Warum Meditation? – die Tatsachen des Lebens anerkennen
Was ist allen Lebewesen gemeinsam? Sie wollen glücklich sein.
Das heißt ruhig, energiegeladen, offen, klar, liebevoll, verständnisvoll, tolerant, akzeptierend, freundlich, mitfühlend, gelassen usw.
Aber irgendetwas läuft schief, haut nicht hin, trotz all unserer Bemühungen:
Als erstes erkennen wir, dass es oft nicht so läuft, wie wir es uns wünschen, dass Schwierigkeiten ein Teil des Lebens sind. Vielleicht erkennen wir, dass es nicht unser persönlicher Fehler ist, sondern dass sich alles ändert, kommt und geht,. Bei allem Bemühen können wir nicht verhindern, dass wir und die Menschen die uns wichtig sind, krank und alt werden, weggehen, dass wir sterben, dass etwas anders läuft als wir es uns wünschen. Was wir uns mühsam zusammengebaut haben fällt auseinander, es hält einfach nicht......
Es entsteht Unsicherheit, Unzufriedenheit, Enttäuschung, Frustration – das können wir wahrnehmen, spüren, erforschen.
Da ist etwas Wundervolles in der Art und Weise wie sich unser Leben entfaltet hat das es uns ermöglicht den Dharma zu hören und zu praktizieren, eine seltene Gelegenheit.
Wir beginnen innezuhalten, um zu verstehen, was da abläuft, was sind die Ursachen?
Dazu braucht es ein grundsätzliches Verständnis wie das Leben abläuft:
a) sprich alles ändert sich, das Leben ist ein steter Wandel, Kommen und Gehen, Anfang, Ende, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Tag, Nacht, jung, alt, hell, dunkel und und und und
b) keine geschaffene, entstandene Situation kann uns dauerhaft zufrieden stellen, sie entsteht, vergeht, ist in ihrer Zerbrechlichkeit wertvoll und unbeständig.
c) wir haben letztendlich keine echte Kontrolle, da sitzt niemand im Cockpit. Es gibt kein festes unveränderliches "Das-bin-Ich", kein letzendliches haltbares "Ich-mir-mein", keine/r der/die das regelt, Ursachen erzeugen Wirkungen und wir können bestenfalls lernen mitzuschwingen.
Das sind für sich genommen keine Probleme, unser ungeschickter, ignoranter Umgang macht die Bühne frei für die sogenannten Geistesgifte (Kleshas), Aversion, Verlangen und Unwissenheit. Das wird dann richtig unangenehm, wenn diese Truppe und ihre jeweiligen Erscheinungsformen ins Spiel kommen.
Weil es anders ist als wir es wollen, sind wir unzufrieden, ärgerlich, frustriert, niedergeschlagen.
Oft beginnen wir dann mit Samsara Management, es soll irgendwie besser werden, warum nicht mal Meditation ausprobieren.......aber manchmal werden wir wirklich neugierig. Wir lesen inspirierende Bücher, hören berührende Musik, sehen einen Film, begegnen beeindruckenden Menschen, beginnen die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass wir auch anders leben/sein könnten, (mehr) Freiheit mit dem was ist, scheint möglich.
Es braucht überzeugende Inspiration, eine solide, aufgefrischte immer wieder gestärkte Motivation. Wir testen Meditation, ein Weg !? Unsere Unzufriedenheit kann aufhören, wenn wir eine unrealistische, wirklichkeitsfremde Haltung erkennen, verstehen.
Mit weiser Aufmerksamkeit können wir die Gesetze entdecken, die unseren Körper, unser Herz und unseren Geist beherrschen.
Wir suchen nach Wegen zu mehr Bewusstheit, innerer Geräumigkeit, zu mehr Freiheit, diese Wege müssen wir dann aber auch gehen.......
Buddhistische Meditationspraxis hat die Absicht zur Befreiung zu führen, d.h. Leiden zu mindern, Glück und Zufriedenheit zu fördern.
Das kann heißen voll in der Welt, im Leben zu sein, wach, im Kontakt, ohne in Strukturen, Gewohnheiten eine trügerische Sicherheit zu suchen. Es geht auf diesem Weg darum das menschliche Potential auszuschöpfen, uns glückstauglich zu machen.
Es gibt Übungsbereiche für ein gutes, ethisches, verantwortungsvolles, waches und freudvolles Leben, die Orientierung geben können.
Die Tragik des modernen Menschen ist nicht, dass er immer weniger über den Sinn des Lebens, des eigenen Lebens weiß,sondern dass ihn das immer weniger stört.
Den buddhistischen (Übungs-)Weg kann man in folgende Bereiche aufteilen:
Achtsamkeit/Gewahrsein ist zentral eröffnet die Möglichkeit den Wandel mitzugestalten.
Buddhistische Meditation mal einfach ausgedrückt:
a) den Geist beruhigen
b) das Herz öffnen
c) lernen loszulassen bzw. sein zu lassen
oder anders ausgedrückt:
wahrnehmen, beobachten
entspannen zu- bzw. sein lassen
Kannst Du dieser Sichtweise aus eigener Erfahrung zustimmen? Oder ist es nur eine weitere schöne Idee? Check it out........
Das Geheimnis des Lebens ist kein Problem, das es zu lösen gilt, sondern eine Wirklichkeit die gelebt
werden will.
Gerafft verstehe ich unter vipassanä die anschauliche (nicht etwa nur begrifflich "etikettierende") Vergegenwärtigung der Drei Daseinsmerkmale in jedem Ereignis meines Erlebens - die fortlaufende und bewusste Erfahrung, dass jedes Phänomen meines Daseins unbeständig, abhängig und unpersönlich ist.
Die Tatsache, dass das Leben unbeständig und unsicher ist bedeutet nicht, dass es wertlos ist. Wenn man diese Tatsachen korrekt erkennt wird das Leben wertvoller. Sie zeigen uns, dass jeder Augenblick ein Geschenk ist.