Wie oft machen wir uns schlecht, zweifeln, kritisieren uns scharf. Kaum jemand ist rücksichtsloser, verletzender als wir uns selbst gegenüber. Woher kommt das? Warum sind unsere Erwartungen an uns so überhöht, so anspruchsvoll? Von wem haben wir diese hohen Erwartungen? Warum vermiesen wir uns unser Leben so oft grundlos…….!?
Was braucht es, damit wir sehen welche guten Eigenschaften wir haben? Wir könnten uns öfter selbst auf die Schulter klopfen, unsere innere Güte anerkennen.
Es gibt im buddhistischen Meditationsuniversum Praktiken, die sich dem Bereich widmen bzw. durch sie können wir unsere Güte, unser Wohlwollen, unsere Hilfsbereitschaft, unsere Freude und Mitfreude Vertrauenswürdigkeit erkennen, bestärken.
Die Metta-Meditation (Liebende Güte, Freundlichkeit) ist eine gute Gelegenheit auch das Gute in uns zu sehen und uns daran zu erfreuen. Wir gehen durch unser Leben und sehen, wo wir geholfen haben durch ein gutes Wort, eine Aktion, eine Zurückhaltung. Wir erinnern uns daran, wen wir unterstützt, ermutigt haben und an welchen Stellen andere Menschen uns mit ihrer Güte in Kontakt mit unseren eigenen Möglichkeiten gebracht haben. Wenn wir unser Herz für andere Lebewesen öffnen wollen, müssen wir den Mut haben auf unser Leben zu schauen und Verantwortung dafür übernehmen, ohne abzuheben oder uns zu verurteilen.
Die Praxis von Güte/Metta ist eine stete, vorbehaltlose Haltung der Verbundenheit, die ausnahmslos alle Lebewesen einschliesst – auch sich selbst.
Ein Mitgefühls-Scan in unserer Biographie enthüllt Situationen in denen wir anderen Lebewesen durch unsere Zuwendung nahe gekommen sind. Wo haben wir mitgefühlt, waren gegenwärtig, obwohl es uns innerlich zerrissen hat. Krankheit, Alter, Tod bieten reichlich Gelegenheit uns das Herz brechen zu lassen, damit unser inneres Licht aufscheint. Gibt es konkrete Situationen an die wir uns erinnern, die uns vor Augen führen, dass wir da waren als es darauf ankam? Wir tun gut daran auch uns selbst mit Mitgefühl durchs Leben zu begleiten. So eine Lebenszeit ist nicht einfach und jeder Mensch sieht sich immer wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert. Unsere besten Absichten reichen oft nicht aus, da die Konditionierungen stark sind. Wir brauchen ein weites, nicht-urteilendes Gewahrsein, um zu sehen wo wir stehen und vielleicht auch wie unser Weg dahin gewesen ist. So einzigartig jeder Lebensweg ist, begegnen wir doch den gleichen leidhaften Situationen. Achtsam dabei zu sein, uns nicht abwenden kann uns befreien.
Irgendwann erkennen wir, dass anderen nützt, was wir für uns selber tun, und dass uns selber nützt, was wir für andere tun.
Mitgefühl bedeutet, dir bewusst zu sein, dass das Leiden in dir existiert und auch in anderen Menschen vorhanden ist.