Mehr als früher werden Fragen zu Krieg, Ökologie, Gender, Rassismus, Migrationsströmen, Populismus und Nationalismus oder Menschenrechten und deren Bezug zur Dharma-Praxis gestellt. Aber wir können auch darüber nachdenken, wer wir eigentlich wirklich sind? Wie sollen wir leben? Was ist unser wahrer Daseinszweck in dieser flüchtigen, fließenden Welt, diesem Raumschiff Erde? Wie sollen wir jemals unser ganzes Potential verwirklichen, uns selbst und unseren Mitmenschen helfen, ohne die Antworten auf diese großen Fragen zu wissen? Lama Surya Das – Buddha is as Buddha does Vollkommene Weisheit, oder Prajna, die sich nur, durch die fortwährende Praxis der 5 vorhergehenden Paramitas (Großzügigkeit, Ethik, Geduld, Bemühen, Achtsamkeit/Meditation) einstellt, liefert uns ein sehr feines Verständnis darüber wie die Dinge funktionieren und sich zueinander verhalten, darüber was letztendlich zählt und was nicht, und über die jeweiligen Kosten und Vorteile der verfügbaren Optionen. Lama Surya Das - Buddha is as Buddha does Die befreiende Qualität der Freigiebigkeit Das Wesen der Großzügigkeit ist loslassen. Großzügigkeit ist eine Aktivität die uns lockerer macht. Indem wir verschenken, was wir können – einen Euro, eine Blume, ein Wort des Trostes – üben wir uns darin loszulassen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Großzügigkeit zu üben. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, was wir geben, sondern, dass wir unsere Haltung des Festklammerns aufweichen. Der Weg der Großzügigkeit besteht darin, dass wir uns so weitgehend mit dem Bodhicitta verbinden, dass wir bereit sind alles aufzugeben, was ihm im Wege steht. Wir öffnen uns und lassen zu, dass wir angerührt werden. Wir gewinnen Zutrauen zu einem alles durchdringenden Reichtum. Auf der Ebene des alltäglichen Geschehens erfahren wir das als Flexibilität und Wärme. Pema Chödron – Die Weisheit der Ausweglosigkeit Verlangen ist eine Haltung der inneren Armut. Es äußert sich in dem Gefühl, immer noch auf etwas zu warten, weil die gegenwärtige Situation nie ganz gut genug ist. Immer fehlt mindestens ein Mosaikstein zur momentanen Ganzheit, zum Glück. Ist er endlich gefunden, fehlt wie von Zauberhand plötzlich ein anderer Stein, und das Spiel kann von vorne beginnen, endlos. Demgegenüber ist Verlangenslosigkeit eine Haltung der Weiträumigkeit im Geist, die sich in Genügsamkeit und Zufriedenheit äußert. Fred von Allmen – zu Großzügigkeit Dana im Geiste der Großzügigkeit und Solidarität, ist ein wesentlicher Bestandteil buddhistischer Geistes- und Herzensschulung. In Asien ist die Lehre mit Geld nicht zu bezahlen. sie ist keine Ware eher ein Geschenk Es gibt zwei Übungsgebiete: 1. die eigene Praxis der Großzügigkeit und Entwicklung einer Verbundenheit mit allen Lebewesen. 2. Aspekt Unterstützung von Lehrenden, Praxisorten und der Lehre in all ihren Ausformungen. Eigene Praxis: Entfaltung von Großzügigkeit als spirituelle Praxis ist eine Übung in der Kunst des Gebens und Nehmens. Was sind unsere Prioritäten, was ist uns wirklich wichtig in diesem Leben? wo liegt für uns wahres Glück? Wie drückt sich unser Wissen darüber in unserem Verhalten aus, wie verbringen wir unsere Zeit, was unterstützen wir mit unserem Geld, wofür setzen wir unsere Energie ein? Richtig praktizierte Großzügigkeit und Offenherzigkeit schafft innere Weite, Verbundenheit zu anderen Wesen. Wer großzügig sein kann ist reich, hat so viel, dass er/sie geben kann. Die Praxis des Gebens ist auch ein aktives Loslassen von Dingen die uns ohnehin nur für eine bestimmte Zeit anvertraut sind. Gebe ich mit Freude, verbindet mich dies mit der Freude des Empfängers. Das rechte Maß von Geben und Nehmen? Kann ich annehmen? Meine Grenzen, kann ich sie weiten oder muss ich sie so akzeptieren? Die Übung von Großzügigkeit, Dana, ist eine Übung, man kann nichts falsch machen. Das Wesen der Großzügigkeit ist loslassen. Großzügigkeit ist eine Aktivität die uns lockerer macht. Indem wir verschenken, was wir können – einen Euro, eine Blume, ein Wort des Trostes – üben wir uns darin loszulassen. Aspekt Unterstützung von Lehrenden, Praxisorten, der Lehre Wir haben das Privileg mitzuhelfen, dass diese Praxis in unserer Konsumwelt überleben kann. Durch unsere Unterstützung haben auch andere die Gelegenheit mit diesem Weg Kontakt zu machen, zu schauen, ob das eine Möglichkeit für sie darstellt. Wir können unsere Dankbarkeit, Wertschätzung Ausdruck verleihen, indem wir unsere finanziellen Mittel, unsere Zeit und Energie geben, schenken. Ist das nicht toll.... Geben bedeutet vor allem, Freude, Glück und Liebe zu schenken. Wenn wir geben machen wir den anderen vielleicht glücklich, sicher aber ist, dass wir selbst Glück verspüren. Ganz wesentlich in Bezug auf das Zusammenleben und in Bezug auf das zusammen Meditieren und Praktizieren, ist unser Verhalten – wie wir alle wissen. Sensibilität in allen Beziehungen Ehrlichkeit Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. Warum haben wir oft Mühe mit Vertrauen? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Unserer Gesellschaft steckt tatsächlich in einer tiefen Vertrauenskrise. Im Zeitalter der Information und der Medien werden wir fast überall und ununterbrochen mit Anreizen jeder nur denkbaren Art bombardiert. Ein Resultat ist der Verlust unserer Fähigkeit zu empfangen, zu lauschen und zu spüren, was richtig ist und was für uns selbst stimmt. Fred von Allmen– Mit Buddhas Augen sehen Durchs Leben zu kommen und gleichzeitig seine Integrität zu wahren, ist harte Arbeit. Geduld ist so ganz gegen den Zeitgeist. "Never a dull moment" hieß ein Album von Rod Stewart in den frühen 70ern. Immer etwas zu tun, immer effektiv, beschäftigt, nützlich (so kenne ich es gut). Jede freie Minute wird ausgefüllt. Wer Muße hat ist fast schon verdächtig. Die größte Erkenntnis ist es, dass das Leben genau so ist, wie es sein sollte. Buddha Nichtstun ein absolutes no-go. Ist der spirituelle Weg noch eine to-do-Liste, die erledigt werden muß!? Warten an der Ampel, an der Supermarktkasse, auf die U-Bahn, im Stau, auf eine Verabredung, was passiert da? Kultivieren wir Ungeduld oder Geduld? Nichts los, oft die erste Antwort unseres Systems - Müdigkeit, Abschlaffen, nix los also schlafen......Wie schmerzhaft ist es Ungeduld bei ihrem Job zu beobachten? Ungeduld können wir bei der Meditation ganz gut kennenlernen - wie lange geht`s denn noch, ist der/die da vorne eingeschlafen, hat uns vergessen!? Noch 2 Sitzungen, 3 Tage, 2 Wochen bis es vorbei ist........Wie können wir uns mit der Ungeduld anfreunden und sie so verzaubern, dass sie zur Geduld wird? Interessante Praxisaspekte........ Die Qualität des geduldigen Annehmens, Khanti, ist ein wesentlicher Aspekt der bedingungslosen Güte. Es ist das Willenssein und die Fähigkeit, die momentane Erfahrung ‒ ob angenehm, unangenehm oder gar schmerzhaft ‒ voll und ganz anzunehmen. Man könnte sagen: Geduld (Khanti), wenn sie zur Pāramitā geworden ist, ist ganz und gar tolerant gegenüber allen inneren und äusseren Erfahrungen, während Güte, Mettā, vollständig offen ist gegenüber allen Lebewesen. Geduldiges Annehmen wird verglichen mit der Erde, welche allzeit bereit ist Sonne, Regen, Saat und Ernte und alles was auf ihr lebt, zu empfangen und zu tragen, während Mettā mit der Sonne verglichen wird, die unterschieds- und vorurteilslos auf alles scheint, was auf der Erde lebt. Fred von Allmen In dem Maße, in dem wir aufhören, gegen Unsicherheit und Ungewissheit anzukämpfen, in dem Ausmaß löst sich unsere Furcht auf. Nicht müde werden Dem Wunder die Hand hinzuhalten Leise und geduldig Wie einem Vogel Wenn du das trübe Wasser zur Ruhe kommen lässt, wird es klar. Wenn du deinen aufgeregten Geist zur Ruhe kommen lässt, wird deine Verhaltensweise gleichfalls klar. Ajahn Chah –Still forest pool - Ohne Energie läuft über kurz oder lang nichts.... - Es braucht einen klugen Umgang mit Energie, Bemühen ist notwendig, aber falscher Ehrgeiz erzeugt eine neue Gelegenheit zu verkrampfen (schwierig im Westen, sich entspannt bemühen!?) - Wie die Saiten eines Instruments, nicht zu schlaff, nicht zu straff, was heißt das für mich!? - Inspiration ist enorm wichtig. Wo und wie finde ich sie? - Sorgfalt hinsichtlich des Körpers. Ruhe, Entspannung und Aktivitäten, das muß jede/r selbst entscheiden - Beachtung der Vorschläge für heilsames Verhalten, v.a. Konsum (Medien/soziale Netzwerke), Drogen, don`t keep busy all the time Wir haben mehr Energie und Ausdauer, wir bleiben wach und interessiert, wenn wir immer wieder unsere Motive klären. Mit der Meditation ist es wie im sonstigen Leben auch: Wir haben Zeit und Energie für alles, was uns am Herzen liegt. Sylvia Wetzel Wie kann man beim Praktizieren ein Ziel verfolgen, sich durch eine bestimmte Absicht und Richtung inspirieren lassen, und es dennoch vermeiden, sich in einem Wirrwarr von Anstrengung und Ehrgeiz zu verfangen? Das ist eine entscheidende Frage für jeden, der sich auf einem spirituellen Weg befindet. Joseph Goldstein - Vipassana Je rückhaltloser wir unsere Energie hingeben, desto mehr strömt sie zu uns zurück. Anagarika Sujata An diesem Punkt sei ein Geheimnis des Übens wie auch des gewöhnlichen Lebens erwähnt: Energie verhält sich genau entgegengesetzt zu unseren Befürchtungen. Wir ähneln keineswegs einer Batterie, die irgendwann leer ist. Je mehr wir uns öffnen, um so größer wird die Energie und die Anstrengung die durch das Üben freigesetzt wird. Jack Kornfield Als wir unser Ziel aus dem Auge verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen. Mark Twain Im Laufe des Übens müssen wir die Achtsamkeit nähren indem wir lernen, für unseren Körper zu sorgen und intensiver in ihm zu leben. Sammlung - bringt innere Ruhe - die Fähigkeit in das Wesen der Dinge zu dringen, sie zu verstehen - Sammlung, Konzentration notwendig für Energie, Entschlossenheit, Ruhe Praxis: Samatha-Meditation - Sammlung, ruhevolles Verweilen, auf ein Objekt ausgerichtet (tib.-shine) Das kann z.B. die Atembetrachtung sein, man kann zählen oder ein äußeres Objekt fixieren und beim Abschweifen zurückkehren. Die Brahmaviharas (Liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude, Gleichmut) eignen sich sehr gut zur Sammlung. Was sind die Probleme bei der Entwicklung von Sammlung: - Der Geist wird gereinigt, aber das ist noch keine Befreiung. - Reinigend und fördernd für heilsame Qualitäten, aber abhängig von den Umständen (z.B. Retreatsituation) - Die geistigen Blockaden sind für eine Zeit unterdrückt, nicht befreit - Verbissenes Sich-Bemühen, neues Ego-Projekt, ich bin........ - Anhaftung an angenehme Zustände - Sammlung für sich nicht gut/schlecht, hängt vom Objekt/Motivation ab - Realistisch bleiben was für uns drinliegt im Alltag, vielleicht manchmal Ruhe!! Konzentration zu entwickeln ist vergleichbar mit dem Stimmen einer Laute, manchmalmuß man die Saiten stärker anspannen, manchmal muß man sie etwas lockern, damit sie harmonisch zusammen klingen. Buddha Sammlung entsteht durch stetige Ausrichtung des Geistes auf ein Objekt. Diese Stetigkeit erfüllt den Geist mit enormer Kraft. So wie Licht, das in einem Laserstrahl konzentriert wird, Stahl durchschneiden kann, vermag der gesammelte Geist tief in den Prozess von Körper und Geist eindringen und die Bereiche des Bewusstseins gründlich zu erforschen. Das Merkmal von Samadhi (Sammlung) ist die Abwesenheit von Zerstreuung. Sammlung befreit uns nicht, aber sie stellt ein inneres Umfeld bereit, das ausgesprochen empfänglich für transformierende Weisheit ist. Christina Feldman Natürliche Meditation heißt der gerade anstehenden Aufgabe die uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken. Sich völlig dem hingeben was gerade getan werden muß ist die beste Konzentrationsmethode, und macht die außerordentliche Kraft des im Hier-und-Jetzt-Seins deutlich. Lama Surya Das - Buddha is as Buddha does Was verstehen wir unter dem Begriff Weisheit, hat das überhaupt einen Platz in unserem Leben, eine Bedeutung? Oft wird Cleverness, Klugheit, Schlauheit bewundert, hat das mit Weisheit zu tun? Menschen die immer nach ihrem Vorteil trachten, selbstsüchtig sind, geniessen eine gewisse Achtung (Stars, Politiker, Wirtschaftsbosse, Sportler, Künstler usw.) Was fehlt da, damit es weise genannt werden könnte? Ist Weisheit für uns eine schöne Utopie eine wunderbare Idee, aber wir doch nicht? Unterschiedliche Arten, Einteilungen von Weisheit, Wissen: Theravada: Nach Entstehung 3 Arten des Wissens: 1) Auf Nachdenken beruhendes Wissen (cinta maya panna) 2) Auf Lernen beruhendes Wissen (suta maya panna) 3) Auf Geistesentfaltung beruhendes Wissen (bhavana maya panna) Im Mahayana wird unterschieden:: -weltliche Weisheit -geringere nichtweltliche Weisheit - 3 Daseinsmerkmale erkennen und dementsprechend leben -große nichtweltliche Weisheit - Leerheit verwirklichen Asanga - Kommentar zum Schmuck der Mahayana-Sutren Du kannst entweder weise sein oder Wissen haben. Du kannst Weisheit nicht verstehen, Du kannst sie nur verkörpern. Vollkommene Weisheit, oder Prajna, die sich nur, durch die fortwährende Praxis der 5 vorhergehenden Paramitas (Großzügigkeit, Ethik, Geduld, Bemühen, Achtsamkeit/Meditation) einstellt, liefert uns ein sehr feines Verständnis darüber wie die Dinge funktionieren und sich zueinander verhalten, darüber was letztendlich zählt und was nicht, und über die jeweiligen Kosten und Vorteile der verfügbaren Optionen. Lama Surya Das - Buddha is as Buddha does Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern mehr Weisheit. Weisheit kommt von unserer eigenen Aufmerksamkeit. Buddha Achtsamkeit erkennt, dass ein Gedanke da ist, und Beständigkeit der Achtsamkeit stärkt und stabilisiert die Konzentration des Geistes. Die Ergründung der Dhammas, der Weisheitsfaktor des Geistes erforscht dann die unbeständige und substanzlose Natur des Gedankens. Wer den Weg nach innen fand Wer in glühndem Sichversenken Weisheit ohne Methode fesselt an Nirwana Methode ohne Weisheit fesselt an Samsara- Deshalb braucht es die Kombination von beiden Gampopa – Der kostbare Schmuck der Befreiung Es steht uns frei, unseren eigenen Weg zu finden Über Felsen – zwischen Bäumen – Da wo keine Pfade sind. Der Gebirgskamm und der Wald Bieten sich unseren Augen und Füßen dar Und die entscheiden selbst Mit ihrer alten, praktischen Weisheit Wohin das Wilde uns bringen wird. Loslassen, Entsagung, Verzicht haben oft keine gute Presse in unserer Konsumgesellschaft. Was sollen wir überhaupt loslassen? Auf was verzichten, warum? Klingt irgendwie nach Askese, Weltabgewandheit. Was bedeutet lernen loszulassen bzw. sein zu lassen? a. wir nehmen eine Situation an wie sie ist b. wir erkennen an, dass wir das Leben nicht in unter Kontrolle haben c. wir tun unser Bestes und was dabei herauskommt liegt nicht in unserer Hand d. Wir können mit den Gezeiten unseres Lebens vertraut werden, sind präsent, offen, in Kontakt, fließen mit. e. Wir üben, was wir nicht ändern können mit Würde anzunehmen, zu akzeptieren? f. Wann gilt es loszulassen, wann anzunehmen? Beispiele: Festhalten bedeutet oft Leid: Alte Beziehungen, Verletzungen längst vergangen trotzdem!! Körperliche Möglichkeiten, Stellung, Bedeutung, Fähigkeiten Loslassen/Seinlassen geschieht, kann nicht erzwungen werden, aber es gibt: Wege zum Loslassen - Großzügigkeit, Freigiebigkeit, Offenherzigkeit - Mitgefühl entwickeln - Vergebung üben - Wertschätzung, Dankbarkeit für das was wir bekommen haben, für andere - Kontemplation, Reflektion, z.B. Was müssen wir los-/seinlassen, um freier zu leben? - Gleichmut entwickeln unterstützt Loslassen - Auf einem spirituellen Weg z.B. über Meditation, Engagement aufwachen Was bedeutet loslassen bzw. sein zu lassen nicht? - Gleichgültigkei, (ist sowieso alles vergänglich und leer? - Fatalismus, kann man nichts machen, mir doch egal - Nicht-Engagement, bringt nichts Loslassen, Abkehr, Verzicht bedeuten, dass wir erkennen, wie sehr wir von Verlangen undAnhaften in Gefangenschaft gehalten werden und wie befreiend es ist, uns davon abzuwenden. Es ist eine Abkehr von unheilsamem, leiden-schaffendem Tun, zugunsten von dem was heilsam und befreiend ist. Fred von Allmen Er verschwendete eine Menge Zeit damit über Dinge nachzudenken die zu nichts führten. Oft verwandelte sich sein Geist in eine Popcorn-Maschine wegen der einfachsten Sachen. Richard Brautigan – Sombrero Fallout Willst du glücklich sein, dann verzichte auf unnütze Geschäftigkeit, auf leere Worte, auf die Hast, die nichtsist als eine unglückselige Flucht. Halte inne, beruhige deinen Geist, lausche deinem Leben. Drukpa Rinpoche Am Wichtigsten ist es den Ruhestand zu nutzen, um zu zeigen, dass Du glücklich bist. Das ist eine Gefälligkeit an all die jungen Menschen die Dich beobachten. Du hattest ein langes Leben. Du hast hart gearbeitet. Du hast versucht Dich zu entwickeln. Nun kannst Du das alles endlich aufgeben. Du kannst eingestehen, dass es nicht funktioniert und Freude am Leben haben. Tofu Roshi Erfahre diese Welt als seine Luftblase, eine Welle, eine Illusion, einen Traum. Dhammapada Ehrlich, wahrhaftig und authentisch sein, ohne Unterschied zwischen Worten und Handlungen ‒ und aufrichtig, mit ‘Liebe zur Wahrheit’, den Weg gehen. Lama Tilman Man spricht die Wahrheit, fühlt sich der Wahrheit verpflichtet, ist zuverlässig und Buddha So wie der Morgenstern immer exakt in seiner Bahn läuft, ohne von seinem Kurs Buddha Möge ich immer die Wahrheit sprechen. Möge ich der Wirklichkeit, Wahrheit und Aufrichtigkeit entsprechend leben und handeln. Möge ich mich der Wahrheit, Wirklichkeit und Aufrichtigkeit widmen, sodass dies in anderen Personen Vertrauen und Zuversicht erweckt. Unaufhaltsam Das eigene Wort, Wo da Wort vorbeifliegt Besser ein Messer als ein Wort. Hilde Domin Bei Adhitthana handelt es sich um einen Aspekt der spirituellen Praxis, der von manchen Meditierenden oft unterschätzt, meist sogar übersehen wird. Adhitthana ist die Ausrichtung auf die Werte und Ziele unserer Praxis, aber auch die Entschlusskraft auf diesem Weg vorwärts zu gehen. Fred von Allmen Entschlossenheit Adhitthana, (Entschiedenheit, Entschlossenheit, Selbstbestimmung, Wille), ist ein fest zur Sache stehen, die eindeutige Entscheidung etwas konsequent durchzuführen worauf man seine Aufmerksamkeit gerichtet und wozu man eine klare Einstellung erlangt hat. Die „Qual der Wahl“ hat man hinter sich gelassen, die Notwendigkeit einer Handlung erkannt. Noch bist du da Bald Noch Sei was du bist Rose Ausländer Einander zu lieben ist für die Menschen die äusserste und letzte Prüfung, das Werk, für welches jedes andere blosse Vorbereitung ist. Rainer Maria Rilke Einen Anderen zur Befriedigung unserer Bedürfnisse und für unserer eigene Sicherheit zu benutzen, ist nicht Liebe; Liebe ist ein Zustand in dem es kein Verlangen nach Sicherheit gibt; es ist ein Zustand der Verletzlichkeit; sie ist der einzige Zustand in dem Ausschließlichkeit, Feindseligkeit und Haß unmöglich sind. Krishnamurti Haß endet nie durch Haß; durch Liebe allein wird er geheilt. Das ist das alte und ewige Gesetz. Buddha Wenn ich morgens aufwache gelobe ich mit allen Wesen Denen zu zuhören die ich liebe, besonders den Dingen die sie nicht sagen. Es gibt nicht so etwas wie seltsame Menschen. Manche Menschen brauchen einfach etwas mehr Verständnis als andere. Um unser eigenes Herz zu öffnen wie ein Buddha, müssen wir die zehntausend Freuden und zehntausend Leiden umschließen. Alle Dinge sind im Herzen Selbst wenn du so viele Bücher verschlingst, Ryokan Der große Weg ist nicht schwierig für diejenigen die keine Vorlieben haben. III. chinesischer Zen-Patriarch Kris Kristoffersen „Upekkha, Gleichmut bezieht sich auf die Fähigkeit inmitten all der Anforderungen und Schwierigkeiten des Lebens - wie Erfolg, Misserfolg, Gewinn, Verlust, gutem oder schlechtem Ruf, Lob oder Tadel-heitere Gelassenheit zu bewahren“ Fred von Allmen - Mit Buddhas Augen sehen Möge ich die Kraft haben die Dinge zu verändern, die ich verändern kann, die Geduld zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann und die Weisheit, den Unterschied zwischen den beiden zu erkennen. Franz von Assissi In der Klarheit eines ruhigen Geistes gibt es Raum für alles, was geschieht und was geschehen mag. Ram Dass - Wie kann ich helfen Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber Du kannst lernen sie zu reiten. Swami Satyananda Was es ist Es ist Unsinn Sagt die Vernunft Es ist was es ist Sagt die Liebe Es ist Unglück Sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz Sagt die Angst Sagt die Einsicht Es ist was es ist Sagt die Liebe Es ist lächerlich Sagt der stolz Es ist leichtsinnig Sagt die Vorsicht Es ist unmöglich Sagt die Erfahrung Es ist was es ist Sagt die Liebe
Meditation die der reinen Entspannung oder der Gesundheit dient ist da ziemlich bedeutungslos. Eine konsistente buddhistische Lebenspraxis kann uns aber in vieler Hinsicht durch Krisen begleiten und in Schwierigkeiten unterstützen. Gleichzeitig macht sie uns, hoffentlich, zu nützlicheren Gliedern der menschlichen Gesellschaft, die sich in konstruktiver Weise bei den erwähnten aktuellen Problemkreisen engagieren.
Eine solche ‘Lebenspraxis’ bedingt, dass wir unser Leben, ob Alltag oder Sonntag, ob Arbeit oder Freizeit, als Praxiszeit angehen. Was sich besonders eignet für eine solche Praxis sind die sogenannten Pāramitās.
Was sind diese Pāramitās ‒ in Pali oft auch Pāramīs genannt? Sie werden als transzendente Tugenden beschrieben, die ans jenseitige Ufer, also zum Erwachen, führen. Pāra bedeutet jenseitig, das jenseitige Ufer, mita (oder ita) ist das was vorwärts geht, also ‘die Tugenden die zum jenseitigen Ufer führen’ oder einfach ‘transzendentes Handeln’. Dabei bezieht sich ‘transzendent’ hier nicht auf einen jenseitigen Bereich, sondern auf die Art und Weise wie wir unser Leben führen und wie wir die Welt wahrnehmen: entweder in einer selbstzentrierten Weise ‒ oder eben frei von Selbstbezogenheit, offen und altruistisch, eben transzendent.
Oft werden die Pāramitās auch als ‘Vervollkommnungen’ bezeichnet. Es sind diejenigen Qualitäten von Herz und Geist, die Bodhisattvas in zahllosen Leben weiter kultivieren, bis sie Buddhaschaft erlangt haben. In manchen Traditionen wird auch gelehrt, dass wenn Praktizierende in ihrem Bemühen um befreiende Einsicht, also um die ‘Pāramitā der Erkenntnis’, keine Fortschritte mehr machen können, sie gezielt die anderen Pāramitās, wie Liebevolle Güte, Gelassenheit etc. kultivieren sollten.
Um Geist und Herz zu klären, zu ergründen und zu befreien, brauchen wir klare Absichten, heilsame Motivationen, ethische Integrität.
Wir müssen Meditation und Praxis auf einer Grundlage ethischen Verhaltens leben!
Heilsames Verhalten (sila/shila) wird verglichen mit den Wurzeln eines Baumes. Ohne Wurzeln wird es keine Äste, Blätter und Blüten geben und er wird letztlich keine Früchte tragen.
Es geht hier um die bekannten und ganz essentiellen Verhaltensrichtlinien oder Regeln, denen wir für die Retreat-Tage hier folgen werden (und hoffentlich auch sonst im Leben).
Sie haben alle mir Respekt und Achtung vor dem Leben zu tun.
Nicht-Töten – Leben respektieren
Die erste Regel lautet: Kein Lebewesen absichtlich töten oder verletzen. Egal wie gross oder klein
Eigentum respektieren
Die zweite Verhaltensregel ist genau so offensichtlich: Nicht zu nehmen, was uns nicht gehört oder was unsnicht gegeben wurde.
Im Bewusstsein des Leids, das durch sexuelles Fehlverhalten entsteht, gelobe ich, Verantwortungsgefühl zu entwickeln und Wege zu erlernen, die Sicherheit und Integrität von Individuen, Paaren, Familien und der Gesellschaft zu schützen.
Kein Alkohol, keine Drogen
Die nächste Regel: Wir verzichten auf Drogen und Alkohol, denn bei unserer Praxis hier geht es darum, dass der Geist wach und klar wird.
Die letzte der fünf Regeln: Ehrlichkeit, die Dinge so beschreiben wie sie tatsächlich sind.
Je der Weisheit Kern geahnt,
Daß sein Sinn sich Gott und Welt
Nur als Bild und Gleichnis wähl
Ihm wird jedes Tun und Denken
Zwiegespräch mit seiner eignen Seele,
Welche Welt und Gott enthält.
vertrauenswürdig. Man wird nie absichtlich lügen, weder zu seinem eigenen Vorteil noch zum
Vorteil einer anderen Person, noch für irgendeinen Vorteil.
abzuweichen, so sollte unsere Rede geradlinig und ehrlich sein. Solche Rede allein bedeutet
Wahrhaftigkeit.
wer holt es zurück,
das lebendige,
eben noch unausgesprochene
Wort?
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf
anzukommen.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.
Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende
das Wort.
Wirf deine Angst
in die Luft
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Gib was du hast
Wie es Sandkörner im Ganges gibt,
Das ist doch alles nicht so viel wert
Wie das wirkliche Erfassen eines einzigen Zen-Verses.
Wenn du das Geheimnis des Buddhismus wissen möchtest,
Hier ist es: «Alle Dinge sind im Herzen!»
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, nichts mehr zu verlieren zu haben.