Rechte Achtsamkeit, Geistesgegenwart

 

 Rechte Achtsamkeit, Geistesgegenwart

Gewahrsein, Geistesgegenwart,Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Präsenz (Sati)

 

Definition von Achtsamkeit

Ohne die Betrachtung, Wahrnehmung der Vorgänge in und um uns herum kann keine klare Sicht entstehen.

        

Achtsamkeit weiß was geschieht, welche Faktoren anwesend sind und welche nicht, und entscheidet welche gestärkt werden müssen. (Ochsenkarrenlenker)

„Achtsamkeit soweit es der Erkenntnis dient“

 

Sunset

 

 

 

 

Rechte Achtsamkeit ist die Fähigkeit des Geistes wahrzunehmen was ist, ohne die Erfahrung zu werten, an ihr zu haften oder sie zu manipulieren.

                                                         Fred von Allmen

 

 

 

 

 

Welche Rolle spielt Achtsamkeit? Wo geschieht das Leben??

4 Grundlagen des Gewahrseins (der Achtsamkeit)

  • Körper (Haltung, Atem, Tätigkeiten)

  • Gefühls- /Körpertönungen (vedana) angenehm – unangenehm – neutral

  • Geist und Herz (Bewußtseinszustände - Liebe/Hass, Grausamkeit/Mitgefühl, Sammlung/Zerstreutheit, Wachheit/Schläfrigkeit, Stimmungen, Emotionen

  • Objekte des Geistes und des Herzens, Geistesinhalte, Gedanken (dhamma) 

  • Hemmnisse der Meditation (Verlangen, Aversion,Müdigkeit, Ruhelosigkeit, Zweifel

  • Aggregate - Körperlichkeit/Gefühlstönung/Unterscheidungsvermögen/Bildekräfte/Bewußtsein

  • Edlen Wahrheiten

  • Faktoren der Erleuchtung (Gewahrsein/Ergründung/Energie/Freude/Ruhe/Sammlung/Gleichmut

  • Indriya (spirituelle Fähigkeiten – Achtsamkeit/Bemühen/Sammlung/Vertrauen/Weisheit)

 

Es geht nicht ums Denken über die Erfahrung des Moments, sondern um ein direktes im Kontakt sein.

                                                         Fred von Allmen

 

Was fördert die Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist der Ursprung von Achtsamkeit

Den Kontakt mit geeigneten Menschen suchen

Entspannung, Ruhe pflegen

 

 

spiegel

 

 

 

 

 

 

Achtsamkeit ist, all die Details deines Lebens zu lieben.

                                  Pema Chödrön

 

 

 

 

 

 Hemmnisse, Hindernisse

5 Hemmnisse/Hindernisse der Meditation

 

Einem dieser Zustände begegnet man in der Meditationspraxis (und im Leben) sicherlich.

Sie sind weit verbreitet und begleiten uns getreulich.

 

1) Verlangen, Anhaften - Gegenmittel Einsgerichtetsein

etwas fehlt noch zum vollkommenen Glück, ich brauche nur noch.....

 

2) Hass, Aversion, Ärger, Widerstand - Gegenmittel freudiges Interesse

 ich will das nicht, das/der ist blöd, weg damit                

 

3) Müdigkeit, Bequemlichkeit, Langeweile, Stumpfheit

Gegenmittel angewandte, hingewendete Aufmerksamkeit

bleierne Schwere, nichts los, zu anstrengend, bekomme nichts mit

 

4) Ruhelosigkeit, Besorgtheit, Aufgeregtheit - Gegenmittel Glückseligkeit

Keine Ruhe finden, Bremsspur des Alltags, Sorgenmachen, zu viel Energie

 

5) Skeptischer Zweifel, in der Ungewissheit verharren - Gegenmittel anhaltende Aufmerksamkeit

Warum mache ich das überhaupt, wäre ich lieber ans Meer gefahren?

Jede/r kann das außer mir. Ich schaff das nicht. Bei so vielen Problemen/Schmerzen         

mache ich etwas falsch. Der Lehrer ist unfähig.

 

Buddha am Teich

 

 

 

 

Hier geht es darum, sie als Hemmnisse zu erkennen, zu wissen, wie man geschickt mit ihnen umgeht und in Zukunft gar vermeiden kann.

Fred von Allmen - Buddhismus

 

 

 Erleuchtungsfaktoren

7 Erleuchtungsfaktoren

 

Es sind diese 7 Eigenschaften des Herzens und Geistes, die stark entwickelt und im Geist gegenwärtig sein müssen, damit dieser sich für die befreiende Erkenntnis öffnen kann.

                                                                            Fred von Allmen

 

 

1 Achtsamkeit, Präsenz, Gewahrsein - Wagenlenker

   Wissen was geschieht. Sich der Faktoren bewusst sein, die anwesend sind, die gestärkt werden müssen.
  „Achtsamkeit soweit es der Erkenntnis dient“

 

shwedagon

       

Anregende, stimulierende Faktoren

                           
2 Erforschung der Wirklichkeit, Ergründen

- die Erkenntnis geht aus der direkten Wahrnehmung der Erfahrung 

  hervor                                

3 Energie, Enthusiastisches Bemühen

- es braucht eine klare, ruhige Energie, nicht eine hektische,

  emotonal geladene                                                    

                                                                       4 Freudiges Interesse, Entzücken

                                                                        - Interesse und Freude sind Voraussetzungen

 

Burma Buddha

Entspannende, erdende Faktoren

5 Ruhe

- Innere Ruhe ist ein Zustand frei von Sorgen, Gemütsruhe

6 Sammlung

- der Geist ist gesammelt und in der Lage sich auf ein Objekt

  auszurichten

7 Gleichmut, Gelassenheit

- Versetzt uns in die Lage jeder Erfahrung ohne Anhaften oder   

  Ablehnung, nicht dumpf zu begegnen.

 

 

 

 

Bei den sieben Erleuchtungsfaktoren handelt es sich um geistige Qualitäten, die vorhanden sein und zueinander ins Gleichgewicht gebracht werden müssen.

Fred von Allmen - aus seinem Buch "Buddhismus"

 

 

 

 

 

 

 

 Die fünf geistigen Kräfte - Indriyas

Überblick 5 Geistige Kräfte - Indriyas

Bestimmende, kontrollierende Fähigkeiten oder Kräfte, sie meistern ihr unheilsames Gegenüber

Diese innewohnende Fähigkeiten unterstützen beim Aufwachen aus 

- Schwierigkeiten, Unwissenheit, Leiden

- Sollen helfen auf dem Weg zu einem glücklichen, erfüllten Leben

 

 

Nur mit Vertrauen entsteht Energie

Nur mit Energie wird die Achtsamkeit kontinuierlich

Nur bei kontinuierlicher Achtsamkeit entsteht Sammlung

Nur mit Sammlung wirst Du wissen können

Wie die Dinge wirklich sind und dadurch wird das Vertrauen gestärkt.
                                      Sayadaw U Tejaniya

 

 

 

 

1 Achtsamkeit (sati) gegen Achtlosigkeit
Ist der Einstieg, das Tor zur Praxis, behält den Überblick was geschieht, bzw. was zu tun ist

balanciert z.B. die 6 Faktoren der Erleuchtung, Befreiung

energetisierend: (1) Erforschung (2) Bemühen, Energie (3) Freudiges Interesse                              

beruhigend: (4) Ruhe (5) Sammlung (6) Gleichmut

 

ein mit allem heilsamen Bewusstsein untrennbar verbundener Geistesfaktor

 

Was geschieht wenn wir ohne Achtsamkeit durchs Leben gehen, ist das möglich im Verkehr, bei der Arbeit, in Beziehungen usw.?? Wie kann ich Achtsamkeit entwickeln, kultivieren, üben?

 

2 Vertrauen, Zuversicht, Glaube (saddha) 

– gegen Zweifel, Angst, Sorge, Mangel an Hingabe, Niedergeschlagenheit.

Diese Kraft braucht es, um einen Weg zu beschreiten, eine/n LehrerIn zu finden, ein Ziel ins Auge zu fassen und zu verfolgen.

Was verstehe ich unter Vertrauen? In was setze ich mein Vertrauen, warum? Bringt es das gewünschte Resultat? Wo hilft Vertrauen im Alltag?

 

3 Energie, Bemühen (viriya) gegen Schläfrigkeit, Trägheit

ist identisch mit rechter, weiser Anstrengung;

traditionell:                 Vermeide Unheilsames

                                   überwinde Unheilsames 

                                   entfalte Heilsames

                                   erhalte Heilsames

hat oft mit Freude zu tun, wenn etwas Sinn macht/immer wieder anfangen

Was bedeutet es, wenn Energie da ist bzw. nicht da ist??

Was bringt mir Energie, was kostet Energie?

 

4 Sammlung, Konzentration (samatha) gegen Zerstreutheit, Ruhelosigkeit
durch Sammlung entsteht Ruhe und die Fähigkeit tiefer zu schauen, zu verstehen

Was ist der Unterschied zu Achtsamkeit? Was geschieht, wenn ich konzentriert bin? Wo bin ich ohne Anstrengung konzentriert? 

 

5 Weisheit (prajna) gegen Unwissenheit, Verblendung, Verwirrung
Erkennen, Einsicht, Wissen befreit letztendlich
- auf Nachdenken beruhendes Wissen

- auf Lernen beruhendes Wissen

- auf Geistesentfaltung beruhendes Wissen (Meditation)

 

Was ist Wissen, was Weisheit? Kenne ich das Gefühl von Weisheit aus meiner Erfahrung, von anderen Menschen, was bewirkt es bei mir?

 

Die kontrollierenden, bestimmenden Fähigkeiten oder Kräfte werden auch so genannt, weil sie ihr unheilsames „Gegenüber“ meistern und unter Kontrolle bringen. Vertrauen hält Zweifel, Angst, Sorge, Niedergeschlagenheit und Mangel an Hingabe unter Kontrolle. Bemühen/Energie überwindet Schläfrigkeit und Trägheit. Achtsames Gewahrsein schaltet Achtlosigkeit aus. Sammlung kontrolliert Zerstreutheit und Ruhelosigkeit. Erkenntnis/Weisheit löst Unwissenheit und Verblendung auf. Es sind also wesentliche und in der Praxis sehr wirksame Eigenschaften.

                                      Fred von Allmen - Buddhismus

 

Die fünf spirituellen Fähigkeiten - Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Sammlung und Weisheit – sind unsere größten Freunde und unsere besten Verbündeten auf der Reise zum Verstehen. Diese Eigenschaften sind am wirksamsten, wenn sie sich in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander befinden.

                                      Joseph Goldstein - Einsicht durch Meditation