun, wie wir denken, reden und handeln, ist von Bedeutung, wirkt, und ist nicht einfach leer. Es gibt ja diesen oft gebrauchten Ausspruch: "Es spielt keine Rolle wie wir handeln, es ist eh alles leer." Er ist Ausdruck eines völlig falschen Verständnisses der Nicht-Selbstexistenz der Wirklichkeit.

 

In einer Vipassana-Zugangsweise erkennen wir Nicht-Selbst (anatman / anatta / dak-me), wenn wir sehen, dass das, was wir sind, ein Tanz ist von Herz-Geist und Körperlichkeit (nama-rupa). Wenn ‘Absichten‘ (intentions) öfters und deutlicher gesehen werden im achtsamen Gewahrsein, wird die in komplexer Abhängigkeit ablaufende Prozesshaftigkeit von Erfahrung, von Dasein, von dem was wir sind, zunehmend sichtbar.

Wesentlich ist, dass erkannt wird, dass ‘niemand‘ da ist. Nicht als Idee oder als Schlussfolgerung, sondern als eindeutige, unmittelbare Erkenntnis. Erfahrungen sind da wie bisher, aber keiner der sie hat, kein Referenzpunkt, dem sie widerfahren. Dabei geht es nicht um eine einmalige Erfahrung, sonder, im Sinne einer lebenslangen Praxis, um eine Erkenntnis die zunehmend zugänglich ist, bis sie schliesslich vollständig etabliert ist.

 

Die befreiende Erkenntnis der Nicht-Selbstexistenz der Dinge des Daseins wird dadurch realisiert, dass man ihre Seinsweise sorgfältig ergründet. Um wirkungsvoll zu sein, muss dieser Prozess immer mit einer gewissen Ruhe, Stabilität und Sammlung des Geistes verbunden sein.

 Jack Kornfield

Buddha "durchschaute die menschliche Tendenz, sich mit einer begrenzten Wahrnehmung der Existenz zu identifizieren und entdeckte, dass dieser Glaube an ein individuelles kleines Ich oder Selbst ein Grundillusion ist, die Leiden erzeugt und uns von der Freiheit (…) fernhält. Er beschrieb das als "Bedingtes Entstehen".

 

Der Glaube an unsere begrenzte und armselige Persönlichkeit ist uns so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir uns gar nicht vorstellen können, wie wir ohne sie auskommen sollten. Könnten wir unsere angeborene Würde akzeptieren, würde dies zu radikalen Veränderungen in unserem Leben führen.

Denn dann wären wir plötzlich in der Lage, Großes zu vollbringen. Und doch weiß ein Teil unseres Selbst, dass wir in Wirklichkeit nicht dieses ängstliche und beschränkte Wesen sind. Jeder von uns muss also seinen Weg zur Freiheit und Ganzheitlichkeit finden.

 

Es ist der Lauf der Welt und es ist so elementar wie die Schwerkraft. Wenn wir krampfhaft darauf bestehen, dass etwas so bleibt, wie es ist, dann wird es sich trotzdem verändern. Wenn wir versuchen, daran festzuhalten, »wie es war«, dann wird uns das nur Leid und Enttäuschung einbringen, denn das Leben ist ein Fluss, und alles ändert sich. 

 

Wenn wir uns für die Wirklichkeit öffnen, dann stellen wir fest, dass wir sehr oft eine armselige Identität und von Angst bestimmte Meinungen für unsere wahre Natur gehalten haben und wie sehr uns das einschränkt. Wir können dann das Leid, das wir selbst und andere aufgrund von verzerrten Identitäten erzeugt haben, mit ungeheurem Mitgefühl anschauen.

 

 

 Pema Chödron

Auch wir können uns von den Hoffnungen und Ängsten unserer Ichbezogenheit freimachen. Das Glück die Wirklichkeit ohne diese Begrenzungen wahrzunehmen ist unser Geburtsrecht.


Irgendwann erkennen wir, dass anderen nützt, was wir für uns selber tun, und dass uns selber nützt, was wir für andere tun.


Wir haben verstanden, dass selbstloses Handeln uns von Angst und Kummer befreit.

 

Ein Krieger akzeptiert die Tatsache, daß wir unmöglich wissen können, was uns als nächstes passiert. Natürlich können wir versuchen, das Unkontrollierbare zu kontrollieren, indem wir nach Sicherheit und Vorhersagbarkeit streben, stets in der Hoffnung auf ein gemütliches und beschauliches Leben. Aber in Wahrheit vermögen wir der Ungewißheit niemals zu entgehen. Dieses Nichtwissen ist ein Teil des Abenteuers, aber es macht uns auch Angst.

Die zentrale Frage in der Schulung zum Krieger ist nicht, wie wir Ungesichertheit und Furcht entgehen können, sondern wie wir mit unangenehmen Umständen umgehen. Wie machen wir Schwierigkeiten, unsere Emotionen, die unvorhersehbaren Begegnungen des täglichen Lebens zu unserer Übung?

 

In dem Maße, in dem wir aufhören, gegen Unsicherheit und Ungewissheit ankämpfen, in dem Ausmaß löst sich unsere Furcht auf. 

 

Trotz unserer lebenslangen Erfahrung mit Veränderungen hört etwas in uns niemals auf, auf Stabilität zu beharren. Jede Veränderung, selbst eine zum Besseren, kann uns aus der Fassung bringen, weil sie unsere grundlegende Unsicherheit in Bezug auf das Leben offenlegt. Wir glauben lieber, dass wir festen Boden unter den Füßen haben, als zu erkennen, dass alles immer im Wandel begriffen ist. Eher leugnen wir die Realität des ständigen Wandels, als zu akzeptieren, wie die Dinge sind.

 Tsoknyi Rinpoche

Anhaften am Ego bezieht sich im buddhistischen Kontext auf die Art und Weise wie wir etwas extra drauftun, jenseits dessen was notwendig wäre.

 

Wir können eine Illusion nicht solide machen, das entspricht nicht ihrem Wesen. Die grundsätzliche Qualität einer Illusion ist Verwirrung. Eine Illusion wird sofort handhabbarer sobald wir sie einfach als eine Illusion anerkennen.

 

Wenn es dieser Achtsamkeit nicht erlaubt wird sich natürlich zu befreien, aufzulösen, ist man immer noch in der dualistischen Sichtweise gefangen. Der Beobachter beobachtet immer noch.

 

Auch die Investition in unser "Image" ist eine der Möglichkeiten, im Aussen Bestätigung und Erfüllung zu suchen. Unsere Umwelt soll uns bestätigen, wer wir sind, wer wir gern sein würden und was wir von uns selbst denken. 

 

Durch Achtsamkeit auf die Gedanken erkennen wir, wie unsere gewohnheitsmässige Tendenz, unsere Gedanken als etwas Festes und Wahres zu betrachten, unser Selbstbild wie unser Weltbild formt. 

 

Wenn wir unsere Gedanken beobachten, werden wir uns auch der Momente gewahr, in denen keine Gedanken da sind. .. Momente wachen Gewahrseins in der Bereitschaft, alles zu akzeptieren, was erscheint oder nicht erscheint. 

 

Im Raum kann alles entstehen. Gedanken, Gefühle und Empfindungen sind wie Vögel, die über den Himmel ziehen, ohne Spuren zu hinterlassen. Lassen Sie sie fliegen. Lassen Sie sie kommen und spurlos wieder verschwinden. Werden Sie wie der Raum, der jede Erfahrung willkommen heisst, ohne sie zu werten. Dies ist Ihre wahre Natur.

 

 Verschiedene

„Während Ihr meditiert, gibt es ein „Ich“ (das das „Selbst repräsentiert), das von sich selbst her zu existieren scheint. Denkt also: „Das „Ich“ ist bloß eine Ettiketierung.“ Und meditiert auf der Bedeutung, die es hat, wenn das „Ich“ nur ettiketiert ist. „Ich“ ist nur ein Name. Ein Name existiert nicht aus sich selbst heraus. Ein Name wird von unserem Geist verliehen. Dem können wir sicher alle zustimmen. Dieses „Ich“ ist nur Ettiket; konzentriert Euch nur darauf. Versucht, dies zu fühlen. Dies beendet sofort die Sichtweise, dass es ein wirklich existierendes „Ich“ gibt.“
Lama Zopa Rinpoche

 

„Was wir beobachten ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, die von unserer Art danach zu fragen abhängt...“

Werner Heisenberg

 

„Wie viel Leiden und Furcht, und wie viele schädigende Dinge sind in der Welt? Wenn all dies durch das Anhaften an das „Ich“ und das „Selbst“ entsteht, was soll ich dann nur mit diesem großen Dämon tun?“ 
Shantideva

 

„Der Mensch ist Teil eines großen Ganzen, das wir Universum nennen. Das Universum ist durch Raum und Zeit begrenzt. Der Mensch erfährt sich selbst, seine Gefühle und Gedanken als etwas, das vom Rest Getrennt ist – eine Art von optischer Täuschung seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist wie eine Art Gefängnis für uns, denn wir sind dadurch an unsere Persönlichkeit und einige Wesen in unserer näheren Umgebung fest gebunden. Unsere Aufgabe ist es, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, in dem wir die Kreise unseres Mitgefühls erweitern, so dass wir alle lebenden Kreaturen und die Natur in ihrer ganzen Schönheit umarmen können. Realität ist bloß eine andauernde Illusion.“

Albert Einstein

 

Wir nehmen uns normalerweise zu ernst, dies ist eine Art wie uns das Selbst narrt.

Ajahn Sundara

 

 „Ich bin nicht, ich werde nicht sein.
Ich habe nicht, und werde nicht haben.
Dies beängstigt alle Kinder
Und bringt Furcht in den Weisen um“
Nagarjuna